Vandage gehört use Duorp tiö eenem Deel no Gievelsbiärg, tiöm annern no Wetter. Genau op dä Grenze, no Wetter tau, find man dat intressanteste Stierken im Ruhrgebiet.“ Dovan well Külpmann’s Erna vertell´n.
Zwei Gevelsberger Stadtteile mit historischer Geschichte: Asbeck und Silschede.
Use Erna - ein besonderer Mensch
Mit
dem im Rahmen der „Gevelsberger Berichte“ veröffentlichten 12.
Band werden sowohl die Person als auch das Werk von Erna Külpmann
gewürdigt. Auf-gewachsen am ehemaligen Waldschlösschen in Sil-schede,
wurde sie 1918 in Essen geboren und kam mit zwei Jahren ins
Höhendorf. Mit den Jahren wurde Külpmann’s Erna zu einer echten
Institution in Sachen Heimatgeschichte, Platt-deutsch und
Menschlichkeit. Sie engagierte sich zudem für die
Seniorenzeitschrift „Gemeinsam“ und ganz besonders für die
Pflege der plattdeutschen Sprache. Ihre Geschichten und Gedichte
veröffentlichte sie im „Dä Pohlbürger“, ein Blättken für dän
Plattdütschen Verband Ruhrgebiet, Ruhr-Emscher-Lippe und schrieb
Beiträge für die „Gevelsberger Berichte“.
Einige ihrer vielen
Fotos, auf denen sie Stadt, Dorf und Landschaft festhielt, stellte
Erna Külpmann für Gevelsberger Jahreskalender zur Verfügung und
gab sogar auch einen eigenen heraus. Dabei war sie immer mit wachem
Geist unterwegs, um in Bild und Wort all die kleinen Geschichten
einzu-fangen, welche eine Stadt lebendig machen. Diese trug sie auch
in vielen Vorträgen auf Platt vor, um das alte Brauchtum zu pflegen
und zu erhalten. Sie starb am 15. Dezember 1992 im Alter von 74
Jahren.
Platt und Hochdeutsch vereinen sich
Das
Buch zeigt nur eine kleine Auswahl der umfangreichen Arbeit Erna
Külpmanns, vor allem von Werken mit direktem Bezug zu Silschede oder
Asbeck. „Dä Hiärr – Gott hiät mi Asbeck gegaff, domet eck mi
es erhuollen kann. Dat es eene Oase op diöse Welt, boa du glücklich
büs, ok ohne Geld.“
Frisch aus dem Druck präsentierte Andreas Belz,
2. Vorsitzender vom Gevelsberger Heimatverein.
die neueste Ausgabe der „Gevelsberger Berichte“, deren Inhalt die „Silscheder und Asbecker Vertellkes van Külpmann’s Erna“ sind.
Auf
96 Seiten wird in Form von Geschichten, Gedichten und Sprichwörtern
die Vergangenheit lebendig und die Leserinnen und Leser können sich
ein Bild davon machen, wie es frögger in Silschede aussah, wie sich
das Leben in einem Dorf gestaltete und wie es in der Silscheder
Bruchsteinschule zuging. Außerdem erfahren sie unter anderem von
Riesen und Zwergen, die früher in Silschede ansässig waren, und den
Umtrieben des Teufels, lernen ein Mittel gegen Rheumatismus und
dessen korrekte Anwendung kennen und können einen moralischen
Konflikt während eines Schlachtfests nachempfinden. „Ganz
im Sinne Erna Külpmanns soll mit dem vorliegenden Buch den Menschen
unserer Stadt die plattdeutsche Sprache wieder nähergebracht
werden“, sagte der Vorstand vom Gevelsberger Heimatverein. Damit
auch all jene, die nicht (mehr) des Plattdeutschen mächtig sind, den
Charme des früher in Gevelsberg gesprochenen Dialekts genießen
können, wurden die plattdeutschen Texte dankenswerter Weise von
Bernhard Bösken und Günter Decker ins Hochdeutsche übertragen und
dem Original gegenübergestellt. Etwaige Bedenken wie „Platt
verstehe ich nicht“ brauch man somit also nicht zu haben.
Bernhard Bösken (links) und Günter Decker übersetzten die Erzählungen von Erna Külpmann ins Hochdeutsche.
Die
„Silscheder und Asbecker Vertellkes van Külpmann’s Erna“ sind
ab sofort für 7,50 Euro in der Buchhandlung Appelt (Mittelstraße
76) oder per E-Mail an: vorstand@heimatverein-gevelsberg.de
erhältlich. André Sicks