Seit
zehn Jahren bildet Heide Kuscharski an der Gemeinschaftshauptschule
Gevelsberg freiwillige, sportenga-gierte Schülerinnen und Schüler zu
sogenannten Sporthelfern aus.
Dies geschieht in Abstimmung mit dem
Qualifizierungskonzept des Landes-sportbundes und in Kooperation mit
der sportjugend EN. Sie erfolgt entweder innerhalb einer AG oder im
Rahmen des sogenannten WP-Unterrichts. Sport-helfer*in zu sein, so
erklärte Heide Kuscharski, sei Grundstein in der Qualifikation im
Sport, egal ob zu einem Übungsleiter, Jugendleiter oder Trainer. In
der Hauptschule begleiten sie, wenn nicht gerade eine Pandemie
herrscht, nicht nur das Pausensportprogramm, Sportfeste und Turniere
der Schulge-meinschaft; sie unterstützen auch die AG Angebote für
die Unter- und Mittelstufe. Von der Schülerschaft werden sie
wertgeschätzt, sind beliebt und anerkannt.
Schriftliches Lob vom Stadtoberhaupt
Trotz
der sehr schwierigen Bedingungen und Einschränkungen haben es 13
Jungen und Mädchen nun geschafft, ihre Sporthelfer-Ausbildung
erfolgreich abzuschließen und freuten sich beim coronakonformen
Empfang ihre Zertifikate über ein beigefügtes Schreiben von
Bürgermeister Claus Jacobi. Darin betonte er, wie sehr er sich
freue, dass die Schüler*innen trotz aller widrigen Umstände in dem
vergangenen Jahr die Ausbildung zum Sporthelfer gemeinsam mit ihren
Lehrern absolviert hätten. „Auf das, was Ihr erreicht habt könnt
Ihr zu Recht stolz sein. Euer Engagement und Euer bemerkenswerter
Einsatz für die Gemeinschaft an Eurer Schule ist wirklich
vorbildhaft und das heutige Zertifikat eine besondere und verdiente
Auszeichnung.“ Gerne hätte das Stadtoberhaupt dieses besondere
Ereignis im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung mit allen zusammen
gefeiert, doch bedauer-licherweise lässt das Corona-Virus solch
Feierlichkeiten momentan nicht zu.
Keine normale Ausbildung
Keine normale Ausbildung
Leider
hatte die Corona Pandemie die sportliche Ausbildung der 13 jungen
Leute sehr stark eingeschränkt, so dass sie am Ende die geforderten
Unterrichtsinhalte von 30 Stunden und die Hospitation in einem
Sportverein nicht komplett erfüllen konnten.
Während
Liwia, Sarah und Brian aus dem Jahrgang 9 mit Hilfe von
Online-Inhalten im Rahmen des bestehenden WP-Unterrichts so gut wie
möglich ausgebildet werden konnten, stellte sich die Situation für
die Schüler*innen des 10 Jahrgang weitaus schwieriger dar. Als
qualifizierte Ausbilderin hatte Heide Kuscharski nämlich keine
Unterrichtszeit zur Verfügung, da sie den Engpass in der Schule
durch eine Übernahme des Englischunterrichts in der eigenen Klasse
übernommen hatte. In Absprache mit den Klassenlehrerinnen des
Jahrgangs wurde dann in möglichen Unterrichtsstunden und freien
Kapazitäten die begonnene Ausbildung zusätzlich mit unentgeldlicher
Mehrarbeit durchgeführt. Die Schüler nahmen dieses Angebot dankend
an und qualifizierten sich so in ihrer Freizeit dank des sehr
guten Materialangebots der sportjugend EN online
weiter. Obwohl die Jugendlichen den praktischen Einsatz in der Schule
nicht erlebten, weil dieser durch die Pandemiebeschränkungen nicht
erlaubt war, lag es Heide Kuscharski dennoch sehr am Herzen, dass
Sara, Melisa, Simeon, Leon H., Lars, Davide, Giuseppe, Jan, Leon K.
und Francesco ihre Ausbildung abschlossen. Schließlich ist sie auch
ein Teil des Ausbildungs-paktes, den man vor 1,5 Jahren mit der Stadt
Gevelsberg geschlossen hatte und der ihnen einen Ausbildungsplatz
garantieren kann.
Nachdem
die Sporthelfer*innen
ihre Halbjahreszeugnisse bekommen hatten, überreichte ihnen Heide
Kuscharski die sportlichen Zertifikate sowie ein
T-Shirt und die schriftlichen Glückwünsche von Bürgermeister Claus
Jacobi.
Die sportlichen jungen Leute selbst spendeten ihrer Schule
neue Tischtennisschläger für den Pausensport.
Der
Wunsch aller 13 Sporthelfer ist es nun, dass sie im 2. Halbjahr doch
noch irgendwie aktiv und unterstützend in der Schule eingesetzt
werden können. Schon jetzt haben sie jedoch das kleine Honorar, was
ihnen sonst vom Landessportbund Nordrhein-Westfalen e.V. ausgezahlt
wird, in neue Tischtennis-schläger für die Schulgemeinschaft
investiert. „Wenn die Schulen wieder geöffnet sind, stehen für
den Pausensport neue Outdoorschläger und neue Schläger für die
Tischtennisplatten im schuleigenen Bewegungsraum bereit“,
berichteten stolz die jungen Leute.
Eine Folge von Corona
Eine Folge von Corona
Mittlerweile
hat der Stundenplan mit der Forderung nach Unterricht in den
Kernfächern die Schulleitung jedoch dazu bewogen, die
Sporthelferausbildung vorerst einzustellen. „Ich wünsche mir, dass
sie an der Hauptschule Gevelsberg irgendwann wieder fortgesetzt wird,
weil dies eine sehr gute Möglichkeit für unsere Schüler*innen ist,
ihre Sozialkompe-tenzen zu zeigen und weiterzuentwickeln und damit
einen großen Beitrag für die Schule leisten“, sagte Heide
Kuscharski abschließend und blickt in Richtung zweier junger
Sport-kollegen, die sich eine Qualifizierung zum Sporthelfer-ausbilder
vorstellen können. André Sicks