Beim
SPD-Ortsverein Gevelsberg pflegt man traditionell die Gewohnheit, das
neue Jahr mit einem Neujahrsbruch zu begrüßen.
Und auch zu Beginn
dieses Jahres war man daher wieder zu Gast im Hippendorf, wo das
Küchenteam unter der Leitung von Gerd Laake zu dem gebotenen
Programm ein leckeres Buffet zauberte. Dabei blieben keinerlei
Wünsche offen, so dass die rund 50 Gäste, unter ihnen Bürgermeister
Claus Jacobi und Söhnchen Simon, Altbürgermeister Dr. Klaus
Solmecke und seine Frau Renate, der erste stellvertretende
Bürgermeister Stefan Biederbick nebst Gattin Jutta sowie der
Stadtverbandsvorsitzende Helge Mannott und der Fraktionsvorsitzende
Klaus Bärenfänger, kulinarisch auf den neuesten Stand gebracht
wurden.
Prominenter Gast: Jan Schulte
„Ganz
besonders freue ich mich darüber, Jan Schulte hier bei uns zu haben,
der uns im Laufe des Vormittags einiges aus seinem aufregenden Leben
als Journalist, Autor und Moderator erzählen wird“, sagte die
Ortsvereinsvorsitzende Elke Kramer zu Beginn ihrer Begrüßung.
Dabei
erinnerte sie nicht nur an die vielseitigen Aktivi-täten des
Orts-vereins, die einen guten Mix aus politischer Infor-mation,
Diskussion und gemeinschaft-lichen Aktivitäten bildeten. Der Beginn
des neuen Jahrzehnts ließ sie auch „einige Erinnerungen
herauskramen“, welche die Weiterentwicklung von Gevelsberg
widerspiegelten. Als Beispiele nannte sie unter anderem die
Modernisierung der Innenstadt – den Umbau der Mittelstraße, die
Quartiersentwicklung im Stadtumbaugebiet Berge/Knapp und Vogelsang,
welche unter einer breiten Bürgerbeteiligung stattfand sowie den
Umbau des Ennepebogens zu einer innovativen Freizeitanlage. „Aber
auch in den Bereichen Kinder, Jugend und Soziales hat sich viel
getan.“ Ganz besonders habe sie sich darüber gefreut, dass die
Stadt Gevelsberg – aufgrund eines Antrags der SPD – im Jahr 2015
als Familiengerechte Kommune zertifiziert und 2019 durch eine
Rezertifizierung bestätigt wurde. Dies sei ein nicht zu
unterschätzender Baustein für weitere, positive Entwicklungen.
Eine Stadt verändert sich
Was
aber bringt den Bürger*innen das neue Jahrzehnt? „Mit dem
Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzept Innenstadt 2030
wurden die Weichen für eine weitere Entwicklung unserer Stadt
gestellt.“ Hierzu konnte Bürgermeister Claus Jacobi im Anschluss
an die Begrüßungsworte einiges berichten. „Bereits
2019 hat mit dem Kaufland-Umbau und der sich anschließenden
Umgestaltung des Vendômer Platzes ein neues Kapitel in unserer
Innenstadt-Entwicklung begonnen“, sagte das Stadtoberhaupt. Zudem
kann nun auch der bereits seit dem Neuordnungskonzept der 1980er
Jahre existierende Plan, die Wasserstraße in beide Richtungen
befahrbar zu machen und damit die untere Wittener Straße vom Verkehr
zu entlasten, Wirklichkeit werden.
Eines der Herz-stücke des IEHK
bildet zweifellos die Entwicklungs-perspektive des ehemaligen
Rup-prechtgebäudes. „An zentralster Stelle der Innen-stadt haben wir
– nicht zuletzt durch die zu erwartenden Fördermittel der
Landesregierung – die einmalige Chance, ein Haus der Begegnung,
Kultur und Bildung zu schaffen, das durch sein vielseitiges Angebot
für alle Altersgruppen zusätzliche urbane Frequenz und Lebendigkeit
in unsere Stadtmitte ziehen wird.“
Auch
wenn bei diesem Thema ein starker Gegenwind von Seiten der Opposition
wehe, das Meinungsbild der Bürger, so sagte Claus Jacobi, zeige ihm
jedoch, dass dies ein Schritt in die richtige Richtung sei, den man
mit Weitblick und zum Wohle aller gemeinsam gehen werde. Nicht zu
vergessen, dass die Feuerwehr in absehbarer Zeit ihr neues Domizil am
Haufer Bahnhof beziehen könne und das Schwimm-In mit dem Umbau des
Freibads eine Wertsteigerung erfahre.
Jung, flexibel, kompetent
Als
Ehrengast des Neujahrsbrunches begrüßte Elke Kramer anschließend
das Medien-Allroundtalent Jan Schulte. Gewohnt locker und witzig
stand er zu allen Fragen der kleinen Talkrunde Rede und Antwort. Man
erfuhr, dass alles
mit Opa Jupp begann, der dem bekennenden Borussia Dortmund-Fan
bereits mit vier Jahren das Lesen und Schreiben beibrachte. Den
ersten Höhepunkt seiner Karriere erlebte der kleine Jan als
fünfjähriger Steppke in Opas Ohrensessel, als er nämlich in der
Sendung „Rendezvous am Sonntag“ mit Matthias Lutz mal eben ganz
spontan Helge Schneider imitierte. Bevor er 2009 sein Abitur in der
Tasche hatte, hatte er sich bereits drei Jahre zuvor erstmals auf
journalistische Pfade begeben. „Angefangen hat es bei der
Westfälischen Rundschau, wo ich spontan anrief, nach einer freien
Mitarbeit fragte und nur zwanzig Minuten später an meinem ersten
Artikel saß.“ 2011 folgte ein dreijähriges Studium an der
WAM-Medienakademie in Dortmund im Bereich „Radio- und
Hörfunkjournalismus / Moderationen“ inklusive dem Posten als
Chefredakteur der Uni-Zeitung WAM-Blatt.
2015 dann der Einstieg bei
Radio Ennepe-Ruhr. Zunächst als Volontär, später dann als
Redakteur und Moderator der täglichen Morgensendung. Im Sommer 2019
hieß es dann allerdings Abschied nehmen vom Heimatsender. „Eine
nicht ganz einfache Entscheidung, aber ein weiterer Schritt zu neuen
Ufern“, so Jan Schulte, dessen neuer Arbeitgeber nun das
Landesstudio Dortmund vom WDR ist. „Hier bin ich als Autor,
Reporter und Moderator tätig.“ Und seine Moderationen sind geprägt
von Schlagfertigkeit und Wortwitz. Jan Schultes persönliche
Fähigkeiten, beim Führen von Interviews immer „auf Ballhöhe“
zu sein, runden seine Kompetenz und Seriosität am Mikrofon ab. Daher
schafft er es immer wieder, auch in unvorhersehbaren Live-Situationen
für Überraschungen und spontane Wendungen zu sorgen, die seiner
Moderation ihren Stempel aufdrücken. Was die wenigsten vielleicht
über ihn wussten, ist die Tatsache, dass er auch auf der
Theaterbühne zuhause ist und in seiner Brust auch ein russisches
Herz schlägt. Russisch lernte er bereits im Gymnasium und bedingt
durch die Tatsache, dass er während seines Volontariats bei Radio
Ennepe.Ruhr eine zweimonatige Hospitation bei der Sibirska
Gazeta-Nowosibirsk absolvierte, lernte er Land und Leute kennen. Sein
Tipp: „Solltet ihr mal nach Russland kommen, dann müsst ihr
unbedingt St. Petersburg einen Besuch abstatten.“
Man merkte, dass
Jan Schulte je-mand ist, der mit einer respektvollen Portion Humor,
Sympathie und einem frechen Au-genzwinkern von sich zu überzeu-gen
weiß. Dies verlieh auch dem Neujahrsbrunch des SPD Ortsvereins
Gevelsberg eine besondere Note, die mit viel Beifall am Ende
gewürdigt wurde. André Sicks