Es
war genau um 21:30 Uhr als Bürgermeister Claus Jacobi, durch einen
dreimaligen Federstreich, Jan Olschewski am 06. Januar ganz offiziell
in den Prinzenstand erhob.
Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Melina Bussas wird er fortan das karnevalistische Zepter in Händen halten. Vorbei die Zeiten einer bürgerlichen Demokratie, Gevelsberg unterliegt bis Aschermittwoch der närrischen Monarchie. Bevor jedoch die feierliche Inthronisierung vollzogen wurde, Prinz Karneval seine ersten Worte ans Volk richtete und die eigens von ihm verfassten elf Thesen verlas, stimmten sich die anwesenden Gäste erst einmal unterhaltsam und mit zahlreichen Ordensverleihungen auf diese besonderen Momente ein.
Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Melina Bussas wird er fortan das karnevalistische Zepter in Händen halten. Vorbei die Zeiten einer bürgerlichen Demokratie, Gevelsberg unterliegt bis Aschermittwoch der närrischen Monarchie. Bevor jedoch die feierliche Inthronisierung vollzogen wurde, Prinz Karneval seine ersten Worte ans Volk richtete und die eigens von ihm verfassten elf Thesen verlas, stimmten sich die anwesenden Gäste erst einmal unterhaltsam und mit zahlreichen Ordensverleihungen auf diese besonderen Momente ein.
Echte Fründe ston zesamme
Für
alle Freunde des närrischen Brauchtums ist solch eine Prinzenproklamation
immer wieder ein ganz besonderer Höhepunkte innerhalb einer Session,
die man sich nicht entgehen lassen möchte. Von daher war es auch
kaum verwunderlich, dass der Partyraum der Gevelsberger Feuerwehr, in
den die Ka.Ge Grün-Weiß Gevelsberg eingeladen hatte, an diesem
Abend aus allen Nähten platzte.
Neben der Ka-Ge Hippendorf,
angeführt durch ihren Präsidenten Paul-Werner Herguth, begrüßte
Vizepräsident Christian Hasenburg (Grün-Weiß-Präsident Diethelm
Hellwig ließ sich aus gesundheitlichen Gründen entschuldigen) den
ersten Mann der Stadt, Bürgermeister Claus Jacobi, dessen
Stellvertreter Stefan Biederbick sowie den heimischen
Landtagsabgeordneten Hubertus Kramer nebst seiner Ehefrau Elke, die
in Kürze die „Närrische Mütze“ verliehen bekommt. Zahlreiche ihrer Vorgänger (darunter Günter Decker und Werner Tasbier) sowie einige
Ehrensenatoren hieß man ebenfalls im „Florianstübchen“
willkommen. Besonders freute sich die Gevelsberger
Karnevalsgesellschaft darüber, dass mit Sandra Greilich auch die
Präsidentin vom
Regionalverband Sauerland des Dachverbandes Föderation Europäischer
Narren, kurz FEN genannt, der Inthronisierung von Jan Olschewski und
Melina Bussas beiwohnte.
Ein feierlicher Augenblick
Was
in den beiden zukünftigen Regenten vorgehen musste, bevor sie zu
den Klängen des Karnevalssongs „Einmol Prinz zo sin“ von Wicky
Junggeburth und unter den stehenden Ovationen aller Gäste in den
Partyraum einzogen, konnte Christian Hasenburg in jenem Moment nur
all zu gut nachempfinden. Denn gemeinsam mit Dunja Olschewski verkörperte er
während der Karnevalssession 2013 / 2014 selbst das Gevelsberger
Prinzenpaar.
Bevor
aber nun Bürgermeister Claus Jacobi die Zeremonie durchführte,
versicherte dieser erst einmal dem Leiter der Feuerwehr, Brandrat
Rüdiger Schäfer, dass es auch in der neuen Feuerwache solch einen tollen Partyraum geben würde, welcher allerdings doppelt so groß
sein müsste, „wenn ich mir das heutige Aufkommen hier so
anschaue“. Worauf der zukünftige Prinz spontan reagiert und sagte:
„Hoffen wir mal das der Bau nicht so lange dauert wie der des
Berliner Flughafens“. Zack – dass saß und zeigte, Jan Olschewski
ist keinesfalls wortkarg. Im Gegenteil – man konnte sagen, er hat
die Schnauze am rechten Fleck.
Unter
den Augen seiner holden Lieblichkeit Prinzessin Melina I. und der beiden Begleiter Dunja Olschewski und Alexander Schöler, als
Vertreter für Morten Knüppel, vollzog der erste Mann der Stadt
schließlich den feierlichen Akt der Inthroni-sierung. Im Anschluss
legte er seiner Majestät Prinz Jan I. die Amtskette um und
überreichte ihm als Zeichen seiner Macht das närrische Zepter. Ein
dreifach kräftiges „Gevelsberg Gelau“ auf das neue Prinzenpaar.
Erste Worte und kreative Aufgaben
Prinz
Jan I. versprach, das er gemeinsam mit seiner Prinzessin alles dafür tun werde, um
Gevelsberg während der recht kurzen Session standesgemäß zu
vertreten. „Nicht nur innerstädtisch, auch über unsere Stadtgrenzen hinaus.“
Als
dann war es an der Zeit, das er, die von vielen gefürchteten, elf
Thesen verkündete. Und bei denen hatten Prinz Jan I. und Prinzessin
Melina I. ihrer Kreativität freien Lauf gelassen.
So hieß es im originalen Wortlaut:
01) Der
Prinz ruft am 13.01.2018 den Narrencup wieder ins Leben. Folgende
Mannschaften nehmen teil: Die Stadt Gevelsberg, die
Spielleute-Vereiningung Gevelsberg e. V., Hippendorf, die Feuerwehr,
KG Vie ut Asbi’eck und Grün-Weiß. Die Stadt Gevelsberg sorgt
während und nach dem Turnier für die Verpflegung.
02) Die
Veranstalter der Närrischen Mütze, des Ordens für Freude &
Frohsinn, sowie des Sturm auf’s Rathaus haben dafür Sorge zu
tragen, dass die Prinzessin statt Blumen kreative Orden verliehen
bekommt.
03) Da
Prinzessin Melina I. bereits seit zwei Jahren in unserer Stadt wohnt,
bis dato jedoch noch keine Neubürgerempfangs-einladung erhalten hat,
ist der Bürgermeister dazu verpflichtet sie und die Ka.Ge. Grün-Weiß
einzuladen und dies nachzuholen.
04) Unsere
Freunde aus dem Hippendorf haben die Aufgabe alle schönen Momente
der Session fotografisch festzuhalten. Am Rosenmontag wird den
Majestäten die Collage überreicht. Die Augenblicke des Rosenmontags
2018 werden in der nächsten Session auf der Kürung des zukünftigen
Prinzenpaars 2018 / 2019 nachgereicht.
05) Ein
♥ für Hunde: Der Landtagsabgeordnete Hubertus Kramer mit seiner
Ehefrau sollen einen Hund aus dem Tierheim Strückerberg glücklich
machen. Ein ausgelassener Spaziergang zu einem schönen Platz
Gevelsbergs soll dazu dienen.
06) Der
stellvertretende Bürgermeister Stefan Biederbick muss seine
Vorlesekünste unter Beweis stellen. Dazu soll er im früheren
Kindergarten des Prinzen „Liebfrauen“ eine Märchen-stunde halten.
07) Um
für eine kleine Entlastung zu sorgen, sind der erste Bürger der
Stadt und seine neue Stellvertreterin Annette Steudtner für den
Kellnerdienst auf der „Närrischen Mütze“ im Zeitraum von 19:00
bis 20:00 Uhr eingeteilt.
08) Die
Stadt ist dazu verpflichtet, allen verkleideten Bürgern, welche das
Karnevalsvolk beim Sturm auf das Rathaus in Empfang nehmen, ein
kleines Präsent zu überreichen.
09) Es
gibt ein Licht am Ende des Tunnels. Nach dem Vorbild des Musicals
Starlight Express muss das Rathaus am Rosenmontag geschmückt werden
und die Elferräte sowie Claus Jacobi einen Song des Musicals
darbieten.
10) Unser
neuer Ehrensenator Günter Darbruck mit seiner Band muss ein Lied für
das Prinzenpaar komponieren und mit Fertigstellung spätestens zum
Rosenmontag präsentieren.
11) Ein
Knall zum Abschluss. Die Feuerwehr hat am Abend des Rosenmontags an
der Ecke Schiller- / Goethestraße einen schönen Abschluss mit einem
Feuerwerk für das Prinzenpaar zu organisieren.
Mit
den Worten „Diese Thesen sind nicht zu toppen“ ging Bürgermeister
Claus Jacobi allerdings direkt in die Offensive und präsentierte dem
Prinzenpaar im Anschluss seine drei, gut durchdachten Aufgaben.
Gegeben zu
Gevelsberg im närrischen Januar verkündete er:
Fußball-WM-Jahr
2018: Karneval der Kulturen auch in Gevelsberg
Im
Jahr der im Sommer stattfindenden Weltmeisterschaft, die auch ein
Treffen von Menschen aus 24 Nationen aller Erdteile beinhaltet, soll
das Prinzenpaar auch in Gevelsberg das Gevelsberger Kulturgut mit dem
Fußballsport verbinden. Dazu soll das Prinzenpaar die vierte
Mannschaft des FSV Gevelsberg bei einem Training besuchen. Die vierte
Mannschaft des FSV Gevelsberg setzt sich ausnahmslos aus Flüchtlingen
und Vertriebenen aus über zehn verschiedenen Nationen zusammen und
spielt seit Sommer 2017 in einer offiziellen Liga des Fußballkreises
Hagen um Sieg und Punkte. Das
Prinzenpaar möge, da ja der Prinz selbst in der Jugend beim VfL
Gevelsberg erfolgreich Fußball gespielt hat, den Spielern mit einem
großen Pizzablech Spaß und Freude bereiten.
50
Jahre Rathaus - Geburtstagsständchen und Kuchen für das ehrenwerte
„alte Haus“
Nachdem
das Gevelsberger Rathaus in den letzten fünf Jahrzehnten unzähligen
Anstürmen der karnevalistischen Gefolgschaft Stand gehalten hat und
die Regenten stets mit närrischer Gelassenheit ertragen hat, gebührt
dem „guten, alten Haus“ im Jahr seines 50. Geburtstages eine
angemessene Würdigung. Das
Prinzenpaar hat daher dem Rathaus zum Rosenmontag mit einem
Geburtstagskuchen und einem Ständ-chen zum 50. Geburtstag die Ehre zu
erweisen.
13.
Kindertagesstätte im Stadtgebiet - karnevalistisches
Baustellenfrühstück
Aufgrund
der erfreulichen und weiter anhaltenden hohen Geburtszahlen in
unserer Stadt wird aktuell am Vogelsang mit Hochdruck die 13.
Gevelsberger Kindertageseinrichtung gebaut. Bis zur Fertigstellung
der neuen Kita werden die Kinder schon heute unweit der Grundschule
Vogelsang direkt gegenüber dem Bauplatz betreut. Um den Kindern die
Wartezeit auf „ihren“ Kindergarten zu verkürzen und die
Bauarbeiter – gerade in der kalten Jahreszeit – bei Laune und
Kräften zu halten, wird das Prinzenpaar gebeten, in Absprache mit
der Einrichtungsleitung (AWO, Frau Nicola Schäfer) ein
karnevalistisches Baustellen-frühstück mit Brötchen, Mett,
Fleischwurst, Blutwurst, Senf und Kaffee für die Bauarbeiter, sowie
Kuchen und Kakao für die Kinder
auszurichten.
Chapeau
musste man sagen, zu dem was sich die Stadt und das Prinzenpaar in
diesem Jahr hatten einfallen lassen. Die Gäste, allen voran jene, denen eine Aufgabe zuteil kam, zeigten sich begeistert. „Ich bin
echt stolz auf das frisch ernannte Prinzenpaar und Ihr habt Euch mit
den Thesen und deren Verbildlichung wirklich alle Mühe gegeben. Aus
diesem Grunde sollten wir diese auch im Foyer des Rathauses
aushängen, damit sich alle weiteren Karnevalsbegeisterten daran
erfreuen können“, sagte Claus Jacobi abschließend, bevor das Prinzen-paar für alle das
Buffet eröffnet.
Jede Menge Orden und Party pur
Glückwünsche,
Bützje, Umarmungen – die jecken Narren der Stadt Gevelsberg ließen
nach einer kleiner Stärkung, das in Amt und Würden gehobene
Prinzenpaar Jan und Melina hochleben. Und seine Majestät brachte
selbstverständlich auch einige seiner Orden unters Volk. Dabei
erhielt selbstverständlich die reizende Prinzessin Melina I. das erste
Exemplar dieser hohen Auszeichnung. Es folgten die beiden Begleiter
Dunja Olschewski (O-Ton des Prinzen: „Hab Dich lieb
Schwester-chen!“) und Alexander Schöler, Bürgermeister Claus
Jacobi, der Elferrat der Ka.Ge Grün-Weiß Gevelsberg von 1978 e.V.,
die Frauen, oder besser gesagt die Hühner der Karnevals-gesellschaft
sowie jene vier Personen, „ohne die wir gar nicht hier wären“ –
nämlich die Eltern von Jan und Melina.
Der
offizielle Teil dieser rundum gelungenen Veranstaltung wurde
musikalisch mit einem Auftritt der Präsidentin vom
FEN-Regionalverband Sauerland, Sandra Greilich, abgeschlossen. Ihre
Songs konnte jeder mitsingen, sie hoben die Gäste aus ihren Stühlen, ermunterten zum Schunkeln und ließen sogar die Beine einiger
Karnevalsfreunde in die Höhe schnellen. Absoluter Kracher: eine Tanzeinlage der ehemaligen Funkenmariechen Jennifer Burnic und Dunja
Olschewski. Aber auch „Mister Coca-Cola“, Winfried Blumenthal,
zeigte tänzerisches Können und rockte einfach mal spontan die Tanzfläche. Ab da galt
für alle nur noch eins: Mützen ab, Feuer frei, die Party
konnte steigen. In
diesem Sinne: ein dreifach kräftiges „Gevelsberg Gelau“. André Sicks