Dienstag, 7. Januar 2020

Ein Segen für das Rathaus - Sternsinger waren zu Gast beim Bürgermeister


Bundesweit sind zu Beginn eines jeden Jahres die Sternsinger unterwegs.
Sie gehen dabei zu den Menschen in ihre Wohnungen und Häuser, um ihnen den Segen zu bringen und um für Kinder-Projekte in über 100 Ländern zu sammeln. Mit ihrem Stern bringen sie dabei Licht in die dunkle Nacht, mit den gesammelten Spenden bringen sie anderen Kindern Hoffnung auf ein neues, besseres Leben.
Traditionsgemäß besuchen die Sternsinger aus den Gevelsberger Gemeindeteilen Liebfrauen und St. Engelbert alljährlich auch immer wieder das Gevelsberger Rathaus. „Eine schöne und tolle Aktion, auf die sich meine Mitarbeiter und ich mich immer wieder freuen“, sagte Bürgermeister Claus Jacobi. Denn das Dreikönigssingen verdeutliche den Bürger*innen, wie groß „bei uns in der Stadt das Engagement von Kindern“ ist. Man merkte aber auch, mit welch einer Freude sich die Mädchen und Jungen an dieser weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder beteiligten. „Den Kindern macht es einfach Spaß“, erzählten ihre Begleiterinnen. Zudem sei es aber auch immer wieder eine Freude zu sehen, wie sich bei manch älteren Mitbürgern ein kleiner, persönlicher Moment des Glücks in den Augen widerspiegelt, sobald die Sternsinger an ihrer Haustüre klingeln. 
Voller Stolz trugen Caspar, Melchior und Balthasar dem Gevelsberger Stadtoberhaupt ihre Lieder vor, berichteten über den Hintergrund der diesjährigen Aktion und hinterließen natürlich auch mit ihrem Kreidezeichen „20*C+M+B+20“ den Segen „Christus segne dieses Haus“ über dessen Bürotüre. Nachdem Claus Jacobi gemeinsam mit seinem Sohn Simon die Spendendosen gefüllt hatte, bedankte er sich bei den Jungen und Mädchen dafür, dass sie in den letzten Tagen durch die Straßen der Stadt gezogen seien, um den Gevelsberger Bürgern ihre Herzen zu öffnen, und lud sie zu einem kleinen Umtrunk, mit Kalt- und Warmgetränken, in sein Dienstzimmer ein. 
Es ist eine schöne und altbewährte Tradition, dass die Sternsinger dem Gevelsberger Bürgermeister alljährlich ihre Segenswünsche (Christus mansionem benedicat - Christus segne dieses Haus) überbringen.

Botschafter des Friedens 
Segen bringen, Segen sein. Frieden! Im Libanon und weltweit“ lautet das Leitwort der 62. Aktion Dreikönigssingen. Nach dem Bürgerkrieg von 1975 bis 1990 gelingt in dem kleinen Land im Nahen Osten zwar ein weitgehend demokratisches und friedliches Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religionen und Konfessionen. Doch der gesellschaftliche Friede steht vor großen Herausforderungen, da das Zusammenleben nach wie vor von Ressentiments geprägt ist. Zudem hat der Libanon seit dem Ausbruch des Bürgerkriegs im Nachbarland Syrien im Jahr 2011 rund 1,2 Millionen Flüchtlinge aufgenommen. Diese machen mittlerweile etwa ein Viertel der Gesamtbevölkerung aus. Was zur Folge hat, dass die Bildungs- und Gesundheitsstrukturen des Landes nicht ausreichen, um den Bedürfnissen der geflüchteten Menschen gerecht zu werden. Und die Hilfsbereitschaft der Libanesen ist teilweise sogar in Ablehnung umgeschlagen. Selbst unter Kindern und Jugendlichen kommt es immer öfters zu Spannungen und Ausgrenzungen. 
Jesus trug seinen Jüngern bei deren Aussendung auf: „Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als Erstes: Friede diesem Haus! Und wenn dort ein Sohn des Friedens wohnt, wird euer Friede auf ihm ruhen“ (Lk 10,5-6a). Er trug somit allen auf, die in seinem Namen kommen, Frieden zu bringen. Somit gehören also auch die bundesweit 300.000 Stern-singer zu diesen Friedens-botschaftern. 
Ihre Aktion macht uns allen deutlich, wie wichtig es ist, friedlich und unvoreingenommen miteinander umzugehen. Zudem zeigt sie, dass Kinder und Jugendliche selbst aktiv zu einem friedlichen Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Religion beitragen können. So lernten die Sternsinger, dass Kinder und Jugendliche mehr verbindet als sie trennt – und dass es sich lohnt, offen und respektvoll aufeinander zuzugehen. Jedes Kind kann zum „Gestalter des Friedens“ werden. Denn Kriege, Konflikte, Gewalt und Unfrieden zu Hause oder in der Schule sind und bleiben Gift für Kinder. André Sicks