Einigen
aufmerksamen Wanderern ist sie bereits aufgefallen, die
Neuauszeichnung der Wanderwege im Gevelsberger Stadtwald.
Was es
genau damit auf sich hat, das erläuterten nun Philipp Baltin vom SGV
(Sauerländer Gebirgsverein) Ortsverein Gevelsberg und Michael
Strausberg. Gemeinsam haben die beiden über ein Jahr lang an einem
neuen zeitgemäßen Wegekonzept getüftelt, bei dem sie die Stadt
noch besser an den Wald anbinden wollten. Bis dato standen nämlich
die vier Rundwanderwege, welche ergänzt wurden durch zwei
Fernwanderwege, einem Pilgerweg sowie dem Rundweg „Rund um
Ennepetal“ und dem Gevelsberg-Rundweg, in keinem Zusammenhang
zueinander, hatten keine markierte Verbindung und boten den
Spaziergängern kaum Orientierung. Man benötigte schon eine gewisse
Ortskenntnis, berichtete Philipp Baltin, um einen der Wege überhaupt
zu finden. Damit
ist nun aber Schluss. Der SGV hat im Rahmen seines
Wegezeich-nungsrechtes die Routen im Gevels-berger Stadtwald neu
ausgezeichnet bzw. alte Markie-rungen erneuert. Um auf die neue
Kennzeichnung aufmerksam zu machen, wurden in Zusammenarbeit mit der
Stadt Gevelsberg Schilder aufgestellt, auf denen sich ein QR-Code
befindet, welcher beim Scannen direkt zu einer von Michael Strausberg
konzipierten interaktiven Website namens stadtwald.ruhr führt. Hier
lassen sich binnen kürzester Zeit, wie es Philipp Baltin mit seinem
Smartphone ein-drucksvoll demon-strierte, einige Vor-schläge für
Tou-ren, eine Auflis-tung der markier-ten Wanderwege plus entsprechender
Wanderkarten, die man sich herunterladen oder ausdrucken kann,
finden. Gerade in der jetzigen Zeit, wo vieles ausschließlich nur
noch digital vonstattengeht, sei solch eine Möglichkeit ein ganz
besonderer Zusatz für alle Spaziergänger und Wanderer, freute sich
Bürgermeister Claus Jacobi. Dem fügte Philipp Baltin hinzu:
„Wanderte man früher analog, so erfolgt dies nun digital.“
Bürgermeister
Claus Jacobi und Lena Dobrick
(Büro für Wirtschaftsförderung und
Stadtmarketing) zeigten sich von der Präsentation und vom
Erscheinungsbild des neuen zeitgemäßen Wegekonzeptes beeindruckt,
dass Philipp Baltin vom SGV Ortsverein Gevelsberg (2.v.r) und Michael
Strausberg innerhalb eines Jahres erstellt hatten.
Das
neu konzipierte Wegenetz besteht aus einem Haupt-wanderweg, welcher
als Rundweg den Stadtwald von Ost nach West durchmisst, sowie einer
Reihe an Nebenwegen, die aus den städtischen Bereichen direkt in den
Wald hineinlaufen, den Rundweg kreuzen und mittels einem Buchstaben –
das E steht zum Beispiel für Ehrenmal-Weg
oder das R für Rocholz-Weg
– gekennzeichnet sind.
„Aus diesen einzelnen Wegabschnitten lassen sich beliebige Touren
gestalten“, erläuterte Michael Strausberg. Anstelle immer gleicher
Wege will das neue Konzept seinen Benutzern die Möglichkeit bieten,
individuelle Strecken zusammenzustellen, bei denen sie für sich
selbst passende Startpunkte, Länge, Steigung usw. auswählen. Die
Wanderer könnten so ihre Touren immer wieder neu zusammenstellen,
führte er seine Ausführungen fort. Die
Standorte
der Schilder mit dem QR-Code befinden sich an allen Parkplätzen, in
deren Nähe ein Waldzugang ist oder am Waldzugang selbst, sodass all
jene, die im Wald unterwegs sind, im besten Falle an einem solchen
Schild vorbeikommen. Da der Stadtwald FFH-Gebiet ist, war dem SGV
bei der Erstellung des Konzepts der Schutz von Pflanzen und Tieren
besonders wichtig. „So wurden eine Reihe von Wegen aus dem alten
Wegebestand gestrichen, um wieder mehr Rückzugsräume für Wildtiere
zu schaffen“, erklärte Philipp Baltin und machte abschließend
noch darauf aufmerksam, dass man auf
den Schildern auch die drei Grundregeln für ein richtiges Verhalten
im Wald abgedruckt hätte. Gerade in der jetzigen Zeit, so sagte er,
seien dort viele Menschen unterwegs, umso wichtiger sei daher auch
eine gegenseitige Rücksichtnahme. André Sicks