Bis
zuletzt hat Chorleiter Manfred Bruzek auf ein Weiterbestehen des
gemischten Chors HarmoniEN gehofft.
Doch auf ihrer
Jahreshauptversammlung fassten die Mitglieder den endgültigen
Beschluss, den bekannten und beliebten Gevelsberger Chor mit Wirkung
vom 31. Dezember 2021 aufzulösen. Eine Entscheidung die allen
ziemlich schwer fällt. Aber man einfach nicht mehr singfähig,
erklärt Bruzek und nennt als Gründe dafür den fehlenden Nachwuchs,
die Corona-Pandemie sowie „den Tod unseres Dirigenten Ernst-Ottmar
Nölle“. „Musik war sein Leben und er hat den Chor populär
gemacht“, sagt Bruzek, da er es stets verstanden hätte, die
Zuhörer zum Mitsingen zu animieren.
Der beliebte Dirigent Ernst-Ottmar Nölle verstarb am 28. April 2021; ein herber Verlust für den gemischten Chor HarmoniEN.
Gerade
einmal 14 aktive Sängerinnen und Sänger konnte der Chor HarmoniEN
am Ende noch zählen, die zu Bruzeks Bedauern eine satzungsgemäße
Durch-führung des Chorlebens jedoch nicht mehr möglich machten.
Dadurch wäre die musikalische Leistung einfach nicht mehr die
gewesen, die man ursprünglich „von unserem Chor“ gewöhnt sei,
erklärt er und erinnert sich dabei vor allem noch einmal kurz an die
Auftritte beim „Sommerfest der Chöre“ am Ennepebogen, wo man die
Zuhörer mit einem musikalisch breit gefächerten Repertoire
verschiedenster Stilrichtungen stets begeisterte. Nicht zu vergessen
ist der Auftritt im Minotaure von Vendôme
anlasslich des 40-jährigen Städtepartner-schaftsjubiläums, bei dem
die Gevelsberger am 19. Mai 2013 gemeinsam mit der Groupe Choral
Saint Martin die szenische Kantate „Carmina Burana“ von Carl Orff
uraufführten. Momente,
die die Chorsängerinnen und -sänger mit Sicherheit niemals
vergessen werden.
Was
das verbliebene Vereinsvermögen betrifft, so wurde dieses in der
Zwischenzeit bereits zu gleichen Teilen an die Evangelische
Kirchen-gemeinde Haßlinghausen-Herzkamp-Silschede für deren
Jugendarbeit sowie an das Behindertenwohnhaus der AWO Silschede für
dessen Bewohner übergeben. Beide Einrichtungen hatten ihre
Räumlichkeiten dem Chor für den Probenbetrieb zur Verfügung
gestellt und in all den Jahren „haben wir stets eine enge Beziehung
zur Kirche und der Einrichtung gepflegt“, sagt Bruzek. Von daher
sei die Entscheidung darüber, an wen man jeweils 1.000 Euro spenden
würde, auch ziemlich einfach gewesen.
Einen Teil des noch bestehenden Vereinsvermögens überreichten Anne Becker (Kassenwartin, links) und Chorleiter Manfred Bruzek an Anne Achenbach, der Leiterin des AWO Wohnhauses in Silschede.
Auch
wenn es den gemischten Chor HarmoniEN nun offiziell nicht mehr gibt,
die sangeslustigen Freunde wollen, laut abschließender Aussage, aber
weiterhin in Kontakt bleiben und hin und wieder auch mal ein paar
Töne anstimmen. „Nur nicht mehr vor Publikum!“ André Sicks