Wer
in den kommenden Monaten im Schwimm In seine Runden dreht, der wird
beim Blick aus dem Fenster eine große Baustelle auf dem
Freibadgelände des Gevelsberger Freizeitbads entdecken.
Dort, wo
sich in der vergangenen Saison noch an die 33.000 Besucher über das
kühle Nass freuten, laufen dann die Abbrucharbeiten auf Hochtouren.
Nach
einer intensiven Planungsphase unter Beteiligung zahlreicher
Bürgerinnen und Bürger beginnt nun der Umbau zur Neugestaltung des
Freibades. Bevor jedoch die Bagger der Firma Bruchwerk das
Erscheinungsbild bestimmen, vollzogen zunächst einmal Bürgermeister
Claus Jacobi und Geschäftsführerin Marta Domek symbolisch den
ersten Spatenstich. Dieser fand am Samstagvormittag im Rahmen einer
kleinen Feierstunde statt, bei der nicht nur interessierte
Bürgerinnen und Bürger und die wassersporttreibenden
Vereine (unter anderem Vorstands-mitglieder der Wasserfreunde
Gevelsberg) zugegen waren, es nahmen auch Vertreter der Schwimm In
Betriebs GmbH, der Gesellschafterversammlung,
der Kommunalpolitik (unter ihnen die Fraktionsvorsitzenden der SPD
(Klaus Bärenfänger), CDU (Hans-Günther Adrian) und Freien Wähler
(Martina Dietz) sowie Elke Kramer – Vorsitzende des Ausschusses für
Sport, Kultur und Freizeit) und der Verwaltung teil. Sie alle
verfolgten die spannende Maßnahme zur Attraktivierung der lokalen
Naherholungsmöglichkeit. Dankbar konnten sie dabei noch einmal einen
letzten Blick auf das alte Freibadbecken werfen, das Generationen von
Menschen jahrzehntelang in den Sommermonaten einen Urlaubsort vor der
eigenen Haustür beschert hatte.
Reise zurück in die Vergangenheit
Noch einmal hatte man die Gelegenheit,
einen letzten Blick auf das alte Freibad zu werfen,
bevor es im Sommer 2021 dann im neuen Glanze erstrahlt.
Bürgermeister
Claus Jacobi erinnerte noch einmal an die Anfänge des Freibads,
welches „viele bis heute immer noch als Strandbad“ bezeichnen. Es
war in den Jahren 1912 / 13 als die Gevelsberger Stadtväter und der
damalige Bürgermeister Leinberger mit der Ausarbeitung von Plänen
für ein Freibad begannen. Am 19. Juni 1914 fand dann die Eröffnung
des Städtischen Strandbades im Stefansbachtal statt, welches „das
erste Freibad Westdeutschlands war“, sagte Claus Jacobi. Der Bau
einer solchen Anlage war damals Ausdruck des Zeitgeistes und hatte
zum Ziel, den Bürger*innen als Ausgleich zu den Mühen der
Arbeitswelt einen natürlichen und gesunden Lebenswandel zu bieten.
„Viel hatte das Freibad mit dem heutigen Ausse-hen jedoch nicht
gemein. Das Was-ser des Stefans-bachs floss unge-filtert in die Be-cken,
Unmengen von Kaulquappen bevölkerten das Wasser, eine Kläranlage
gab es nicht, die Wassertemperatur regelte der Sonnenschein.“ Bei
der kleinen Reise zurück in die Vergangenheit erfuhr man zudem, dass
im Frühjahr 1953 der erste große Umbau erfolgte, wo die Becken
komplett erneuert und eine Umwälzanlage gebaut wurde. Zum 60.
Geburtstag im Jahr 1974 stand das nächste Projekt an: Der Bau des
Hallenbades, bei dem man zeitgleich auch das Freibad runderneuerte.
Zur Jahrtausendwende erfolgte ein letzter Umbau statt und im August
2000 eröffnete das Sport- und Erlebnisbad „Schwimm In Gevelsberg“.
Modernität und Barrierefreiheit
Heute,
20 Jahre später und 108 Jahre nach Eröffnung des ersten
Strandbades, dürfen sich die Gevelsberger auf eine Runderneuerung,
Modernisierung und Attraktivierung ihres Freibades freuen. Das
Planungsbüro Planteam Ruhr aus Gelsenkirchen, mit Reinhard Eule an
der Spitze, hatte nach den Bürgerbeteiligungen einen Entwurf zur
Ausgestaltung des Freibadgeländes erstellt, der jetzt im Konsens mit
den Sportvereinen umgesetzt wird. Und das Herzstück dabei ist ein
modernes Edelstahlbecken,
welches die beiden bisherigen in die Jahre gekommenen Becken ersetzen
wird. Neben vier 25-m-Bahnen für ambitionierte Sportschwimmer wird
bei diesem höhenunterschiedlichen Becken auch ein
Nichtschwimmer-bereich für sommerlichen Badespaß sorgen. „Die
Kinder dürfen sich im Planschbecken zum Beispiel auf einen Hai, eine
Wasserqualle und eine Delfinrutsche freuen“, verriet Bürgermeister
Claus Jacobi.
Investiert wird darüber hinaus aber auch in die
Neugestaltung und Erweiterung des Freibadgebäudes, dem Liegebereich,
der Sanitär- und Umkleideeinrichtungen sowie des Gastro-Bereichs.
Das Bad und sämtliche seiner Anlagen werden nach dem Umbau
barrierefrei erreichbar sein. „Bis Ende 2020 wollen wir die
witterungsabhängigen Arbeiten im Außenbereich fertiggestellt haben,
damit nach der Gesamtfertigstellung die Wiedereröffnung zu Beginn
der Sommerferien 2021 gefeiert werden kann.“
Ausgleich in den Sommerferien
Im
Anschluss an den symbolischen Spatenstich gab es für alle
Bratwürstchen und man hatte ausreichend Gelegenheit, sich bei den
anwesenden Fachplanern über die genauen Details zum Umbauprojekt zu
informieren. Zudem verkündete Bürgermeister Claus Jacobi
abschließend noch, dass man den Schwimmfreunden – vor allem
während der Sommerferien – einen Ausgleich für die eingeschränkte
Nutzung des Bades anbieten werde. Geplant sei ein einmaliger
Festpreis, der es den Besuchern ermöglicht, die ganzen Sommerferien
über ihre Runden im Schwimm In zu drehen und manch rasante
Rutschpartie zu übernehmen. André Sicks