Die darin enthaltenen Bilder erwecken beim
Anschauen nicht nur alte Erinnerungen, sie spiegeln vor allem
ausdrucksstark das damalige gesellschaftliche Leben von Gevelsberg
wider.
Und
an solchen Aufnahmen kann man sich einfach nicht satt sehen, weiß
Christina Hansen-Böck, In-haberin der Rats-Apotheke, zu be-richten.
Schließlich war es ihr 2019 verstorbener Vater Dietmar
Hansen, der die
Idee
zu diesem Kalender hatte und sie gemeinsam mit dem Stadtchronisten
Fritz Sauer
realisierte. Nach dessen Tod 2018 war zunächst einmal unklar, ob
solch ein besonderer Kalender mit historischen Aufnahmen überhaupt
weiter erscheinen kann. Die Schwierigkeit lag zum einen beim
Urheberrecht alter Aufnahmen, zum anderen in der Tatsache, dass der
Nachlass von Sauer
zunächst einmal nicht greifbar war.
Dank der tatkräftigen Unterstützung von Gerhard Lützenbürger und
Stadtarchivar Detlef Raufelder gelang es Christina Hansen-Böck
jedoch, das heimatverbundene Werk ihres Vaters am Leben zu erhalten.
Auch
in 2021 kann man „Gevelsberg in alten Bildern“ bestaunen. Diesmal
sei es so eine Art „Best of...“, erzählte Gerhard Lützenbürger
am vergangenen Montag bei der Vorstellung des neuen Kalenders. Was
bedeutet, dass man bereits schon einmal veröffentlichte Motive von
Fritz Sauer mit neueren aus seinem Nachlass kombiniert hat. Dafür
mussten aber zunächst einmal an die 100 Kartons, die Sauers Erben
dem Stadtarchiv übergeben hatten, gesichtet werden. Darin enthalten
Unmengen an Bildern, Foto-CDs, etc. Ein wahrer Fundus an heimatlicher
Geschichte, den Gerhard Lützenbürger in den letzten Monaten und
Wochen akribisch sortierte und nach einzelnen Themengebieten geordnet
hat.
Mit
den ausgewählten Motiven wird ersichtlich, wie sich das Stadtbild
und das Leben der Menschen über die Zeit verändert hat.
Entsprechend den einzelnen Monatsbildern spielt man aber auch ein
wenig auf´s Hier und Heute an.
So zeigt zum Beispiel der Wonnemonat
Mai ein Bild von 1914, auf dem die Eröffnung des Gevelsberger
Strandbads zu sehen ist. Vielleicht ist ja im Mai 2021 auch der Umbau
zur Neugestaltung des Freibades abgeschlossen? Der Juni soll indes
mit einem Kirmesbild von 1967 die Hoffnung erwecken, dass es im
kommenden Jahr auch wieder einen Kirmeszug geben wird. „Wir
möchten, dass die Menschen ganz viel Freude an dem Kalender haben,
gerade in der momentanen Zeit“, sagte Christina Hansen-Böck.
Der
neue Kalender ist ab sofort, mit einer Auflage von 1.200 Exemplaren,
gegen eine freiwillige Spen-de in der Rats-Apo-theke an der
Mittel-straße 2 erhältlich. „Jeder kann selbst darüber entscheiden
wie viel“, erklärt Christina Hansen-Böck. Ihr ist es nur wichtig,
dass das zu-sammengekommene Geld am Ende auch in Gevelsberg bleibt.
Von daher fließt auch in diesem Jahr wieder das Geld an den
Kinderschutzbund Gevelsberg.
„Wir
freuen uns natürlich sehr darüber und sagen vorab auch schon einmal
vielen lieben Dank“, so Barbara Lützenbürger, die berichtete,
dass man das Geld für die Hausaufgabenhilfe einsetzen wolle. „Mit
unserer Hausaufgaben-hilfe wollen wir im kommenden Jahr verstärkt
Grundschüler*innen unterstützen, die besondere Pro-bleme in der
Schule haben.“ Gerade in der jetzigen Situation, wo Schulen
vielleicht von heute auf morgen geschlossen werden um die Verbreitung
des Corona-Virus einzudämmen, steigt die Zahl all derer Kinder, die
den Anschluss beim Lernen verlieren oder keine finanzielle
Möglichkeit haben, mal eben so auf Digitalisierung umzustellen.
„Stück für Stück ist dies schon jetzt sichtbar. Das große
Erwachen kommt aber mit Sicherheit noch und dann müssen und wollen
wir als Kinderschutzbund helfen.“ André Sicks