Seit
2006 führt die DIA gGmbH (eine 100%ige Tochter der Volkshochschule
Ennepe-Ruhr-Süd) als Partner einer Bieter-gemeinschaft in
Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit einjährige
Lehrgänge in Form von „Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen”
(BvB) für arbeitssuchende Jugendliche durch.
Durch die Vermitt-lung
in Praktika in verschiedenen Be-rufsfeldern können sich die
Jugend-lichen nicht nur orientieren, sie er-fahren insbeson-dere auch
einen nachhaltigen Ein-druck über die Erwartungen an ein zukünftiges
Arbeits- oder Berufsleben. Außerdem haben sie die Möglichkeit, in
aufeinander aufgebauten, modularen Stufen eine Ausbildungs- und
Arbeitsfähigkeit zu erreichen. Womit sie dann ihre beruflichen
Startchancen entscheidend verbessern können. Neben
theoretischen Qualifizierungseinheiten werden die jungen Leute, 32 an
der Zahl, in verschiedenen Berufsfeldern innerhalb der angebotenen
Fachpraxen (Hauswirtschaft, Hotel- und Gaststättengewerbe und
Metall) auf die Anforderungen in einer zukünftigen Ausbildung
vorbereitet.
Virus bringt Veränderungen mit sich
Auf
Grund von sich verändernden Anforderungen in Ausbildungsberufen und
auf dem Arbeitsmarkt musste sich die DIA gGmbH in der Vergangenheit
bereits vielfältigen Herausforderungen stellen. Doch noch nie waren
diese so groß und unabsehbar wie in der aktuellen Zeit, in der das
Corona-Virus das Leben bestimmt. Das was bis Mitte März noch
praktisch umzusetzen war, war von da an unvermittelt nicht mehr
möglich. Damit man die Jugendlichen dennoch in ihrer
Berufsvorbereitung unterstützen konnte, wurde die
Maßnahme-durchführung, mit Zustimmung der Agentur für Arbeit, am
17. März 2020 auf alternative Formen umgestellt. Konkret bedeutet
dies, dass neben den digitalen Lernformen in sogenannten virtuellen
Klassenzimmern ab sofort nicht nur theoretische Inhalte vermittelt
werden, sondern auch Fachpraxen via Videokonferenztools (über den
hauseigenen Server der VHS) fortgesetzt werden können. Was die
entsprechende Materialien, Handwerkzeuge, Lebensmittel und
Informationsblätter für die einzelnen Unterrichtsstunden betrifft,
so wird dies den Jugendlichen mit einem über die VHS eigenen
Kurierdienst nach Hause geliefert.
Es
ist ein großes Team bei der DIA gGmbH, welches sich um die
„Berufsvorbereitenden
Bildungsmaßnahmen” (BvB) für arbeitssuchende Jugendliche kümmert:
(vlnr) Oliver Trabert – Bildungsbegleiter, Ines
Thranberend – Geschäftsführerin DIA gGmbH, Gabriele
Wilkes-Homberg – Bildungsbegleiterin, Ullrich Hellmeier –
Ausbilder Metall, Michael
Schuh – Sozialpädagoge und
Michael Ruhl – Bildungsbegleiter.
Von zuhause aus lernen
Am
Dienstagvormittag gewährte man der Öffentlichkeit einen Blick
hinter die Kulissen der „Berufsvorbereitenden
Bildungsmaßnahmen”,
um den Bürger*innen im südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis diese neue
digitale Form der praktischen Wissensvermittlung zu präsentieren.
„Wir stehen trotz Corona nicht im Stillstand“, sagte Ines
Thranberend, Geschäftsführerin
der DIA gGmbH, das Team dieser Maßnahme – bestehend aus erfahrene
Bildungsbegleitern, Ausbildern und Sozialpädagogen – ist gewillt
einen jeden jungen Menschen am Ende seiner Förderung in die
Arbeitswelt entlassen zu können.
Man
konnte erleben, wie die beiden Ausbilder für Fachbereich
„Hauswirtschaft und HoGa“, Sabine Ebbinghaus und Heinz Ulrich
Wawrzyniak in einem Raum der Volkshochschule den zugeschalteten
Teilnehmer*innen demonstrierten, wie Erdbeer-Rhabarber-Marmelade
hergestellt wird. Gespannt schaute ein jeder von zuhause aus dabei
zu, machte sich entsprechende Notizen, um im Nachgang dann seine
eigene Konfitüre zu erstellen. „Veränderte Zeiten bedürfen
schnelllebigen Veränderungen“, so der Kommentar von Ines
Thranberend. Auch wenn man zu Anfang vielleicht eher etwas skeptisch
war, ob diese neue Art einer Maßnahmedurchführung funktioniert, es zeigte sich rasch wie wirksam sie ist. Die Teilnehmer seien bei den
Konferenzen stets pünktlich und zeigen die gewünschte
Aufmerksamkeit sowie das erforderliche Interesse. Was live vor Ort
funktioniert, das klappt nun auch auf virtuellem Wege. André Sicks