Seit
Februar hat die AWO Ennepe-Ruhr mit ihren Impflotsen bereits schon
über 200 Fahrten zum Impfzentrum nach Ennepetal durchgeführt.
Der
ehrenamtliche und kostenfreie Unterstützungsservice für Menschen
über 80 Jahren, die Hilfe bei einer Buchung sowie der An- und
Abfahrt zum Impftermin benötigten, war sehr gefragt, erzählte
Sabine Kowalski, bei der alle Fäden zusammenliefen. Dem konnte
Günther Krüger nur zustimmen. Als Impflotse betitelte er die Aktion
als einen vollen Erfolg. „Für alle Beteiligten“, brachte er es
auf den Punkt.
Für
seine Tour zum Impfzentrum in Ennepetal übergab Martin Sterthaus,
Hauswirtschaftsleiter aus dem Seniorenzentrum Egge in Witten, den
Fahrzeugschlüssel an Impflotse Günther Krüger und seine Frau
Brigitte.
Nur
all zu gut erinnerte er sich eine Situation, als eine Geimpfte ihn
kurz vor der Rückkehr fragte, ob er nicht noch einmal umdrehen
könne. Für die ältere Dame sei die Fahrt zum Impfzentrum eine Art
kleiner Ausflug gewesen, so Krüger. Für gut eineinhalb Stunden sei
sie mal aus den eigenen vier Wänden raus gekommen, da Covid-19
ohnehin schon die eingeschränkten Kontakte der älteren Menschen
reduziere. Für 90 Minuten kam die Dame mit einem Menschen in
Kontakt, den sie bis dato nicht kannte, der aber zuhörte, Fragen
stellte und Interesse zeigte. „Es war eine unterhaltsame Fahrt, von
der wir beiden später noch erzählen können“, sagte der
Impflotse, auch wenn diese „mit einer kurzen Aufregung im
Impfzentrum“ verbunden gewesen wäre. „Ich hatte schon ein wenig
Angst! Auch wenn Anmeldung und Aufklärung zur Impfung gut
vorbereitet waren, zitterten dennoch die Finger ein wenig bei der
Übergabe der Papiere und der Suche nach der Versichertenkarte. Aber
stets war ein freundlicher Mensch in der Nähe, der durchs Zentrum
leitete und half, wenn es notwendig wurde.“
Renate
Lange aus Wetter-Volmarstein wurde indes von Werner Decker, Mitglied im AWO
Ortsverein Gevelsberg, zum Impftermin gebracht und anschließend auch
wieder nach Hause chauffiert.
Durch
die Abschaffung zur Möglichkeit einer Online-Buchung zur Impfung,
stellte die Arbeiterwohlfahrt ihren Buchungsservice mittlerweile ein.
Es seien aber noch, so Sabine Kowalski, rund 100 Fahrten geplant. Und
von denen wird bestimmt auch Günther Krüger die ein oder andere
durchführen. Auf alle Fälle seien er und seine Fahrgäste der AWO
schon jetzt dankbar dafür, dass sie diese Aktion organisiert habe,
ließ er abschließend verlauten. „Alle fühlten sich von Beginn
an, vom ersten Telefonat bis hin zur Fahrt, stets gut aufgehoben.“
André Sicks