Dienstag, 19. Mai 2020

Ein Räuber trieb sein Unwesen im Autokino


In einer Zeit wie dieser brauchen auch die kleine Mitbürger*innen ein wenig Spaß und Unterhaltung.
Wenn sie schon nicht mit ihren Freunden spielen dürfen, weil so ein blödes Virus ihnen dies verbietet, dann bedarf es zum Beispiel einer Geschichte, die ihre Fantasie anregt. Eine Geschichte wie die vom „Räuber Hotzenplotz“. Der Mann mit den sieben Messern wird sogar von der Polizei gefürchtet. Als er Großmutters Kaffeemühle stiehlt, nehmen Kasperl und Seppel die Verfolgung auf. Aber so mir nichts dir nichts lassen Räuber sich jedoch nicht fangen. Schon gar nicht, wenn man ihnen im filmriss & AVU...Autokino Unterschlupf gewährt. 

Erlebnis der besonderen Art
 
Im Rahmen des städtischen Kinderprogramms begrüßte man im derzeitigen „Hotspot von Gevelsberg“ am Sonntag das Figurentheater Köln mit seiner Inszenierung der räuberischen Geschichte von Otfried Preußler. Bei strahlendem Sonnenschein erlebten die Kleinen gemeinsam mit Mama und Papa vom Auto heraus das wilde Treiben der Handpuppen. Dabei spielte es auch keine Rolle in welcher Reihe das Auto geparkt war, das Geschehen wurde via Video auf eine LED-Wand übertragen. So dass alle wie bei ARD und ZDF in der ersten Reihe saßen.
Wenn man zudem bei seinem Ticketkauf auch noch eine Schnuckertüte mitbestellt hatte, dann konnte man in spannenden Augenblicken immer mal wieder zu Chips oder Popcorn greifen. Für die Kids war solch ein Figurentheater in einem Autokino ein tolles und unvergessliches Erlebnis. Denn sie bekamen gleich drei Dinge auf einmal geboten: Spannung, Spiel und … Süßigkeiten. 

Überzeugende Inszenierung 
Das Figurenthea-ter Köln hat es sich zur Aufgabe gemacht, kindge-rechte Inhalte mit einem hochwerti-gen Spiel zu ver-binden, da solch ein Puppenspiel für Kinder oftmals deren erste Begegnung mit dem Genre Theater überhaupt darstellt. Andreas Blaschke absolvierte seine Ausbildung beim Hänneschen Theater der Stadt Köln und ist seit 1989 hauptberuflich als Puppenspieler, Regisseur und Regieberater tätig. Im gleichen Jahr gründete er das mobile Figurentheater Köln, das mit Handpuppen, Stab- und Flachfiguren arbeitet. 
Die Geschichte vom „Räuber Hotzenplotz“ wurde von ihm mit viel Liebe zum Detail erzählt. Sowohl was das Bühnenbild betraf, als auch bei den zahlreichen Requisiten, mit denen Kasperl, Seppel, die Großmutter, Wachtmeister Dim-pflmoser, der mächtige Zauberer Petrosilius Zwackelmann und der Räuber Hotzenplatz agier-ten. Witzig, spritzige Dialoge, bei denen Andreas Blaschke seinen kölschen Dialekt nicht immer unterbinden konnte, rundeten das Ganze ab und ließen zur Freude der Veranstalter am Ende der Vorstellungen – man spielte nämlich zweimal – alle Kinderaugen strahlen. André Sicks