Montag, 1. Februar 2021

Sporthelfer*innen der Gemeinschaftshauptschule Gevelsberg ausgezeichnet

Seit zehn Jahren bildet Heide Kuscharski an der Gemeinschaftshauptschule Gevelsberg freiwillige, sportenga-gierte Schülerinnen und Schüler zu sogenannten Sporthelfern aus.
Dies geschieht in Abstimmung mit dem Qualifizierungskonzept des Landes-sportbundes und in Kooperation mit der sportjugend EN. Sie erfolgt entweder innerhalb einer AG oder im Rahmen des sogenannten WP-Unterrichts. Sport-helfer*in zu sein, so erklärte Heide Kuscharski, sei Grundstein in der Qualifikation im Sport, egal ob zu einem Übungsleiter, Jugendleiter oder Trainer. In der Hauptschule begleiten sie, wenn nicht gerade eine Pandemie herrscht, nicht nur das Pausensportprogramm, Sportfeste und Turniere der Schulge-meinschaft; sie unterstützen auch die AG Angebote für die Unter- und Mittelstufe. Von der Schülerschaft werden sie wertgeschätzt, sind beliebt und anerkannt. 

Schriftliches Lob vom Stadtoberhaupt 
Trotz der sehr schwierigen Bedingungen und Einschränkungen haben es 13 Jungen und Mädchen nun geschafft, ihre Sporthelfer-Ausbildung erfolgreich abzuschließen und freuten sich beim coronakonformen Empfang ihre Zertifikate über ein beigefügtes Schreiben von Bürgermeister Claus Jacobi. Darin betonte er, wie sehr er sich freue, dass die Schüler*innen trotz aller widrigen Umstände in dem vergangenen Jahr die Ausbildung zum Sporthelfer gemeinsam mit ihren Lehrern absolviert hätten. „Auf das, was Ihr erreicht habt könnt Ihr zu Recht stolz sein. Euer Engagement und Euer bemerkenswerter Einsatz für die Gemeinschaft an Eurer Schule ist wirklich vorbildhaft und das heutige Zertifikat eine besondere und verdiente Auszeichnung.“ Gerne hätte das Stadtoberhaupt dieses besondere Ereignis im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung mit allen zusammen gefeiert, doch bedauer-licherweise lässt das Corona-Virus solch Feierlichkeiten momentan nicht zu. 

Keine normale Ausbildung 
Leider hatte die Corona Pandemie die sportliche Ausbildung der 13 jungen Leute sehr stark eingeschränkt, so dass sie am Ende die geforderten Unterrichtsinhalte von 30 Stunden und die Hospitation in einem Sportverein nicht komplett erfüllen konnten. 
Während Liwia, Sarah und Brian aus dem Jahrgang 9 mit Hilfe von Online-Inhalten im Rahmen des bestehenden WP-Unterrichts so gut wie möglich ausgebildet werden konnten, stellte sich die Situation für die Schüler*innen des 10 Jahrgang weitaus schwieriger dar. Als qualifizierte Ausbilderin hatte Heide Kuscharski nämlich keine Unterrichtszeit zur Verfügung, da sie den Engpass in der Schule durch eine Übernahme des Englischunterrichts in der eigenen Klasse übernommen hatte. In Absprache mit den Klassenlehrerinnen des Jahrgangs wurde dann in möglichen Unterrichtsstunden und freien Kapazitäten die begonnene Ausbildung zusätzlich mit unentgeldlicher Mehrarbeit durchgeführt. Die Schüler nahmen dieses Angebot dankend an und qualifizierten sich so in ihrer Freizeit dank des sehr guten Materialangebots der sportjugend EN online weiter. Obwohl die Jugendlichen den praktischen Einsatz in der Schule nicht erlebten, weil dieser durch die Pandemiebeschränkungen nicht erlaubt war, lag es Heide Kuscharski dennoch sehr am Herzen, dass Sara, Melisa, Simeon, Leon H., Lars, Davide, Giuseppe, Jan, Leon K. und Francesco ihre Ausbildung abschlossen. Schließlich ist sie auch ein Teil des Ausbildungs-paktes, den man vor 1,5 Jahren mit der Stadt Gevelsberg geschlossen hatte und der ihnen einen Ausbildungsplatz garantieren kann. 

Nachdem die Sporthelfer*innen ihre Halbjahreszeugnisse bekommen hatten, überreichte ihnen Heide Kuscharski die sportlichen Zertifikate sowie ein T-Shirt und die schriftlichen Glückwünsche von Bürgermeister Claus Jacobi. 
Die sportlichen jungen Leute selbst spendeten ihrer Schule neue Tischtennisschläger für den Pausensport. 

Der Wunsch aller 13 Sporthelfer ist es nun, dass sie im 2. Halbjahr doch noch irgendwie aktiv und unterstützend in der Schule eingesetzt werden können. Schon jetzt haben sie jedoch das kleine Honorar, was ihnen sonst vom Landessportbund Nordrhein-Westfalen e.V. ausgezahlt wird, in neue Tischtennis-schläger für die Schulgemeinschaft investiert. „Wenn die Schulen wieder geöffnet sind, stehen für den Pausensport neue Outdoorschläger und neue Schläger für die Tischtennisplatten im schuleigenen Bewegungsraum bereit“, berichteten stolz die jungen Leute. 

Eine Folge von Corona 
Mittlerweile hat der Stundenplan mit der Forderung nach Unterricht in den Kernfächern die Schulleitung jedoch dazu bewogen, die Sporthelferausbildung vorerst einzustellen. „Ich wünsche mir, dass sie an der Hauptschule Gevelsberg irgendwann wieder fortgesetzt wird, weil dies eine sehr gute Möglichkeit für unsere Schüler*innen ist, ihre Sozialkompe-tenzen zu zeigen und weiterzuentwickeln und damit einen großen Beitrag für die Schule leisten“, sagte Heide Kuscharski abschließend und blickt in Richtung zweier junger Sport-kollegen, die sich eine Qualifizierung zum Sporthelfer-ausbilder vorstellen können. André Sicks