In
einer Zeit wie dieser brauchen auch die kleine Mitbürger*innen ein
wenig Spaß und Unterhaltung.
Wenn sie schon nicht mit ihren Freunden
spielen dürfen, weil so ein blödes Virus ihnen dies verbietet, dann
bedarf es zum Beispiel einer Geschichte, die ihre Fantasie anregt.
Eine Geschichte wie die vom „Räuber Hotzenplotz“. Der Mann mit
den sieben Messern wird sogar von der Polizei gefürchtet. Als er
Großmutters Kaffeemühle stiehlt, nehmen Kasperl und Seppel die
Verfolgung auf. Aber so mir nichts dir nichts lassen Räuber sich
jedoch nicht fangen. Schon gar nicht, wenn man ihnen im filmriss &
AVU...Autokino Unterschlupf gewährt.
Erlebnis der besonderen Art
Im
Rahmen des städtischen Kinderprogramms begrüßte man im derzeitigen
„Hotspot von Gevelsberg“ am Sonntag das Figurentheater Köln mit
seiner Inszenierung der räuberischen Geschichte von Otfried
Preußler. Bei strahlendem Sonnenschein erlebten die Kleinen
gemeinsam mit Mama und Papa vom Auto heraus das wilde Treiben der
Handpuppen. Dabei spielte es auch keine Rolle in welcher Reihe das
Auto geparkt war, das Geschehen wurde via Video auf eine LED-Wand
übertragen. So dass alle wie bei ARD und ZDF in der ersten Reihe
saßen.
Wenn man zudem bei seinem Ticketkauf auch noch eine
Schnuckertüte mitbestellt hatte, dann konnte man in spannenden
Augenblicken immer mal wieder zu Chips oder Popcorn greifen. Für die
Kids war solch ein Figurentheater in einem Autokino ein tolles und
unvergessliches Erlebnis. Denn sie bekamen gleich drei Dinge auf
einmal geboten: Spannung, Spiel und … Süßigkeiten.
Überzeugende Inszenierung
Das
Figurenthea-ter Köln hat es sich zur Aufgabe gemacht, kindge-rechte
Inhalte mit einem hochwerti-gen Spiel zu ver-binden, da solch ein
Puppenspiel für Kinder oftmals deren erste Begegnung mit dem Genre
Theater überhaupt darstellt. Andreas
Blaschke absolvierte seine Ausbildung beim Hänneschen Theater der
Stadt Köln und ist seit 1989 hauptberuflich als Puppenspieler,
Regisseur und Regieberater tätig. Im gleichen Jahr gründete er das
mobile Figurentheater Köln, das mit Handpuppen, Stab- und
Flachfiguren arbeitet.
Die
Geschichte vom „Räuber Hotzenplotz“ wurde von ihm mit viel Liebe
zum Detail erzählt. Sowohl was das Bühnenbild betraf, als auch bei
den zahlreichen Requisiten, mit denen Kasperl,
Seppel, die Großmutter, Wachtmeister Dim-pflmoser, der mächtige
Zauberer Petrosilius Zwackelmann und der Räuber Hotzenplatz
agier-ten.
Witzig, spritzige Dialoge, bei denen Andreas Blaschke seinen kölschen
Dialekt nicht immer unterbinden konnte, rundeten das Ganze ab und
ließen zur Freude der Veranstalter am Ende der Vorstellungen – man
spielte nämlich zweimal – alle Kinderaugen strahlen. André Sicks