Klaus
Löbbe ist ein waschechter Gevelsberger, der am heutigen Tage auf
mittlerweile acht Jahrzehnte seines Lebens zurück blicken kann.
Seinen Name verbindet man innerhalb der Stadt nicht nur mit einem
guten Tropfen Wein, es ist auch sein Engagement als Vorsitzender vom
Sozialverband VdK Gevelsberg, dass ihn zu einem Kämpfer für
Gerechtigkeit macht. Zwei Leidenschaften, die neben seiner Familie,
eine große und wichtige Rolle in seinem Leben spielen. Wann auch
immer er darüber redet, dann sieht man ein Funkeln in seinen Augen.
Der Kopf vom VdK Gevelsberg
Mehr
als 375.000
Mitglieder in 43 Kreis- mit rund 785 Ortsverbänden sind unter dem
Dach des
in Düsseldorf ansässigen VdK NRW beheimatet. Einer davon ist der
VdK Gevels-berg, dessen Vorsitz Klaus
Löbbe am 5. Mai 1996 übernahm und zur damaligen Zeit an die 150
Mit-glieder zählte. Seither ist diese Zahl jedoch ständig gestiegen
und vor kurzem konnte man mit Frank Schubert sogar das 900. Mitglied
begrüßen.
Für
den 61-jährigen
Gevelsberger ist der Sozialverband eine sehr wichtige Organisation
innerhalb der Gesellschaft. Nicht nur dass man ihm selbst in seiner
momentanen, gesundheitlichen Situation dort hilft, auch in der Zeit
als seine mittlerweile verstorbene Frau schwer krank war, „war der
VdK mir bei vielen Fragen sehr behilflich“. Umso mehr sein
Bedürfnis, dem Ortsverband nun auch ganz offiziell beizutreten,
damit er dessen Angebotsvielfalt in Anspruch nehmen kann.
Im vergangenen Monat begrüßten Klaus Löbbe (rechts) und Werner Mürmann (Kassierer beim VdK Gevelsberg, links) mit Frank Schubert das 900. Mitglied beim Gevelsberger Sozialverband.
Ein
solch rasanter Aufschwung, ist darauf zurückzuführen, dass
heutzutage immer mehr Menschen Unterstützung in sozialen
Angelegenheiten brauchen und diese beim Sozialverband finden.
„Menschen
geraten aus verschiedenen Gründen in soziale Notlagen und
Einsamkeit“, berichtet Klaus Löbbe und weist darauf hin, dass das
vielzitierte „soziale Netz“ vielen nicht immer die notwendige
Unterstützung bietet. „Niemand
muss und darf ins gesellschaftliche und finanzielle Abseits gedrängt
werden. Deshalb
helfen unsere VdK-Rechtsberaterinnen in den Kreisverbänden mit ganz
konkreten Beratungen.“ Hierzu
zählt unter anderem die Beratung in allen sozialrechtlichen Fragen
vom Schwerbehinderten- bis zum Rentenrecht ebenso wie die
Rechtsvertretung vor den Sozialgerichten (nötigenfalls auch vor den
Landessozialgerichten sowie dem Bundessozialgericht) in
Widerspruchsverfahren. Dabei braucht der VdK als gemein-nütziger
Verband, der seine Arbeit über Mitgliedsbeiträge und Spenden
finanziert und an keine Konfession gebunden ist, bei der
Interessenvertretung seiner Mitglieder keinerlei politische
Rücksichten zu nehmen.
Gemeinsam mit seinen beiden Stellvertretern, Volker Rabiega (links) und Hubertus Kramer (mitte) hat Klaus Löbbe stets ein offenes Ohr für die Mitglieder vom VdK Gevelsberg.
Das
besondere für die Mitglieder des VdK Gevelsberg ist ohne Zweifel
aber auch das zusätzliche Angebot an zahlreichen Aktivitäten und
Aktionen, die im Laufe eines Jahres immer wieder angeboten werden.
Zusammen mit seinen fungierten Vorstandsmitgliedern entwickelt Klaus
Löbbe dabei unter anderem Reisen und Ausflüge, bei denen die
Qualität vor der
Quantität steht, und man lädt einmal im Monat zum VdK-Treff ein.
„Dabei
sind viele glücklich einen Tag mit gleichgesinnten verleben zu
können“, freut sich der Jubilar.
Weinkenner und -genießer
Es
steht außer Frage, dass er am heutigen Tag gemeinsam mit seiner Frau
Renate, die er im goldenen Herbst 1969 geheiratet hat, natürlich
auch ein gutes Tröpfchen Wein genießen wird. Seit Jahrhunderten ist
er Bestandteil der europäischen Kultur und Lebensart, in einem Land
weniger im anderen Land mehr. Und maßvoll getrunken ist Wein ein
Genuss und mit einem gesunden Lebensstil vereinbar“, sagt Klaus
Löbbe, der seit nunmehr über 35 Jahren gemeinsam mit seiner Frau
die Vinothek in der Mühlenstraße unterhält. Seine
Faszination für Wein und Sekt entdeckte der 80-jährige übrigens
1958 bei seiner einstigen Tätigkeit als Großhandels-kaufmann im
Be-reich Lebensmittel. „So wurde ich schließlich Wein-kaufmann und
später dann Sommelier.“ Er selbst bevorzugt handwerklich und
umweltschonende, vom Winzer hergestellte naturbelassene Weine. Denn
solch hergestellter Wein enthält viele Aromastoffe, die für einen
Geschmack mit starkem Charakter sorgen. Und diese Weine schmecken
nach Wein und nicht nach Industrie oder „nach künstlicher Plörre.“
Kein Wunder, dass ein Zitat von Johann Wolfgang von Goethe, welches
da lautet: „Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu
trinken“, sein Leben begleitet.
Ein Virus verändert alles
Seinen
heutigen Ehrentag wird Klaus Löbbe aufgrund der staatlichen
Corona-Vorgaben nur im engsten Familienkreis feiern. Aufgrund der
Pandemie ist plötzlich nämlich nichts mehr planbar im Alltag –
weder privat, noch beim VdK, noch geschäftlich.
„Urlaube,
Feste feiern, ins Restaurant gehen – wir habe unser Leben immer
fest verplant. Nun geraten diese Pläne stark ins Wanken. Und mit der
Corona-Pandemie erleben wir so viel Unsicherheit wie noch nie in
unserem Leben“, sagt er nachdenklich. Seine Familie (Ehefrau
Renate, Tochter Sandra
Yvonne mit ihrem Ehemann und den zwei cleveren Enkelsöhnen)
und er selbst sind bisher nicht betroffen, aber sie haben Angst und
können nicht verstehen dass es Leute gibt, welche sich einfach nicht
an die staatlichen Vorgaben halten wollen. „Diese Menschen können
zwar denken, aber wohl nicht mitdenken. Ein kleiner Stofflappen,
sprich „Nasen- und Mundschutz“ und ein wenig Abstand kann doch
Menschenleben retten.“
Klaus
Löbbe ist dankbar darüber, dass er mit seiner Familie in einem
bisher kriegsfreien und sozialen Deutschland leben darf.
Sein Wunsch am heutigen Tage ist vor allem ein baldiges Ende der
Pandemie und das seine Angehörigen, Freundinnen und Freunde diese
gesund überstehen und „wir uns bei meinem nächsten Geburtstag
wiedersehen und dann kräftig feiern können“. Abschließend sagt
er noch, dass er glaube, dass die Mentalitäten von „schneller,
besser, mehr, größer und habgieriger“ vorbei ist. „Die Welt
sollte, muss und wird sich neu orientieren und definieren. Ich
wünsche mir, dass andere Werte an Wichtigkeit gewinnen.“ André Sicks