Das
Damwildgatter des Verschönerungsvereins im Gevelsberger Stadtwald
bietet allen Naturfreunden und Waldläufern gleichermaßen Freude.
Gerade zu Zeiten des Lockdowns, so berichtete Wildgatter-betreuer Dirk
Huckenbeck, sei es für viele ein beliebter Anziehungspunkt gewesen.
Mit der Familie einfach mal raus aus den eigenen vier Wänden, die
Gedanken an das unsichtbare Virus kurz vergessen und rein in die
freie, wäldliche Natur. Damit
das
Damwild und die Mufflons auch in Corona-Zeiten gut durch den Winter
kommen, rief der Verschönerungs-verein, kurz vvg genannt, nun wieder
zu seiner alljährlichen Kastaniensammlung
auf. Eine
herbstliche Aktion, die seit 1956 Tradition hat und dem Verein dabei
hilft, seine Kosten für das Winterfutter der Tiere in Grenzen zu
halten.
Erfolgreicher Zwischenstand
Mit
Tragetaschen, Eimern, Plastiktüten, Schuhkartons, Kisten und
Klappboxen kamen am Samstagvormittag nun die ersten eifrige
Kastaniensammler zum Neuen Forsthaus, um dort ihre Ausbeute der
rotbraunen Frucht dem vvg als Winterfutter zu übergeben. Diese
wurden dann auch direkt in die jeweiligen Wasserbecken zur
Einlagerung gebracht, da sie bei ihrem geringem Wassergehalt, leicht
verderblich sind, schnell vertrocknen und ruckzuck von Schimmelpilzen
und Insekten befallen würden.
Dirk
Huckenbeck und seine Helferin Rabea Bekendam konnten nach gut drei
Stunden bereits die beachtliche Menge von 4.142 Kilogramm
verzeichnen. „Das ist für den ersten Termin recht gut“, freute
sich auch Kirsten Niesler, Vorsitzende vom Verschönerungsverein
Gevelsberg. Diese Herbstaktion ist wahrlich ein echtes
Naturfreunde-Event, für das viele zwischendurch auch mal einen
Abstecher in die umliegenden Städten machen, um ihr Sammelergebnis
weiter in die Höhe zu treiben. Schließlich werden die besten
Sammler wie in jedem Jahr zu einer Weihnachtsfeier mit
Dankeschön-Geschenken in das Neue Forsthaus eingeladen. Diese wird
diesmal allerdings anders organisiert sein als jemals zuvor, damit
die Corona-Bestimmungen zum Wohle aller Gäste und der Gastgeber
eingehalten werden können.
Während
Wildgatterbetreuer
Dirk Huckenbeck am Samstagvormittag so manche Schubbkarre mit
Kastanien befüllte, notierte Rabea
Bekendam das Gewicht der Sammlung und überraschte die kleinen
Sammler zudem auch noch mit einem Give-away.
Ein Feind, kein Freund
Trotz
aller Freude über die bestehende Vielzahl an Früchten die die Bäume
in 2020 tragen, darf man eines nicht vergessen: ein großer Feind der
hier bestehenden weißblühenden Ross-kastanie ist nach wie vor die
Miniermotte. Sie sind nur wenige Millimeter klein, machen aber den
Kastanien deutlich und sichtbar zu schaffen. Ihre Eier legt sie auf
den Blättern der Rosskastanie ab. „Die Larven die daraus entstehen
fressen sich in die Blätter und trennen die Wasserversorgung ab,
dadurch vertrocknen die Blätter und können keine Fotosynthese mehr
betreiben“, erklärte Dirk Huckenbeck. Und das hat demnach
Auswirkungen auf den gesamten Baum, welcher nach und nach
austrocknet. Dem fügte er abschließend hinzu, das man das ganze
Laub, in dem die Motto überwintert, sammeln und verbrennen müsste,
um einen weiterführenden Befall zu verhindern.
Sammlung geht weiter Nach
wie vor wirft die Rosskastanie noch zahlreiche Früchte ab und
er-möglicht es so den eifrigen Sammlern ihre Ausbeute auch noch am
10. und 17. Oktober, jeweils von 10:00 bis 13:00 Uhr am Neuen
Forsthaus, Kirchwinkelstraße 65 abzugeben. Und als Dankeschön für
ihren Einsatz können sich die Kinder dann auch schon einmal eine
kleine Überraschung aussuchen. Äpfel und Eicheln nimmt Dirk
Huckenbeck ebenfalls während der Kastanientermine an, aber diese
Früchte fließen nicht in die Ermittlung der Gewinner ein. André Sicks