Wenn
es den Banken schon nicht gelingt, das Zinsniveau ins Schaukeln zu
bringen, so bringen sie auf jeden Fall die Kinder vom städtischen
Familienzentrum Habichtstraße in Bewegung.
Dank der Detlef
Kramer-Stiftung, deren Belange in den Händen der Gevelsberger
Commerzbank liegen, kann der Nachwuchs ab sofort nämlich mit einer
neuen 3er-Phahlschaukel hoch hinaus schwingen.
Ungeduldig
standen die Kleinen vor dem Flatterband und konnten es kaum abwarten
bis dies endlich entfernt wurde. Das neue Spielgerät auf dem
Außenbereich der städtischen Einrichtung – es wollte von ihnen
unbedingt in Beschlag genommen werden. „Wir freuen uns alle wie
Bolle“, sagte Einrichtungsleiterin Christiane Moll-Staden, bei der
offiziellen Scheckübergabe. Gemeinsam
mit André Waletzko, dem 1. Vorsitzenden des Fördervereins des
Kindergarten Habichtstraße e.V., hatte schon die ehemalige
Einrichtungsleiterin, Gaby Talarczyk-Beckel, einfach mal ganz
unverbindlich beim Stiftungsvorstand, bestehend aus Stefan Vorberg,
Heike Steimann-Monse und Sabine Pawelek, nachgefragt, ob vielleicht
die Möglichkeit auf eine finanzielle Unterstützung für ein solches
Spielgerät bestünde. Denn schaukeln, so erklärte Moll-Staden, sei
eine Stimulation, die bei Kindern nicht nur den Gleichgewichtssinn
anregt, sondern auch im wesentlichen Sinne ihre motorische
Entwicklung fördere.
Die
Antwort da-rauf, sie kam plötz-lich und unverhofft. „Wenn der
Stif-tungszweck erfüllt ist, kann eine Ein-richtung einen An-trag beim
Vorstand stellen“, erklärte Stefan Vorberg, der als Filialleiter
der Gevelsberger Commerzbank tätig ist. Und im Falle des
Familienzentrums war dies der Fall, da nämlich für Detlef Kramer zu
Lebzeiten fest stand, dass nach seinem Tod die Erträge seines
Vermögens für die Förderung von integrativer Kinderarbeit
eingesetzt werden sollten. Aufgrund der guten Zusammenarbeit und der
tollen Idee, konnte letztlich eine Finanzspritze in Höhe von
6.030,84Euro gewährt werden.
„Wahnsinn“,
freute sich André Waletzko, da man mit solch einer hohen Summe in
keinster Weise gerechnet hätte. Und auch Bürgermeister Claus Jacobi
zeigte sich überwältigt. Er dankte der Detlef Kramer-Stiftung und
betonte mit Blick auf den städtischen Haushalt, dass es immer wieder
von Vorteil sei, wenn es solche Organisationen gibt, an die sich
Einrichtungen wenden könnten. Es sei immer wieder ein Glücksfall,
wenn geholfen werden kann, weil andere ihr Vermögen für eine
Stiftung geben. So würden am Ende bei den Begünstigten nicht nur
Freude und Fröhlichkeit erzeugt, „man hält damit auch den Namen
des Stifters weiterhin am Leben“, so Jacobi. Als
Detlef Kramer im Jahr 2013 im Alter von 64 Jahren verstarb, hatte er
sein komplettes Vermögen an die nach ihm benannte Stiftung vererbt,
da er zum Zeitpunkt seines Todes keine näheren Verwandten mehr
hatte. Dass es überhaupt dazu kam, ist vor allem Stefan Vorberg zu
verdanken. Und nicht nur das: Er selbst ist mitunter ein Glücksfall
für diese Stiftung, da er als Filialleiter der Gevelsberger
Commerzbank berufliche Kompetenzen und soziales Engagement geradezu
ideal miteinander verknüpfen kann. Und gemeinsam mit seinem
Vorstandspartnerinnen sorgt er dafür, dass – im Fall der Detlef
Kramer-Stiftung – der Bereich Erziehung und Bildung bis dato
bereits viermal auf der Gewinnerseite stehen konnte. André Sicks