Auch
in der durch die Corona-Pandemie bestimmten Zeit bietet das
Ökumenische Hospiz Emmaus weiterhin Hilfe für all die Menschen an,
die mit Sterben, Tod und Trauer konfrontiert sind.
Emmaus, dieser
Name ist im Ennepe-Ruhr-Kreis nicht nur Programm, hinter ihm steckt
auch eine Geschichte, die die wenigsten jedoch kennen. Sie erzählt,
dass Jesus
nach seinem Tod und seiner Auferstehung zwei seiner Jünger
begleitete. Unerkannt ging er mit ihnen den Weg weg von Jerusalem,
auf dem Abschiedsweg von einer hoffnungsvollen, erfüllten Zeit. Sie
trauerten um ihren Herrn, Meister, Freund oder was auch immer er für
sie war. Auf diesem Weg hörte er ihnen zu, stellte Fragen, war ihnen
nahe und ließ sich sogar zum Essen einladen, weil die Jünger den
Abend und die Nacht nicht alleine durchleben wollten.
Gedanken von Pastor Ulrich Bauer
„Ich
bin versucht zu sagen: Gut, dass dies nicht in die Zeit einer
Corona-Pandemie gefallen ist“, sagte Pastor Ulrich Bau-er. Denn
Jesus hatte keinerlei technische Hilfs-mittel, so wie sie einem heute
zur Verfügung stehen. „Anderseits kann ich mir auch gar nicht
vorstellen, dass Jesus den Jüngern einen neuen Termin für spätere,
bessere Zeiten gegeben hätte; denn Abschied und Sterben, die Angst
vor dem Alleinsein, der Hunger nach etwas das stärkt und die Trauer
haben einen festen Termin: jetzt!“ Allerdings war sich Pastor Bauer
sicher, das der Sohn Gottes eine Möglichkeiten gefunden hätte, den
Jüngern nahe zu sein. Nähe sei nämlich nicht nur eine Frage von
Metern. Jesus hätte eine Begegnung möglich gemacht und etwas
mitgegeben, das Mut macht und stärkt.
Es
stünde jedoch fest, dass man die schmerzliche Wirklichkeit von
Abschied, Tod und Trauer nicht los würde. Sie blieben für
Betroffene stets eine Herausforderung und Lebensaufgabe. Der
aufkeimenden Angst, damit alleine bleiben zu müssen, kein
Verständnis zu finden für Hilflosigkeit, Verzweiflung, Wut und
Schuldgefühle und auch für Zweifel an Gott, dieser kann abgeholfen
werden. Darum sei, nach Aussage von Pastor Bauer, die Hoffnung, den
Abschied mit Liebe und Dankbarkeit in Würde zu leben und für sich
einen Weg zu finden, mit dem Verlust lebendig bleiben zu können,
berechtigt. „Emmaus ist keine Geschichte von damals. Emmaus darf
auch keine Geschichte für bessere Zeiten sein. Emmaus ist eine
Einladung, mit eigener Phantasie und guten Ideen, Wege des Abschieds
und der Trauer heute zu gehen.“
Informationen von Michaela Pesenacker
Die
Sorge vor dem Coronavirus, sowie das damit verbundene Kontaktverbot,
stellt schwerkranke Menschen und ihre Angehörige momentan vor
besondere Heraus-forderungen. Gerade in Zeiten schwerer Krankheit
brauchen Betroffene verlässliche Menschen an ihrer Seite, mit denen
sie ihre Fragen, Sorgen und Ängste teilen können.
Menschen wie die
haupt- und ehren-amtlichen Mitarbei-ter*innen im Öku-menischen Hospiz
Emmaus. Sie sind da, wenn jemand Hilfe und Unter-stützung braucht.
„Rufen Sie uns an und wir werden gemeinsam krea-tive Wege finden, um
Kontakt und Begegnung für Betroffene und Angehörige auch im Abstand
und unter Einhaltung der gültigen Coronaschutzmaßnahmen zu
gestalten“, sagte Michaela Pesenacker. Man nehme sich ausreichend
Zeit für telefonische oder digitale Beratungen zur Hospiz- und
Palliativversorgung. Der Koordinatorin
im Bereich Kinder- und Jugendhospiz sei zudem aufgefallen, dass sich sehr viele Menschen während dieser Zeit noch
einmal ganz speziell mit ihrer Patientenverfügung auseinandersetzen
würden. „Auch hier sind nach Absprache selbstverständlich
Einzelberatungen möglich.“ Man
erreicht das Ökumenische Hospiz Emmaus montags bis freitags von 9:00
bis 12:00 Uhr unter der Rufnummer +49 (0) 23 32 / 6 10 21 oder per
Email an: info@hospiz-emmaus.de. André Sicks