Dienstag, 7. Januar 2020

Im Dorf am Hagebölling begrüßte man das neue Jahrzehnt


Nachdem die Bewohner vom Dorf am Hagebölling das neue Jahr bereits in der Silvesternacht begrüßt hatten, wurden sie am 4. Januar dann auch ganz offiziell von der Leitung und vom Bürgermeister im neuen Jahrzehnt empfangen.
Bekanntlich soll man ja mit alten Traditionen nicht brechen; von daher legte die Einrichtung der Theodor Fliedner Stiftung auch 2020 mit ihrem Neujahrsempfang wieder einmal vor, bevor in den kommenden Tagen weitere öffentliche Einrichtungen folgen. 

Glaube im Unglaube 
Im gut besetzten Festsaal feierte man zunächst einmal einen ökumenischen Gottesdienst, bei dem Pfarrerin Klaudia Fischer und Gemeindereferentin Maria Rüther die biblische Jahreslosung „Ich glaube, hilf meinem Unglauben!“ aus dem Markus-Evangelium (9,24) in den Mittelpunkt stellten.
Es wird erzählt, wie Jesus einen Jungen heilt. Dieser wird von dämonischen Mächten geplagt und zu Boden geworfen. Niemand kann ihn heilen. Dann wendet sich der Vater des Jungen jedoch an Jesus und bittet diesen um Hilfe. Er hat wenig Hoffnung als er sagt: „Wenn du aber etwas kannst, so erbarme dich unser und hilf uns!" (Vers 22). Jesus erklärt, dass „alle Dinge dem möglich sind, der da glaubt“. Daraufhin gesteht der Vater seine Zweifel und sagt eben jenen Satz: „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!" Jesus handelt – und befreit den Jungen von seinem Leiden. Glaube und Zweifel – das seien die großen Themen der Jahreslosung, erklärte Pfarrerin Klaudia Fischer. Denn in jedem Leben gebe es Phasen, in denen jemand sein Leben genießt, sich daran freut und dafür Gott im Himmel dankbar ist. Und jene Phasen, in denen der Eindruck entsteht, dass nichts mehr trägt und auch der Glaube zu schwinden droht.
Den ökumenischen Gottesdienst zu Beginn des Neujahrsempfang gestalteten Pfarrerin Klaudia Fischer und Gemeindereferentin Maria Rüther. 

Lob und Dank bestimmten Grußworte 
Was folgte waren die Segenswünsche der Sternsinger sowie die sich daran anschließenden Grußworte, welche anlässlich einer solchen Veranstaltung gehalten werden. Zunächst einmal blickte Einrichtungsleiterin Bettina Huter auf das vergangene Jahr zurück, in dem die Theodor Fliedner Stiftung ihr 175-jähriges Bestehen feierte. Sie hob noch einmal hervor, dass es bundesweit sehr viele Meilensteine gegeben hätte, die den Namen Theodor Fliedner in die Öffentlichkeit getragen haben; es aber auch feierliche Momente gab, die das Dorf am Hagebölling für die Bürgerschaft erlebbar machten. Was ihren Blick nach vorne betraf, so berichtete sie, dass mit dem neuen Pflegeberufegesetz ein Berufsbild der Pflege entstehe, das die Zusammenführung der drei bisherigen Pflegefachberufe in den Bereichen der Altenpflege, der Gesundheits- und Krankenpflege“ sowie der Gesundheits- und Kinderkranken-pflege beinhalte. Dadurch würden Auszubildende (ab dem 1. April 2020 auch im Dorf am Hagebölling) fortan die Pflege von Menschen aller Altersstufen in allen Versorgungsbereichen erlernen. Dass eine gute Ausbildung in der Altenpflege oberste Priorität habe müsse unterstrich auch noch einmal Claudia Ott vom Vorstand der Theodor Fliedner Stiftung, die ebenfalls persönliche Neujahrsgrüße überbrachte.

Es ist eine schöne Tradition, dass auch die Stern-singer dem Dorf am Hagebölling einen Besuch ab-statten. 

Im Anschluss dankte dann Hans-Peter Schmitz vom Bewohnerbeirat, allen Mitarbeitern vom Dorf am Hagebölling für deren alltäglichen Einsatz. Zu guter Letzt ergriff Bürgermeister Claus Jacobi das Wort. Er lobte den Neujahrsempfang im Dorf am Hagebölling als eine beliebte Tradition im Stadtleben, die seit stolzen 20 Jahren bestehen würde. ,Es ist ein wunderbarer Brauch, da wir heute als Gemeinschaft den Blick auf die zurückliegenden Monate werfen können.“ Zudem sei die Einrichtung ein fester Bestandteil innerhalb der Stadt und ein Ort generationsübergreifender Begegnungen. Natürlich ging das Stadtoberhaupt auch auf die städtebauliche Entwicklung ein. Die geplanten Maßnahmen (unter anderem die Umgestaltung des Vendômer Platzes, die Modernisierung des Freibads und insbesondere der Umbau des Ruppecht-Gebäudes) würden Sorge dafür tragen, „dass unsere Stadt auch für die kommenden Generationen zu einem lebendigen und liebenswerten Ort gemacht wird, den wir heute als unsere Heimatstadt wertschätzen.“ All diese erfreulichen Veränderungen und Fortschritte seien ohne die Bürgerinnen und Bürger allerdings undenkbar. Denn immer wieder merke er, wie „traditionsbewusst, vielseitig, kritisch und vor allem engagiert“ die Bürgerschaft die kommunalen Geschicke mitgestalten würden. „Das typische Gevelsberger „Wir-Gefühl“ bietet uns somit ein sicheres und festes Fundament für die Zukunft.“ 
Nach den Segenswünschen der Sternsinger erfolgten die Grußworte von Einrichtungsleiterin Bettina Huter, von Hans-Peter Schmitz (Bewohnerbeirat), vom Vorstand der Theodor Fliedner Stiftung (vertreten durch Claudia Ott) und natürlich von Bürgermeister Claus Jacobi. 

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung diesmal von der Organistin Irma Quast nebst einer ihrer Klavierschülerinnen. Eindrucksvoll spielten beide am Flügel, was im Festsaal mit viel Applaus belohnt wurde. Bei einem Glas Sekt, Häppchen und einer deftigen Gulaschsuppe klang der Neujahrsempfang wenig später dann gewohnt stimmungsvoll aus.
André Sicks