Im Park hinter der vhs Ennepe-Ruhr-Süd entführte
Martha Vogelsang ihre Zuhörer ins Land der Märchen. „Märchen,
so Frau Vogelsang, öffnen Menschen, egal welchen Alters. Durch sie
lernen wir viel von anderen Kulturen kennen". Denn anders
als im Land der Gebrüder Grimm oder von Hans Christian Andersen
unternahm die ehemalige
Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Buchholz mit den Besucher*innen
eine Reise in entlegene Regionen dieser Welt. Dort begegneten die
Zuhörer*innen Menschen, die nach anderen Regeln leben – oft
bescheiden und nur mit dem Notwendigsten ausgestattet – und die in
ihrem Denken, Fühlen und Handeln noch sehr mit der Rhythmus der
Natur verbunden sind.
Im Park hinter der vhs Ennepe-Ruhr-Süd begrüßte Iris Baeck, stellvertretende Leiterin der Volkshochschule,
die Besucher*innen zu einer märchenhaften Veranstaltung mit Martha Vogelsang.
Auf
dieser märchenhaften Reise, die gefördert
wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!",
nahm
die heute 75-jährige ihre Zuhö-rer*innen mit in die Mongolei, nach
Honduras, Südafrika, zu den Inuits auf Grönland und nach Mexiko.
Durch die Erzählungen tauchten die Gäste ein in die Volksgüter aus
anderen Kulturkreisen und in ihre Poesie, Klänge, Bilder, Abenteuer,
Weisheiten und Lebensgeschichten aus einer fernen, ungewohnten Welt.
Vollkommen in ihren Bann gezogen verinnerlichten sie fantastische
Geschichten, fingen Sterne auf, begegneten heimlichen Helferinnen und
Helfern und fanden schließlich das Tor zur geheimnisumwobenen
Anderswelt. In den von Martha Vogelsang vorgetragenen Märchen wurde
die Achtung der Menschen vor der Natur spürbar. Eine Achtung, die in
unserer heutigen Gesellschaft mehr und mehr verloren gegangen ist.
Mit ihrem persönlichen Lieblingsmärchen „…und jetzt hast du
Flügel…“ beendete Frau Vogelsang nach gut 90 Minuten ihren
Ausflug in eine uns fremde, aber faszinierende Märchenwelt.
Ihr
lebendiger und freier Erzählstil gab jedem Märchen seine eigene
Farbe und die leisen, stimmungsvollen Gitar-renklänge von Johann
Reick, die auf besondere Weise die einzelnen Erzählungen mitein-ander
verbanden, gaben der Fantasie den Raum, um auf den Klängen immer
tiefer in die märchenhafte Welt hinabzu-gleiten. Martha Vogelsang
machte auf eine besondere Weise mit einer schichtunab-hängigen
Kulturtechnik Ge-meinschaft
erlebbar. Von daher gilt das Märchenerzählen zu Recht als ein
immaterielles Kulturerbe; welches es gilt zu pflegen. André Sicks