Mittwoch, 1. März 2017

Wehe man lässt sie für einen Tag los - Im Hippendorf waren die jecken Weiber nicht zu bremsen

Weiberfastnacht findet immer am Donnerstag vor Aschermittwoch statt und könnte daher auch als ein kleiner inoffizieller Feiertag bezeichnet werden. Ab 11:11 Uhr sind die jecken Weiber einfach nicht mehr zu bremsen. Sie feiern kostümiert und ausgelassen in den Kneipen und auf den Straßen.

Auch die Gaststätte „Im Hippendorf“ wurde am 23. Januar zur männerfreien Zone erklärt. Ausnahme: Das männliche Thekenpersonal, welches dafür Sorge trug, dass niemand auf dem Trockenen sitzen musste. Es staunte auch nicht schlecht, welch Kreativität die Damen allein schon mit ihren Kostümierungen an den Tag gelegt hatten. Bunt, schrill, farbenfrph und crazy. „Weiberfastnacht im Hippendorf ist einfach Kult – und das seit mehreren Jahrzehnten“, wie Hannelore Kirberg sagte, die durch den Abend führte.

Nachdem sich die holde Weiblichkeit zunächst einmal gestärkt hatte, betrat Anna Bodewein alias „Et Röschen" singend die Bütt und verriet, dass sie sich aus ihrem alten Sofa ein Kleid genäht habe. „Gut, dass das ein Dreisitzer war.", Als sie hinter der Theke ihre „alte Liebe“ Gerd Laake erblickte, erklärte sie: „Ich kann von hier aus den Kahlen Asten sehen". Womit sie natürlich auf dessen lichtes Haar anspielte. Auch überzeugte „Et Röschen" mit ihrer Auswahl an selbstgestrickten Liebestötern.

Kai Kramosta, der selbsternannte Pfundskerl servierte den Frauen indes Comedy XXL: Ein zündendes Gagfeuerwerk, kuriose Persiflagen und spontaner Einbezug des Publikums sorgten für zahlreiche Lacher. Ob Singlemarkt, Ernährungsindustrie, Fitnesswahn, Gesellschaftsthemen oder Boulevardirrsinn – nichts war vor dieser Comedykugel sicher. Da musste man sich sogar die Frage stellen: „Ist Ottfried Fischer der wahre Sexiest Man Alive?“

Dass das Alter keineswegs langweilig sein muss, wusste Änne aus Dröpplingsen (Monika Badtke) zu berichten. Mit ihrem „Chehwächelchen“ im Gepäck schwadronierte sie über Gott und die Welt, über die Macken ihrer Bekannten und über Sex im Alter. Alles auf eine wunderbar naive Art. Bestes Beispiel: Änne befürchtete, dass ihre Freundin, die bis jetzt noch niemals liiert war, irgendwann einmal „ungeöffnet zurück geht“. Ein echter humoristischer Glanzlichtauftritt.

„Heute lassen wir es hier so richtig krachen“, versprach Schlagzeuger Erik Körfer kurz vor dem Gig im Hippendorf. Gemeinsam mit Gitarrist Frank „Steve" Krekelberg, Techniker und Fahrer Christoph Basten, Keyboarder Christoph Schmitz, den beiden Sängern Liam Schmitz und Sebastian „Seppi" Böing sowie dem Bassisten und Sänger Thomas Schneider bildet er die Karnevalsband „So!Lala“, die seit Jahren zum festen Inventar der Ka-Ge Hippendorf gehören. Die vier letztgenannten sind übrigens erst seit dieser Session dabei, da die beiden Gründungsmitglieder Jürgen und Thomas Rütten sowie Edi Ficht-Quasten am letzten Aschermittwoch, im Jahr des 25-jährigen Bandbestehens, Schluss gemacht hatten.
Aus Erzählungen wussten die Neuen zwar schon so einiges über diese närrische Veranstaltung, doch jetzt erlebten sie es erstmals selbst, was an Weiberfastnacht in der kleinen Kneipe im Hippendorf so abgeht. „Ihr seid echt der Wahnsinn“, rief Liam Schmitz lautstark in die oftmals kreischende Menge. Kaum hatte er den ersten Ton angestimmt, hielt es auch niemanden mehr auf den Sitzen. Diejenigen, die bis dato vielleicht beim Höhner-Medley noch nicht mitgesungen hatten, macht dies spätestens bei „Leev Marie" von den Paveiern und dessen eingängigem Refrain. Bis tief in die Nacht feierten die jecken Weiber ihre Party; an deren Ende sie niemals auseinander geh´n wollten. In diesem Sinne: ein dreifach kräftiges „Hippendorf Mäh“ und „Gevelsberg Gelau“. Andre Sicks


BILDERGALERIE
(Die Bilder unterliegen einem Urheberrecht)


Die Weiber waren mal wieder los, es prompt sie rauf ins Hippendorf zog. Dort wartete auf sie ein Programm, schwupps waren sie sogleich auch außer Rand und Band.



"Et Röschen" machte mit ihnen viel Spaß, 
da waren der jecken Weiber´s Augen sehr sehr oft nass.

 

 

So manchen Kalauer den Kai Kramosta an diesem auch Abend kürte, als Pfundskerl er hatte er Gespür dafür, wie man die holde Weiblichkeit verführte.



Bekannt ist  "Änne aus Dröpplingsen" samt ihrem "Chewächelchen" aus Film und Funk, ihre Gags zündeten natürlich auch zu Weiberfastnacht auf den Punkt. 



Das beste kommt bekanntlich immer zum Schluss, von daher gab es vor dem Auftritt von "So!Lala" auch erst einmal einen Tusch. Die Weiber waren nun völligst außer Rand und Band, die kleine Kneipe im Hippendorf daher auch kurz vor ihrem Einsturz stand.