Wandschmierereien
oder Reste eines Trinkgelages gehören vielerorts zum Schulalltag.
Solche Beschädigungen und Zerstörungen sind in den meisten Fällen
oftmals Ausdruck von Wut, Langeweile und fehlender Anerkennung. Was
tun? Das fragt sich auch die Grundschule Pestalozzi. Zum wiederholten
Male meldeten sich bei deren Schulleitung aufgebrachte Eltern, da
eine Schülerin vor kurzem mehrere Marihuana-Tütchen auf dem
Schulhof gefunden hatte. Die Forderung der Eltern lautete: Macht doch
endlich etwas!
Das
Problem ist für die Schullei-tung nicht unbe-kannt, ebenso die
Tatsache, dass frühmorgens vom Hausmeister erst einmal die leeren
und kaputten Alko-holflaschen der abendlichen Trink-gelage vom Schulhof
entfernt werden müssen. Hierzu erklärte nun Schulleiterin Heike
Feldmann: „Der Schulträger und das Ordnungsamt sind informiert mit
der Bitte, die Sicherheitsvorkehrungen nach Schul- und Betreuungsende
zu erhöhen. Fotos vom Unrat und von Wandschmierereien wurden sogar
an den Bürgermeister geschickt. Die Polizei ist involviert. Die
Schülerschaft ist sensibilisiert. Was sollen wir noch tun?“
Eltern sollten und müssen Vorbild sein
Bilder sagen oftmals mehr als Worte.
Man kann die Wut und Frustration des gesamten Kollegiums und der Elternschaft verstehen, wenn man sich so etwas anschauen muss.
Worte,
die den Frust und den Ernst der Lage erkennen lassen, der momentan an der Grundschule
herrscht. Zumal ja bekannt ist, dass man sich bei der Schulerziehung
der Kinder nicht nur stark engagiert, sondern auch in vielen
Bereichen mit den Schüler*innen eine wirkungsvolle Präventionsarbeit
leistet. Selbst die Maßnahmen zur Sicherheit der eigenen Kinder
werden oftmals leider von vielen Erwachsenen missachtet.
„Was nutzt
es, Kindermenschenketten im Bereich des absoluten Halteverbotes zu
bilden, das Halteverbot zu erweitern, Fahrbahn- und
Bürgersteigmarkierungen aufzubringen, Warnfiguren aufzuhängen,
Schnecken gegen Temposünder zu verteilen, wenn sogar der Polizei vor
Ort kein Respekt mehr entgegengebracht und weiter wild geparkt wird
mit den Worten: Kümmern Sie sich lieber um wichtigere Sachen!“,
sagte Heike Feldmann. Man kann die Aufregung der Eltern vollkommen
verstehen. Aber bitte …. Was soll noch gemacht werden, wenn selbst
viele Erziehungsberechtigte für ihre Kinder letztendlich solche
Vorbilder sind? André Sicks