Hauptschülerinnen
und Hauptschüler haben hierzulande leider immer noch deutlich
schlechtere Chancen auf dem Ausbildungsmarkt als Absolventen anderer
weiterführender Schulen.
Oftmals beginnt für sie nach der Schulzeit
eine „Odyssee“ von Nachqualifizierungs- und
Überbrückungsmaßnahmen. Und obwohl viele von ihnen gute Abschlüsse
haben, bleibt eine hohe Zahl auf der Strecke. Man kann es sich jedoch
nicht leisten, junge Menschen zurückzulassen. Daher hat man es sich
in Gevelsberg zur Aufgabe gemacht, allen ausbildungswilligen und
ausbildungsfähigen Schülerinnen und Schülern der Hauptschule eine
Perspektive zu bieten. Und zwar mit dem Gevelsberger Ausbildungspakt,
der in 2020 in
das 13. Jahr seiner erfolgreichen Kooperation zwischen Schule und
Unternehmerschaft ging. Es ist die vereinbarte
Garantie in Form eines verlässlichen Vertrages zwischen den
einzelnen Absolventen, der Schule selbst und der Stadt.
Nach
ihrer erfolgreichen Bewerbung kamen am 30. September 23 von insgesamt
24 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 in den Ratssaal
der Stadt Gevelsberg, um von Bürgermeister Claus Jacobi und
Schulleiterin Ruth Schlünder feierlich ihre Ausbildungspaktverträge
und Unter-stützungsangebote überreicht zu bekommen.
Normalerweise
ist dies alljährlich eine großangelegte Veranstaltung, an der
sowohl die Eltern wie auch Vertreter der Kooperationspartner
(JobAgentur EN, Bundesagentur für Arbeit, agentur mark GmbH, vhs
Ennepe-Ruhr-Süd, Kreishand-werkerschaft Ennepe-Ruhr, Märkischer
Arbeitgeberverbund, Südwestfälische Industrie- und Handelskammer zu
Hagen und AWO – Unterbezirk Ennepe-Ruhr) teilnehmen, Gevelsberger
Unternehmen sich mit ihren Auszubildenden vorstellen, auf die Schüler
abgestimmte Musik gespielt wird und an deren Ende alle Anwesenden
dann noch zu einem kleinen Empfang im Foyer des Rathauses eingeladen
sind. Coronabedingt
musste das Ganze diesmal allerdings in einer reduzierten Form
stattfinden; was dem Gedanken und der Bedeutung dieser Veranstaltung
aber keinerlei Abbruch tat.
Bürgermeister Claus Jacobi betonte das
Bildung und Qualifizierung die Schlüsselfragen für den Erfolg
unserer Gesellschaft seien. Und der erste Stein für die berufliche
Zukunft der Schülerinnen und Schüler sei nunmehr mit diesem
Ausbildungspakt gelegt. Es läge in ihrer Hand, was sie daraus
machen. Ruth
Schlünder indes bedauerte es, dass insbesondere die Eltern und
Geschwister an diesem Abend nicht dabei sein konnten, denn auch für
sie es ein wegweisender Schritt, da ihre Kinder ja erstmals einen
Vertrag unterschrieben hätten. Sie lobte zudem auch noch einmal die
enge Zusammenarbeit mit den einzelnen Kooperationspartnern, die solch
einen Ausbildungspakt stärken und über all die Jahre stets
engagiert mit der Schule zusammenarbeiten.
Unter
Einhaltung der bestehenden Coronabestimmungen erhielten die jungen
Leute schließlich ihre Verträge und bekleideten sich anschließend
für ein Gruppenfoto stolz mit ihren neuen Ausbildungspakt-T-Shirts.
Trotz Corona zeigte es sich, dass es durchaus möglich ist eine solch
wichtige Veranstaltung auf die Beine zu stellen. André Sicks