Donnerstag, 8. Oktober 2020

Erfolgreicher Auftakt zur Kastanien-Sammlung

Das Damwildgatter des Verschönerungsvereins im Gevelsberger Stadtwald bietet allen Naturfreunden und Waldläufern gleichermaßen Freude.
Gerade zu Zeiten des Lockdowns, so berichtete Wildgatter-betreuer Dirk Huckenbeck, sei es für viele ein beliebter Anziehungspunkt gewesen. Mit der Familie einfach mal raus aus den eigenen vier Wänden, die Gedanken an das unsichtbare Virus kurz vergessen und rein in die freie, wäldliche Natur. Damit das Damwild und die Mufflons auch in Corona-Zeiten gut durch den Winter kommen, rief der Verschönerungs-verein, kurz vvg genannt, nun wieder zu seiner alljährlichen Kastaniensammlung auf. Eine herbstliche Aktion, die seit 1956 Tradition hat und dem Verein dabei hilft, seine Kosten für das Winterfutter der Tiere in Grenzen zu halten. 

Erfolgreicher Zwischenstand 
Mit Tragetaschen, Eimern, Plastiktüten, Schuhkartons, Kisten und Klappboxen kamen am Samstagvormittag nun die ersten eifrige Kastaniensammler zum Neuen Forsthaus, um dort ihre Ausbeute der rotbraunen Frucht dem vvg als Winterfutter zu übergeben. Diese wurden dann auch direkt in die jeweiligen Wasserbecken zur Einlagerung gebracht, da sie bei ihrem geringem Wassergehalt, leicht verderblich sind, schnell vertrocknen und ruckzuck von Schimmelpilzen und Insekten befallen würden. 

Damit die Früchte der weißblühenden Rosskastanie über die Wintermonate nicht verderben oder vertrocknen, 
kamen sie nach dem Wiegen direkt in die vorhandenen Bewässerungsbecken zur Lagerung. 

Dirk Huckenbeck und seine Helferin Rabea Bekendam konnten nach gut drei Stunden bereits die beachtliche Menge von 4.142 Kilogramm verzeichnen. „Das ist für den ersten Termin recht gut“, freute sich auch Kirsten Niesler, Vorsitzende vom Verschönerungsverein Gevelsberg. Diese Herbstaktion ist wahrlich ein echtes Naturfreunde-Event, für das viele zwischendurch auch mal einen Abstecher in die umliegenden Städten machen, um ihr Sammelergebnis weiter in die Höhe zu treiben. Schließlich werden die besten Sammler wie in jedem Jahr zu einer Weihnachtsfeier mit Dankeschön-Geschenken in das Neue Forsthaus eingeladen. Diese wird diesmal allerdings anders organisiert sein als jemals zuvor, damit die Corona-Bestimmungen zum Wohle aller Gäste und der Gastgeber eingehalten werden können.
 
Während Wildgatterbetreuer Dirk Huckenbeck am Samstagvormittag so manche Schubbkarre mit Kastanien befüllte, notierte Rabea Bekendam das Gewicht der Sammlung und überraschte die kleinen Sammler zudem auch noch mit einem Give-away. 

Ein Feind, kein Freund 
Trotz aller Freude über die bestehende Vielzahl an Früchten die die Bäume in 2020 tragen, darf man eines nicht vergessen: ein großer Feind der hier bestehenden weißblühenden Ross-kastanie ist nach wie vor die Miniermotte. Sie sind nur wenige Millimeter klein, machen aber den Kastanien deutlich und sichtbar zu schaffen. Ihre Eier legt sie auf den Blättern der Rosskastanie ab. „Die Larven die daraus entstehen fressen sich in die Blätter und trennen die Wasserversorgung ab, dadurch vertrocknen die Blätter und können keine Fotosynthese mehr betreiben“, erklärte Dirk Huckenbeck. Und das hat demnach Auswirkungen auf den gesamten Baum, welcher nach und nach austrocknet. Dem fügte er abschließend hinzu, das man das ganze Laub, in dem die Motto überwintert, sammeln und verbrennen müsste, um einen weiterführenden Befall zu verhindern. 

Sammlung geht weiter 
Nach wie vor wirft die Rosskastanie noch zahlreiche Früchte ab und er-möglicht es so den eifrigen Sammlern ihre Ausbeute auch noch am 10. und 17. Oktober, jeweils von 10:00 bis 13:00 Uhr am Neuen Forsthaus, Kirchwinkelstraße 65 abzugeben. Und als Dankeschön für ihren Einsatz können sich die Kinder dann auch schon einmal eine kleine Überraschung aussuchen. Äpfel und Eicheln nimmt Dirk Huckenbeck ebenfalls während der Kastanientermine an, aber diese Früchte fließen nicht in die Ermittlung der Gewinner ein. André Sicks