Sonntag, 28. Februar 2021

One Billion Rising einmal anders - Fotoaktion ersetzte den Tanz

One Billion Rising … das ist e
in globaler Streik.
Eine Einladung zum Tanz, ein Akt weltweiter Solidarität und eine Demonstration der Gemeinsamkeit. One Billion Rising … das ist zugleich aber auch eine weltweite Kampagne für ein Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen und für Gleichstellung. Erstmals wurde die Aktion im September 2012 von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler initiiert und seitdem sind alle Frauen dazu aufgerufen, am 14. Februar an die Öffentlichkeit zu gehen, um sich zu erheben, zu tanzen und das Ende dieser Gewalt, die zu den meistverbreiteten und verheerendsten Menschenrechtsverstößen weltweit zählt, zu fordern. Man will damit zeigen, wie viele Menschen es auf unserem Planeten gibt, die sich weigern, jedwede Art der Gewalt gegen Mädchen und Frauen als unabänderliche Tatsache hinzunehmen. Es kann und darf einfach nicht sein, dass jede dritte Frau in ihrem Leben Gewalt erfährt und Opfer einer schweren Körperverletzung oder Vergewaltigung wird.

Im Februar letzten Jahres 
- als von Corona noch keine Rede war - 
versammelten sich in Schwelm zahlreiche Frauen, um beim One Billion Rising ein Zeichen zu setzen.

2021 wurden die Kameras gezückt 
Seit über zwölf Jahren folgen viele Frauen – vereinzelt auch Männer – aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis dem Aufruf der Gleichstellungsbeauftragten aus Ennepetal, Gevelsberg, Schwelm, Sprockhövel und der Kreisverwaltung, sich an dieser Aktion zu beteiligen. Man versammelt sich dann in der Fußgängerzone von Schwelm, um für ein Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu der weltweit einheitlichen Choreographie von „Break the Chain" zu tanzen. 
Leider konnte die-se wichtige Aktion in diesem Jahr aufgrund der Coro-na-Pandemie erst-mals nicht in der gewohnten – und erwarteten – Form stattfinden, so dass nach einer Alternative ge-sucht werden musste", berich-tete die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Schwelm, Dr. Sandra Michaelis. „Daher hatten wir spontan zu einer digitalen Beteiligung aufgerufen." Über Facebook animierten die Gleichstellungsbeauftragten alle Mitstreiter*innen dazu, ein Foto von sich zu machen, welches symbolisch den One Billion Rising dokumentieren sollte. Und das Ergebnis konnte sich sehen lassen. 
Die Gleichstellungsbeauftragten Nina Däumig (Ennepetal), Christel Hofschröer (Gevelsberg), Dr. Sandra Michaelis (Schwelm), Maren van Norden (Sprockhövel) und Sabine Kerkenberg (EN-Kreisverwaltung) freuten sich, dass aus der Distanz heraus zahlreiche Fotos eingesandt wurden, auf denen entweder eine typische Geste des Tanzes zu sehen war oder von der abgelichteten Person einfach nur der Finger erhoben wurde, um so ihr persönliches, virtuelles Zeichen zu setzen. Ein wichtiges und richtiges, da gerade zu Zeiten von Corona, immer mehr Frauen von häuslicher Gewalt betroffen sind. 

Hier findet man Hilfe! 
Den Organisatorinnen ist es wichtig, noch einmal explizit darauf hinzuweisen, dass Betroffene auf ihrem Weg aus der Gewalt keinesfalls alleine sind. Für alle gibt es sehr gute Beratungs- und Unterstützungsangebote, sowohl im Netz als auch direkt vor Ort. Neben dem bundesweiten Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen”, bei dem man unter der Rufnummer 08000-116 016 rund um die Uhr eine anonyme und kostenfreie Beratung zu allen Formen von Gewalt gegen Frauen erhält, bietet unter anderem auch das Frauenhaus.EN (+49 (0) 23 39 / 62 92), der Weiße Ring (+49 (0) 1 51 / 55 16 47 77) sowie die Frauen-beratung EN entsprechende Hilfen an.
Die Mitarbeiter*innen sind in Schwelm unter der Rufnummer +49 (0) 23 36 / 4 75-90 91, in Hattingen unter +49 (0) 23 24 / 38 09-30 50 und in Witten unter +49 (0) 23 02 / 5 25-96 erreichbar. In akuten Gewaltsituationen sollte man unbedingt die 110 anrufen. Die Polizei ist verpflichtet, bei häuslicher Gewalt einzuschreiten. André Sicks