„Wir
freuen uns bekanntgeben zu können, dass wir mit dem RB Leipzig- und
DFB-Nationalspieler Lukas Klostermann einen weiteren Schirmherrn für
unseren Verein gewinnen konnten“, berichtete der Vereinsvorsitzende
Klaus Wortmann. Ein junger, prominenter Gevelsberger, der
als Kicker bei den betreuten Kindern durchaus bekannt und sehr
beliebt ist. Lukas Klostermann wuchs in Gevelsberg auf, besuchte das
Städtische Gymnasium und dribbelte im Stadion Stefansbachtal beim
FSV Gevelsberg über den Platz. Auch wenn er mittlerweile in Leipzig
ein neues Zuhause gefunden hat, so ist der Kontakt in die alte Heimat
niemals abgerissen. Was mitunter natürlich auch daran
liegt, dass seine Eltern, seine Schwester und einige Freunde von
früher noch immer in Gevelsberg wohnen.
Der Heimat stets verbunden
Wie
sehr dem 24-jährigen Abwehrspieler seine alte Heimat am Herzen
liegt, dass zeigte er auf einzigartige Weise beim ersten
Corona-Lockdown. Während im April ein Teil der Menschen zuhause
blieb und in der Angst um die eigene wirtschaftliche Existenz
ausharren musste, waren gleichzeitig unzählige Coronahelden in
Krankenhäusern, in Pflegeheimen, als Sanitäter oder
Supermarktmitarbeiter im Dauereinsatz. Und genau an dieser Stelle
setzte dann auch das Projekt „Coronahelden Gevelsberg“ an,
welches durch die unglaublich großzügige Spende von Lukas
Klostermann in Höhe von 100.000 Euro ermöglicht werden konnte.
Man
verband eine monetäre Zuwendung an lokale Unter-nehmen und
Einzelhändler als Coronahilfe mit einer gleichzeitigen
Gutscheinspende als Dank an die örtlichen Coronahelden. „50.000
Euro meiner Spende gingen als Soforthilfe an Unternehmen in
Gevelsberg, die durch Corona in eine wirtschaftliche Schieflage
geraten waren, die andere Hälfte als Gutscheine an all jene
Gevelsberger aus systemrelevanten Berufen“, erzählte der
Fußballer. Damit wollte er nicht nur die lokale Wirtschaft
unterstützen, sondern auch den vielen Menschen etwas Gutes tun, die
in dieser schwierigen Zeit ihren besonderen Beitrag zur Gesellschaft
geleistet hatten.
Für eine gute und wichtige Sache
Als
ihn nun die Anfrage von Klaus R. Wortmann bezüglich einer
Schirmherr-schaft erreichte, sagte Lukas Kloster-mann nach kurzer
Überlegung direkt zu. „Zugegebenermaßen
bin ich nicht der absolute Bücherwurm, möchte aber trotzdem die
Arbeit der Gevelsberger Mentoren gerne unterstützen und halte diese
auch für sehr wichtig“, begrün-dete er seine Entscheidung. Zu
wissen, dass laut PISA Studien deutsche Schüler große Lücken in
ihrer Lese, Schreib – und Sprach-kompetenz haben und Jugendliche
immer weniger lesen, ließ ihn rasch dieses nach wie vor verkannte
Problem innerhalb unserer Gesellschaft erkennen.
Lesen
ist nun einmal eine Schlüsselqualifikation und Defizite im
sprachlichen Bereich können am Ende äußerst negative Folgen für
die soziale Integration und berufliche Entwicklung von Kindern und
Jugendlichen haben. Mentor – Die Leselernhelfer Gevelsberg e.V.
versteht sich daher als Initiative von Freiwilligen zur Förderung
der Lese- und Sprachkompetenz von Kindern und Jugendlichen zwischen 6
und 16 Jahren, deren Schwer-punkt bei den Grundschulen liegt. „In
Gevelsberg haben wir unsere Arbeit zusätzlich aber auch noch auf die
Ferdinand-Hasenclever-Schule, die Hauptschule, die Realschule und das
Gymnasium ausgedehnt, wo wir uns auf Schüler konzentrieren, die
zusammen mit ihren Eltern erst kurze Zeit in Deutschland leben“,
sagte Wortmann. Überaus erfolgreich wie sich in den letzten sechs
Jahren herausstellte und durch die Rückmel-dungen der Lehrer immer
wieder unterstrichen wird. Die rund 160 Mitglieder, wovon zurzeit 122
aktiv mitarbeiten, verhelfen den ihnen 137 anvertrauten Kindern zu
einem Selbstbe-wusstsein und Freude am Lesen, einer stärkeren
Sprach-kompetenz sowie einer Erweiterung ihres Horizontes.
Man
möchte die Lesekinder ein kleines Stück auf ihrem Lebensweg
begleiten, immer in einer 1:1-Bezieh-ung, nie in einer Gruppe. Dadurch
entfällt eine Kom-ponente, die den Schulalltag not-wendigerweise
prägt: der immanente Vergleich mit anderen Schülerinnen und
Schülern. Die Auswahl förderbedürftiger und förderwilliger,
sozial benachteiligter Kinder wird von den Lehrkräften der
jeweiligen Schule und nur mit Zustimmung der Eltern vorgenommen. „Wir
lesen altersgemäße Texte jeglicher Art, wobei die Wünsche des
Kindes nach Möglichkeit berücksichtigt werden, damit alle Spaß am
Lesen haben.“
Die
Mitglieder von
„Mentor
– Die Leselernhelfer Gevelsberg e.V.“
(hier bei ihrem Sommerfest
2019)
freuen sich, dass sie mit dem Gevelsberger Nationalspieler
Lukas Klostermann einen Schirmherrn gewinnen konnten,
der bei den
Kindern sehr
beliebt ist.
Neben
dem Kinderbuchautor Jürgen Banscherus hat Mentor Gevelsberg mit
Lukas Klostermann einen weiteren Schirmherrn aus einem ganz anderen
Lebensbereich gewinnen können, der nicht nur als prominentes Gesicht
Werbung für die Ziele des Vereins macht, sondern sich zum Engagement
der ehren-amtlichen Leselernhelfer bekennt. „Ich freue mich nicht
nur über diese neue Aufgabe, ich hoffe auch dass es schon bald
möglich sein wird, Klaus R. Wortmann und die Gevelsberger Mentoren
in der alten Heimat einmal persönlich zu treffen“, so der
abschließende Wunsch von Lukas Klostermann. André Sicks