Bürgermeister Claus Jacobi wünscht allen Gevelsbergerinnen und Gevelsbergern mit diesen Worten frohe Weihnachten und ein gutes, vor allem gesundes Jahr 2021!
Liebe Gevelsbergerinnen und Gevelsberger,
das Jahr 2020 ist wohl für einen jeden von uns anders verlaufen, als wir es uns zu Beginn des Jahres auch nur ansatzweise hätten vorstellen können. Selbstverständlich freuen wir uns auf das bevorstehende Weihnachtsfest und die ruhige Zeit zwischen den Jahren – doch ist auch die Vorfreude auf die besinnliche Zeit in diesem Jahr nicht so unbeschwert und ungetrübt wie sonst. Das
Corona-Virus und die daraus erwachsene Krise überschatten das
gesamte Jahr 2020. Kein Ereignis seit dem zweiten Weltkrieg hat
unsere soziale Wirklichkeit so massiv und rasant verändert wie die
Pandemie, die uns seit nunmehr einem dreiviertel Jahr im Griff hält.
In
diesem Jahr müssen wir uns also vor allem darauf besinnen, unsere
Freunde und unsere Familie zu schützen und unsere Fürsorge für all
die Menschen, die wir lieben, in Form von disziplinierten
Umgangsformen und Abstandsgeboten auszu-drücken. Dies entspricht
leider nicht unserer Gefühlslage, die wir mit dem Fest der Liebe
verbinden, sind wir es doch seit Generationen gewohnt, uns zu
Weihnachten menschlich ganz besonders nahe zu sein. Weihnachten 2020
– nichts wird in diesem Jahr so sein wie sonst.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
dabei
begann das Jahr 2020 doch für uns alle so zukunftsweisend: Voller
Tatendrang steckten wir gemeinsam die Planungen für die Umsetzung
unseres Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzeptes „Gevelsberg
2030“ ab, an welchem viele von Ihnen in zahlreichen
Bürgerbeteiligungs-workshops in unserer schönen Stadt mitgearbeitet
haben. Unser allseits beliebter Neubürgerempfang ging in eine
Neuauflage, eine Delegation besuchte den Neujahrsempfang unserer
französischen Partnerstadt Vendôme und auch Karneval konnte unter
Beteiligung zahlreicher Karnevalistinnen und Karnevali-sten zu
Rosenmontag im Rathaus noch einmal ausgelassen gefeiert werden. Es
sollte ein fröhliches Jahr voller Veranstaltungen werden.
Im Januar 2020 nahm eine Gevelsberger Delegation in Vendôme am Neujahrsempfang, am Rosenmontag stürmten Prinz Jürgen III. und Prinzessin Anja III. das Rathaus, wo wenige Wochen später die Neubürger der Stadt offiziell von Bürgermeister Claus Jacobi begrüßt wurden.
Niemand von uns hätte da gedacht, dass bereits Mitte März ein „Lockdown“ auf uns wartet, welcher auch für unser beschauliches Gevelsberg drastische und schmerzhafte Maßnahmen bereithalten würde. Kinder durften nicht in die Schule oder in die KiTa gehen, viele von Ihnen konnten nicht zur Arbeit kommen, wir mussten städtische Einrichtungen vorübergehend schließen und bedauerlicherweise nahezu alle Veranstaltungen absagen. Ein Großteil unserer heimischen Geschäfte, auf deren qualitätsvolle Standards wir so stolz sind, musste die Türen für unbestimmte Zeit schließen. Der Schock und die Unsicherheit waren allseits spürbar und sind auch an den politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungs-trägern nicht spurlos vorübergegangen.
Doch
die Gevelsbergerinnen und Gevelsberger zeigten eindrucksvoll: Sie
lassen sich nicht unterkriegen! Gemeinsinn, Solidarität und
Zusammenhalt sind die Werte, die unsere Gemeinschaft prägen. Und so
dauerte es nicht lange, bis wir für unsere Heimatstadt ein
beeindruckendes Netzwerk auf die Beine stellten und unsere Angebote
auf die neue Situation eingestellt hatten: Es wurden Bürgertelefone
eingerichtet, die Versorgung von Risikogruppen im Rahmen der
#Nachbarschaftschallenge organisiert, Telefonkonferenzen zur
Überwindung der Sprachlosigkeit eingerichtet und hunderte Kinder malten Ostergrüße für die Seniorinnen und Senioren in unseren
Altenpflegeeinrichtungen, die anlässlich des höchsten kirchlichen
Feiertages keinerlei Besuche empfangen durften. ProCity rief den
„Virtuellen Gevelsberger Stadtbummel“ ins Leben und wird bis
heute nicht müde, unseren lokalen Handel zu unterstützen. Unsere
Stadtbü-cherei formierte sich zu einer „Bücherei to go“ und
unsere Musik-schule stellte kurz-fristig auf digitalen Unterricht im
Vi-deoformat um. Unvergessen in diesem Jahr bleibt auch die Aktion
unseres Gevelsberger Fußballnationalspielers Lukas Klostermann –
100.000 Euro spendete er den vom Lockdown betroffenen Unternehmen
sowie allen Corona-heldinnen und -helden in unserer Stadt – und sorgte
so bei vielen für ein kleines Lächeln in dieser doch seltsamen und
schwierigen Zeit.
Das Richtfest unserer neuen Feuerwehr, die
Enthüllung des Projektes „Farbe bekennen“ des renommierten
Berliner Künstlers Christian Awe am Rupprecht-Haus und nicht zuletzt
auch unsere geliebte Kirmes mussten im Herzen beziehungsweise
weitgehend digital als Videoformat in den heimischen Gärten oder
Wohnzimmern im kleinen Kreis gefeiert werden.
Liebe Gevelsbergerinnen und Gevelsberger,
zurückblickend
auf das Jahr 2020 muss ich sagen, dass ich nie zuvor in meiner
Amtszeit so schwerwiegende und einschnei-dende Entscheidungen fällen
musste wie in diesem pandemiegeprägten Jahr. Entscheidungen, die für
unser aller gesundheitliches Wohl unerlässlich und notwendig gewesen
sind, jedoch für viele von Ihnen wirtschaftliche und persönliche
Auswirkungen entwickelt und damit existenzielle Sorgen und Nöte mit
sich gezogen haben.
Dass
Sie mir gleichwohl bei der Kommunalwahl im September erneut mit einem
überwältigenden Ergebnis Ihr Vertrauen ausge-sprochen haben, macht
mich sehr dankbar und demütig zugleich. Es ist mir eine große
Verpflichtung und Ehre, dass ich durch dieses demokratische Votum
erneut die Geschicke dieser Stadt für weitere fünf Jahre lenken und
Ihre Interessen vertreten darf. Dieses Vertrauen ist für mich Grund
genug, weiterhin tagtäglich mein Bestes zum Wohle unserer
Heimatstadt zu geben.
Sehr geehrte Damen und Herren,
den
Start in das neue Jahrzehnt haben wir uns wahrlich alle anders
vorgestellt. Rückblickend betrachtet jedoch denke ich, dass wir das
hinter uns liegende Jahr gemeinsam gut gemeistert haben. Auch für
2021 haben wir uns viel Neues und Gutes vorgenommen. Ein Impfstoff
verspricht zwar nicht ein unmittelbares Ende der Krise, aber immerhin
eine Entspannung der Situation. Dies wünschen wir uns sehnlichst,
erwarten uns doch schließlich für das neue Jahr spannende
Ereignisse: Die Einweihung unseres neuen Freibades sowie der Feuer-
und Rettungswache, die neue Kinderta-gesstätte St. Niko-laus, eine
neue Kunsthalle und der Auftakt zur Bürger-beteiligung zum
Rupprecht-Haus sowie der Baubeginn zur Umgestaltung des Vendômer
Platzes – all dies steht für 2021 auf der Agenda.
Daneben
hoffen wir natürlich alle, dass die unser aller Heimatgefühl so
sehr prägende Gevelsberger Kirmes wieder stattfinden könnte, jedoch
weiß zum jetzigen Zeitpunkt niemand, ob wir dieses von uns allen so
sehr gewünschte Ziel tatsächlich schon in 2021 werden erreichen
können.
Als
Ihr Bürgermeister versichere ich Ihnen aber eins: Dass ich alles
dafür tun werde, dass wir Gevelsbergerinnen und Gevelsberger unsere
sprichwörtliche Heimatfreude, unseren Optimismus und unsere weithin
bekannte Zuversicht in das Gelingen aller Dinge auch in 2021 nicht
aufgeben werden. Gemeinsam und mit Gottes Hilfe werden wir es
schaffen, die Krise zu überstehen, um weiter an dem lebens- und
liebenswerten Gevelsberg zu bauen, auf das wir zurecht alle
miteinander so stolz sind.
Ich
wünsche Ihnen und Ihren Familien im Namen von Rat und Verwaltung,
vor allem aber ganz persönlich ein besinnliches Weihnachtsfest und
für das kommende Jahr vor allem Gesundheit, persönliches
Wohlergehen und Gottes Segen für uns alle. Verbunden mit der
Hoffnung, dass Sie im kleinen, vertretbaren Kreise ein besinnliches
Weihnachtsfest erfahren, bei dem Sie die frohe Botschaft vom Kind in
der Krippe auch wirklich spüren können.
In
diesem Sinne hoffe ich inständig darauf, Ihnen schon bald wieder
unbeschwert persönlich begegnen zu dürfen.
Bis
dies jedoch wieder möglich wird, wünsche ich nur eins:
Bleiben
Sie behütet!
Herzlichst
Ihr
Bürgermeister