Dank
der vor Ort ansässigen Edith Wiesner Stiftung war es Daniela Alze
gelungen, einer älteren an Demenz erkrankten Bewohnerin aus dem AWO
Seniorenzentrum in der Kampstraße einen speziellen Demenzsessel zu
beschaffen.
Der sogenannte ThevoChair ist ein Bewegungs-Sessel, der
sanft schaukelt und sich „besonders für Menschen mit einem
erhöhten Bewegungsdrang eignet“, erklärte die Seniorenbeauf-tragte
der Stadt Gevelsberg am 19. Januar 2018. Im Beisein von
Einrichtungsleiterin Kerstin Thiel sowie dem Vorstand der Edith
Wiesner Stiftung, Stefan Vorberg und Heike Steimann-Monse, freute sie
sich darüber, diese knallrote Sitzgelegenheit nun endlich ihrer
eigentlichen Bestimmung übergeben zu können. Auch Else Störring,
jene liebenswerte ältere Dame, die aufgrund ihrer Erkrankung
alltäglich den inneren Drang hat, ständig in Bewegung bleiben zu
müssen, verspürte beim Sitzen und Schaukeln ein wohliges
Glücksgefühl an Entspannung.
Schaukeln stimuliert die Sinne
Wissenschaftliche
Studien haben nämlich bewiesen, dass solch sanfte
Schaukelbewegungen, wie sie der ThevoChair macht, die Symptome einer
Demenzerkrankung lindern können. Betroffene sind dadurch
ausgeglichener, aufnahmefähiger und ihre Ängste und Depressionen
werden reduziert. Zudem lassen sich auch Fuß-, Knie- und Hüftgelenke
schonend bewegen und werden aktiviert. Bei einem regelmäßigem
Einsatz des ThevoChairs wird die Aufmerksamkeit des Betroffenen
positiv beeinflusst. Die bessere Durchblutung und die Bewegung
fördern den Gleichgewichtssinn und reduzieren das Sturzrisiko.
Patienten sind wacher und haben einen besseren Tag-/Nachtrhythmus.
Stiftung leistete Unterstützung
Daniela
Alze hatte diesen Sessel vor einigen Jahren auf einer Messe gesehen
und war direkt Feuer und Flamme. Doch solch eine therapeutische Hilfe
hat mitunter natürlich ihren Preis. Hier kam nun die Edith Wiesner
Stiftung ins Spiel. Ein Anruf weckte das Interesse des Vorstands und
man erklärte sich direkt bereit, die anfallenden Kosten in Höhe von
1.900 Euro zu übernehmen.
„Eigentlich
wissen zu wenige Menschen, welche Möglichkeiten der Hilfe wir
haben“, sagte Stefan Vorberg, Filialdirektor der Commerzbank
Gevelsberg, der gemeinsam mit Heike Steimann-Monse
(Abteilungsdirektorin) den Vorstand dieser Stiftung bildet. Man
unterstützt
nicht einfach nur Vereine oder Institutionen, „ein jeder kann sich
gerne an uns wenden“. Oftmals sind es Fälle, bei denen die
Krankenkassen eine Kostenbeteiligung verweigern und wo dann
letztendlich die Stiftung eingreift. So berichteten die Vorstände
von einer Frau, deren Krankenkasse nur einen normalen Rollstuhl
bezahlen wollte. „Sie brauchte aber einen speziellen, um weiter am
Leben teilnehmen zu können. Da haben wir natürlich geholfen.“
Edith
Wiesner kennen nicht viele; doch mit ihrer von der Commerzbank
unbürokratisch geführten Stiftung, tut sie bereits seit vielen
Jahren Gutes in Gevelsberg und Umgebung. Und das, obwohl die Dame
längst verstorben ist, ein halbes Jahrhundert in Brasilien lebte und
nicht wirklich eine Beziehung zum Ennepe-Ruhr-Kreis pflegte. Als ihre
Mutter allerdings in ein Seniorenheim kam, beobachtete sie, wie
schnell alte Menschen durch die Kosten in Armut geraten. Denen wollte
sie helfen, wollte nachhaltig wirken. Und mit dem Demenzsessel, der
Else Störring und den anderen Bewohnern des Seniorenzentrums fortan
ein wenig Linderung verschafft, ist dies zweifelsohne gelungen. André Sicks
Daniela Alze (Seniorenbeauftragte der Stadt Gevelsberg, links) freute sich, dass sie Else Störring mit dem roten Demenzsessel, den die Edith Wiesner Stiftung finanzierte, ein Lächeln ins Gesicht zaubern konnte.