Freitag, 24. April 2020

Ein unwirkliches, aber nicht unwürdiges Osterfest im Dorf am Hagebölling

Vor Ostern gab es in drei Pflegeeinrichtungen im Ennepe-Ruhr-Kreis, darunter war auch das Dorf am Hagebölling, einen bestätigten Fall beziehungsweise zwei begründete Verdachtsfälle mit negativen Testergebnissen auf eine Infektion mit dem Corona-Virus. 
Aus diesem Grunde ließ der Kreis dann auch vor den Feiertagen sämtliche Mitarbeiter und Bewoh-ner der einzelnen Einrichtungen testen. Mit dieser Aktion verfolgte man zwei Ziele: Zum einen sollte eine denkbare Verbreitung ausge-schlossen werden, zum anderen dienten die Tests als Übung für den Ernstfall. Dass sich Mitarbeitende und Bewohnende einer solchen Massentestung unterziehen müssen, daran hätten sie vor einigen Wochen niemals gedacht. Doch die Vorsicht hatte sich gelohnt – für das Dorf am Hagebölling in Gevelsberg konnten alle Tests negativ ausgewertet worden. 

Kreativ in Zeiten von Corona 
Ostern stand somit also nichts mehr im Wege – außer dieses unsichtbare Gespenst Corona, welches dafür sorgte, dass man in 2020 ein unwirkliches, aber keinesfalls unwürdiges Fest erlebte. Das Dorf am Hagebölling zeigte sich nämlich in der momentanen Situation wahrlich kreativ. 
So richtete sich zum Beispiel Bür-germeister Claus Jacobi am Grün-donnerstag mit einem Schreiben samt Leckereien an alle Gevelsber-ger Seniorenein-richtungen und der Posaunenchor gab am Ostersonntag spontan ein Konzert. Auch Pastorin Klaudia Fischer hatte sich vom Ostergottesdienst nicht abbringen lassen und wurde von den Bewohnerinnen und Bewohnern an den Fenstern und auf den Balkonen aufs herzlichste empfangen.
Nach der Andacht erklang schließlich noch aus allen Richtungen von den Mitarbeitern, den Bewohnern und mehr ein Geburtstagsständchen zum 80. Jahrestag einer Mieterin, welche sich ganz gerührt zeigte. Ein Ehrentag in einer besonderen Zeit, den diese Jubilarin mit Sicherheit niemals vergessen wird. André Sicks