Mittwoch, 19. Mai 2021

Stadtwald lässt sich auch digital erkunden - SGV Ortsverein Gevelsberg zeichnete Wanderwege neu aus

Einigen aufmerksamen Wanderern ist sie bereits aufgefallen, die Neuauszeichnung der Wanderwege im Gevelsberger Stadtwald.
Was es genau damit auf sich hat, das erläuterten nun Philipp Baltin vom SGV (Sauerländer Gebirgsverein) Ortsverein Gevelsberg und Michael Strausberg. Gemeinsam haben die beiden über ein Jahr lang an einem neuen zeitgemäßen Wegekonzept getüftelt, bei dem sie die Stadt noch besser an den Wald anbinden wollten. Bis dato standen nämlich die vier Rundwanderwege, welche ergänzt wurden durch zwei Fernwanderwege, einem Pilgerweg sowie dem Rundweg „Rund um Ennepetal“ und dem Gevelsberg-Rundweg, in keinem Zusammenhang zueinander, hatten keine markierte Verbindung und boten den Spaziergängern kaum Orientierung. Man benötigte schon eine gewisse Ortskenntnis, berichtete Philipp Baltin, um einen der Wege überhaupt zu finden. 
Damit ist nun aber Schluss. Der SGV hat im Rahmen seines Wegezeich-nungsrechtes die Routen im Gevels-berger Stadtwald neu ausgezeichnet bzw. alte Markie-rungen erneuert. Um auf die neue Kennzeichnung aufmerksam zu machen, wurden in Zusammenarbeit mit der Stadt Gevelsberg Schilder aufgestellt, auf denen sich ein QR-Code befindet, welcher beim Scannen direkt zu einer von Michael Strausberg konzipierten interaktiven Website namens stadtwald.ruhr führt.
Hier lassen sich binnen kürzester Zeit, wie es Philipp Baltin mit seinem Smartphone ein-drucksvoll demon-strierte, einige Vor-schläge für Tou-ren, eine Auflis-tung der markier-ten Wanderwege plus entsprechender Wanderkarten, die man sich herunterladen oder ausdrucken kann, finden. Gerade in der jetzigen Zeit, wo vieles ausschließlich nur noch digital vonstattengeht, sei solch eine Möglichkeit ein ganz besonderer Zusatz für alle Spaziergänger und Wanderer, freute sich Bürgermeister Claus Jacobi. Dem fügte Philipp Baltin hinzu: „Wanderte man früher analog, so erfolgt dies nun digital.“ 

Bürgermeister Claus Jacobi und Lena Dobrick 
(Büro für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing) zeigten sich von der Präsentation und vom Erscheinungsbild des neuen zeitgemäßen Wegekonzeptes beeindruckt, 
dass Philipp Baltin vom SGV Ortsverein Gevelsberg (2.v.r) und Michael Strausberg innerhalb eines Jahres erstellt hatten. 

Das neu konzipierte Wegenetz besteht aus einem Haupt-wanderweg, welcher als Rundweg den Stadtwald von Ost nach West durchmisst, sowie einer Reihe an Nebenwegen, die aus den städtischen Bereichen direkt in den Wald hineinlaufen, den Rundweg kreuzen und mittels einem Buchstaben – das E steht zum Beispiel für Ehrenmal-Weg oder das R für Rocholz-Weg – gekennzeichnet sind. „Aus diesen einzelnen Wegabschnitten lassen sich beliebige Touren gestalten“, erläuterte Michael Strausberg. Anstelle immer gleicher Wege will das neue Konzept seinen Benutzern die Möglichkeit bieten, individuelle Strecken zusammenzustellen, bei denen sie für sich selbst passende Startpunkte, Länge, Steigung usw. auswählen. Die Wanderer könnten so ihre Touren immer wieder neu zusammenstellen, führte er seine Ausführungen fort. 
Die Standorte der Schilder mit dem QR-Code befinden sich an allen Parkplätzen, in deren Nähe ein Waldzugang ist oder am Waldzugang selbst, sodass all jene, die im Wald unterwegs sind, im besten Falle an einem solchen Schild vorbeikommen. Da der Stadtwald FFH-Gebiet ist, war dem SGV bei der Erstellung des Konzepts der Schutz von Pflanzen und Tieren besonders wichtig. „So wurden eine Reihe von Wegen aus dem alten Wegebestand gestrichen, um wieder mehr Rückzugsräume für Wildtiere zu schaffen“, erklärte Philipp Baltin und machte abschließend noch darauf aufmerksam, dass man auf den Schildern auch die drei Grundregeln für ein richtiges Verhalten im Wald abgedruckt hätte. Gerade in der jetzigen Zeit, so sagte er, seien dort viele Menschen unterwegs, umso wichtiger sei daher auch eine gegenseitige Rücksichtnahme. André Sicks