Mit
Inkrafttreten der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), die EU-weit
einheitliche Regeln für die Verarbeitung personenbezogener Daten
aufgestellt hatte, musste man in Gevelsberg den Neubürgerempfang
vorübergehend erst einmal einstellen, um das ursprüngliche
Einladungsverfahren zu überarbeiten.
Seit Januar 2020 werden nun
jedoch alle Bürger*innen die es in die Stadt an der Ennepe zieht,
bereits bei ihrer Anmeldung gebeten, einer Einladung zuzustimmen und
dies mit ihrer Unterschrift zu dokumentieren, um so den
Formvorschriften der DSGVO zu entsprechen.
Auch
ein Artikel im Jahres-magazin „Gevelsberg 2020“ sowie die
umfangreiche Berichterstattung in der Tageszeitung riefen eine
zusätzliche Resonanz hervor, so dass am 5. März an die 80 neuen
Mitbürger der Einladung der Stadt Gevelsberg und dieser Zeitung
gefolgt waren, um am Revival des Neubürger-empfang im Rathaus
teilzu-nehmen. Sie alle wollten mehr über „ihre Stadt, ihr
Gevels-berg“ erfahren, hatten ausrei-chend Gelegenheit Kontakte zu
knüpfen und konnten sich ein umfassendes Bild davon machen, wo sie
denn nun überhaupt leben. Auch wenn das Corona-Virus die Welt
momentan in Atem hält, an diesem Abend spielte es keine Rolle und es
gab diesbezüglich im Vorfeld auch keinerlei Absagen, wie das Büro
des Bürgermeisters verlauten ließ.
„Wir heißen Sie endlich wieder willkommen"
Bürgermeister
Claus Jacobi und sein mehrköpfiges Verwaltungs-team waren
„unglücklich darüber, die Neubürger der Stadt in den letzten
Jahren nicht begrüßen zu können“, umso größer war nun ihre
Freude, in einen vollen Ratssaal und auf eine gut gefüllte
Zuschauertribüne zu schauen. „Zwei Ehepaare berichteten mir, dass
sie von Hagen und Wuppertal nach Gevelsberg gezogen seien, weil es
ihnen hier sehr gut gefalle, die Menschen nett seien und man viel
geboten bekommt“, erzählte das Stadtoberhaupt zu Beginn der
Veranstaltung. „Solch Worte machen einen stolz; sind zugleich aber
auch eine Art Verpflichtung.“ Denn Gevelsberg
ist eine weltoffene Stadt, tolerant mit vielen Farben und
Lebensstilen; eine Stadt, in der man das friedliche Zusammenleben von
Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kulturen bewahre und fördere.
Hier wird Willkommenskultur groß geschrieben und man erhalte das
Zwischenmenschliche.
Für
den passenden musikalischen Rahmen und großen Applaus beim
Neubürgerempfang sorgte zunächst einmal das Altsaxophon-Duo der
Städtischen Musikschule, Frederik Kunst und Bryan Tran, unter der
Leitung vom Lasse Öqvist am E-Piano. So hörten die Neubürger*innen
gleich, welch’ gute Arbeit an der Musikschule geleistet wird.
Als
dann nahm Bürgermeister Claus Jacobi alle Anwesenden mit auf einen
virtuellen Rundgang durch die Stadt, ihre Feste und mannigfaltigen
Angebote. Das Dorf als historische Keimzelle und der Mord an dem
Kölner Erzbischof Engelbert, die zahlreichen innerstädtischen
Events, die Kirmes als Höhepunkt des Jahres, das Sport- und
Freizeitangebot, die Bauvorhaben der nächsten Jahre, die das
innerstädtische Leben aufwerten und vieles, vieles mehr stellte er
kurz vor. Er wies aber auch umgehend auf die nächsten
Veranstaltungs-termine hin. Ein kurzweiliger, spritziger und
unterhaltsamer Vortrag der deutlich machte: In Gevelsberg ist immer
etwas los, hier lässt es sich verdammt gut leben.
Markt der Möglichkeiten
Im
Anschluss an ein obligatorische Gruppenfoto und der Einladung zu
einer kostenlosen, historischen Stadtführung mit Jürgen Taake und
Uwe Schumacher, konnten die Besucherinnen und Besucher im
Rathaus-Foyer und im Foyer des Ratssaals auf einem bunten Markt der
Möglichkeiten erste Informationen sammeln. Von Kinderbetreuung bis
Jugend- und Seniorenarbeit, von Kulturangeboten bis Gleichstellungs-
und Quartiersarbeit, von Sperrmüllannahme bis zur Abfallent-sorgung,
vom Klima- und Umweltschutz sowie der städtebaulichen Entwicklung –
offene Fragen konnten direkt vor Ort persönlich und unbürokratisch
gestellt und beantwortet werden. Und auch externe Kooperationspartner
wie die VHS Ennepe-Ruhr-Süd, die Sparkasse Gevelsberg-Wetter, der
örtliche Energieversorger AVU, die WP/WR, der Integrationsrat der
Stadt und das Büro für Vielfalt und Zukunftschancen, die
Stadtbücherei, der Kinderschutzbund sowie der Gevelsberger
Marketingverein ProCity begrüßten die neuen Bürger. Es wurden
intensive Gespräche geführt – auch vor der Rathaustür, wo man
für alle Bratwürstchen auf den Grill gelegt hatte.
Auf einem Markt der Möglichkeiten hatten die Neubürger ausreichend Gelegenheit sich über die Angebote in Gevelsberg zu informieren und mit den jeweiligen Verantwortlichen ins Gespräch zu kommen.