Die
Klimaschutzbewegung Fridays for Future füllt nach wie vor
Schlagzeilen, Talkshows sowie Fußgängerzonen und wird von weiten
Teilen der Jugendlichen unterstützt.
Den jungen Menschen fehlt
einfach das Vertrauen in die Politik und Wirtschaft, die bestehende
Klimakrise wirksam zu bekämpfen. Mehr als zwei Drittel der
Jugendlichen haben große Angst vor dem Klimawandel.
Unter
dem Dach der Zukunftsschmiede
Gevelsberg e.V.
haben sich Ende 2019 über 20 junge, stark engagierte Menschen
versammelt, um dort als eigenständiges Forum zu agieren und zu
zeigen, dass auch kleine
Dinge eines ökonomischen, ökologischen und sozialen Denkens
ausreichen, um seinen Anteil zum großen Ganzen beizutragen. Das
Forum nennt sich „Paradise Rebooting – Climate Rescue Club“ (zu
gut deutsch: Neustart des Paradieses – Klimarettungsclub) und
möchte mittels unterschiedlicher Aktionen und Informationen den
Bürger*innen zeigen, wie es gelingen kann, die zukünftige
Entwicklung regional in Richtung Nachhaltigkeit zu lenken. Man könnte
auch sagen, dass dieses Jugendforum vorrangig Taten statt Worte
sprechen lassen wird.
Kein Mangel an Ideenvielfalt
So
nutzten die Mädchen und Jun-gen, die nicht nur aus Gevelsberg sondern
auch aus den Nachbarstäd-ten Ennepetal und Sprockhövel kom-men,
bereits beim alljährlichen Agenda Weihnachtsmarkt die Gelegenheit,
ihre selbst hergestellten Verkaufsgegenstände, welche sie aus
Abfallprodukten oder (scheinbar) nutzlosen Stoffen zu neuwertigen
Produkten umgewandelt hatten, an die Frau bzw. den Mann zu bringen.
Bei
einem Treffen mit Bürgermeister Claus Jacobi dokumentierten die
Mitglieder von „Paradise Rebooting“, dass solche Upcycling- oder
Recyclingprodukte nur ein Bruchteil an Aktionen sei, die man gerne in
die Tat umsetzen möchte. Man könne sich weiter vorstellen, unter
anderem die Mülleimer im Stadtgebiet künstlerisch aufzuwerten,
vorhandene Grünflächen (durch die Aussaat von Wildblumensamen sowie
der Aufstellung von Insektenhotels) lebendiger zu gestalten, Bäume
zu pflanzen – frei dem Motto: Jedem Kind sein Baum, oder vor
Supermärkten für die Vermeidung von Verpackungen zu werben. Was die
Minimierung von CO² betrifft, da haben die Jugendlichen bereits auch
schon sehr konkrete Pläne. „Wenn man sein Auto einfach mal stehen
lässt, sich auf das Fahrrad schwingt oder den öffentlichen
Nahverkehr nutzt, trägt man seinen persönlichen Teil schon dazu
bei“, sagten sie. Zur Verbesserung des Mikroklimas und der
innerstädtischen Umweltbilanz schlugen sie dem Stadtoberhaupt die
Begrünung von Fassaden sowie die Einrichtung von
Trinkwasser-Zapfstellen für eigene Flaschen an markanten Plätzen
innerhalb der Stadt vor. Man merkte es den Jugendlichen an, mit welch
einem Enthusiasmus sie hinter ihrer Sache stehen. Wie wichtig es
ihnen ist, dass nachfolgende Generationen eine gesunde Mutter Erde
vorfinden.
Stadt steht voll dahinter
Im Rahmen eines Treffens mit Bürgermeister Claus Jacobi konnte dieser sich selbst ein Bild davon machen, über welch einen kreativen Ideenreichtum die Mitglieder verfügen.
Die
Vorstellung von „Paradise Rebooting – Climate Rescue Club“ war
„sehr beeindruckend, engagiert, fundiert und stark“, um es mit
den Worten von Bürgermeister Claus Jacobi auszudrücken. Seiner
Meinung nach kann ein erfolgreicher Klimaschutz nur gelingen, wenn
die Öffentlichkeit mitmacht und es Projekte von Machern gäbe, die
am Ende Früchte tragen. Dass man sich der Zukunftsschmiede
angeschlossen habe, sei eine weise Entscheidung gewesen. Denn in den
letzten zwei Jahrzehnten konnten die Mitglieder so einiges bewirken.
„Ihr trefft bei uns auf ein Netzwerk, welches die breite
Öffentlichkeit erreicht“, sagte die Vorsitzende der
Zukunftsschmiede, Annette Bußmann, die sich über den frischen Wind
freut. Sie unterstützt die Jugendlichen gemeinsam mit Conny Krüger
und Ulrike Volf sowohl organisatorisch als auch fachlich.
Damit
das Engagement dieser aktiven Gruppe für die Bürgerschaft sichtbar
wird, unterbreitete Bürgermeister Claus Jacobi ihnen das Angebot,
dass man gemeinsam im Frühjahr die städtische Wiese hinter dem
Gymnasium so umgestalten werde, dass es dort zukünftig summt und
brummt; heimische Insekten sich wohlfühlen und Spaziergänger sich
an einer blühenden Farbenpracht erfreuen können.
Wer
Kontakt zu „Paradise Rebooting – Climate Rescue Club“ aufnehmen
möchte, ist eingeladen der Gruppe zu schreiben:
paradise_rebooting@web.de André Sicks