Die
große Zeit des Feldhandballs war vorbei und auch die Jugendherberge
im Waldheim entsprach nicht mehr den Ansprüchen der damaligen Zeit.
Kein Wunder also, dass sich nur noch selten Gruppen auf dem großen,
luftigen Höhen-gelände von Gevelsberg trafen. Anfang des 20.
Jahrhunderts entdeckten dann jedoch einige Mitglieder des
Evangelischen Jünglingsvereins (Vorgänger des heutigen CVJM
Gevelsberg) den Ort als idealen Platz für die Jugendarbeit ihres
Vereins. Schnell konnte man viele Mitglie-der für diese Idee
begeistern und es wurden Überlegungen für neue Veranstaltungen
getroffen. Dabei stand eine Frage allerdings unbeantwortet im Raum;
nämlich die, was eigentlich mit dem gro-ßen Sportplatz geschehen
soll.
Wie
es der Zufall so will, erfasste ausgerechnet in dieser Phase der
Tennisboom nicht nur Deutschland sondern auch Gevelsberg. Zwar gab es
schon einige Tennisclubs innerhalb der Stadt, aber keiner von ihnen
hatte ein solch attraktives, eigenes Gelände. Schnell bildete sich
aus den CVJM-Handballern ein kleiner und vor allem aktiver Kreis, der
die sportlichen Planungen vorantrieb. Zeichnungen wurden gemacht,
Angebote eingeholt, der Vorstand des CVJM davon überzeugt, dass die
finanziellen Risiken zu beherrschen seien und ein entsprechendes
Konzept entwickelt: Freizeittennis und Breitensport für die ganze
Familie in entspannter Atmosphäre mit viel Platz und Natur auch für
andere Aktivitäten. Bis heute sind dies noch die gültigen und
geschätzten Eckpfeiler für die am 16. März 1979 gegründete
CVJM-Tennisabteilung.
Spiel, Satz und Sieg im Scheinwerferlicht
Was
sich nun aber Mitte September auf dem Center Court vom Stüting
abspielte, das hat-te es so in der 41-jährigen Tennisge-schichte bis
dato noch nicht ge-geben. Erstmals nach Anbruch der Dunkelheit wurden
die Tennisschläger geschwungen. Nachdem einige junge Leute es
bedauerten, dass sie wegen der einbrechenden Dunkelheit ihr Match
nicht zu Ende spielen konnten, kam man auf die Idee, als besonderen
Höhepunkt der Saison einfach mal vier Fluchtlichtstrahler
aufzustellen, um damit den Platz taghell auszuleuchten. Ein Vorhaben
das Max Bothe professionell in die Tat umsetzte und zu dem alle
Mitglieder sowie zahlreiche Interessierte eingeladen waren, die sich
mit dem Gedanken tragen, der CVJM-Tennisabteilung beizutreten.
Mehr
als 25 Spie-lerinnen und Spie-ler waren am Start und ließen in
Dop-pelpaarungen die Bälle über das Netz fliegen. Bis spät in die
Nacht saßen die Aktiven nach dem letzten Matchball dann noch in
gemütli-cher Runde am Feuer zusammen und diskutierten bei
spätsommerlich warmem Temperaturen über die vergebenen
Breakchancen. Und auch der 1. Vorsitzende der Tennis-abteilung, Frank
Schmidt, zeigte sich begeistert vom ersten Flutlichtabend auf dem
herrlichen Stüting-Gelände: „Das war rundherum eine gelungene
Veranstaltung, die unsere sportliche Gemeinschaft gestärkt hat. Zum
einen haben sich Paarungen gefunden, die bisher in all‘ den Jahren
noch nie zusammen-gespielt haben; zum anderen haben wir den Gästen
gezeigt, wie schön der Tennissport in netter Gemeinschaft sein kann.
Wir würden uns sehr über neue Mitglieder in der kommenden
Tennissaison freuen.“ Und das solch eine Tennis-Night-Session
unbedingt wiederholt werden muss, darin waren sich alle direkt einig. André Sicks