Eine Einladung zum Tanz, ein Akt weltweiter
Solidarität und eine Demonstration der Gemeinsamkeit. One
Billion Rising … das ist zugleich aber auch eine
weltweite Kampagne für ein Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen
und für Gleichstellung. Erstmals wurde die Aktion im September 2012
von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler initiiert
und seitdem sind alle Frauen
dazu aufgerufen, am 14. Februar an die Öffentlichkeit zu gehen, um
sich zu erheben, zu tanzen und das Ende dieser Gewalt, die zu den
meistverbreiteten und verheerendsten Menschenrechtsverstößen
weltweit zählt, zu fordern. Man will damit zeigen, wie viele
Menschen es auf unserem Planeten gibt, die sich weigern, jedwede Art
der Gewalt gegen Mädchen und Frauen als unabänderliche Tatsache
hinzunehmen. Es kann und darf einfach nicht sein, dass jede dritte
Frau in ihrem Leben Gewalt erfährt und Opfer einer schweren
Körperverletzung oder Vergewaltigung wird.
Im Februar letzten Jahres
- als von Corona noch keine Rede war -
versammelten sich in Schwelm zahlreiche Frauen, um beim One Billion Rising ein Zeichen zu setzen.
2021 wurden die Kameras gezückt
Seit
über zwölf Jahren folgen viele Frauen – vereinzelt auch Männer –
aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis dem Aufruf der Gleichstellungsbeauftragten
aus Ennepetal,
Gevelsberg, Schwelm, Sprockhövel und der Kreisverwaltung, sich an
dieser Aktion zu beteiligen. Man versammelt sich
dann in der Fußgängerzone von Schwelm, um für ein Ende der Gewalt
gegen Frauen und Mädchen zu der weltweit einheitlichen Choreographie
von „Break the Chain" zu tanzen. „Leider
konnte die-se wichtige Aktion in diesem Jahr aufgrund der
Coro-na-Pandemie erst-mals nicht in der gewohnten – und erwarteten –
Form stattfinden, so dass nach einer Alternative ge-sucht werden
musste", berich-tete die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt
Schwelm, Dr. Sandra Michaelis. „Daher hatten wir spontan zu einer
digitalen Beteiligung aufgerufen." Über Facebook animierten die
Gleichstellungsbeauftragten alle Mitstreiter*innen dazu, ein Foto von
sich zu machen, welches symbolisch den One Billion Rising
dokumentieren sollte. Und
das Ergebnis konnte sich sehen lassen.
Die
Gleichstellungsbeauftragten Nina Däumig (Ennepetal), Christel
Hofschröer (Gevelsberg), Dr. Sandra Michaelis (Schwelm), Maren van
Norden (Sprockhövel) und Sabine Kerkenberg (EN-Kreisverwaltung)
freuten sich, dass aus der Distanz heraus zahlreiche Fotos eingesandt
wurden, auf denen entweder eine typische Geste des Tanzes zu sehen
war oder von der abgelichteten Person einfach nur der Finger erhoben
wurde, um so ihr persönliches, virtuelles Zeichen zu setzen. Ein
wichtiges und richtiges, da gerade zu Zeiten von Corona, immer mehr
Frauen von häuslicher Gewalt betroffen sind.
Hier findet man Hilfe!
Den
Organisatorinnen ist es wichtig, noch einmal explizit darauf
hinzuweisen, dass Betroffene auf ihrem Weg
aus
der Gewalt keinesfalls alleine sind. Für alle gibt es sehr gute
Beratungs- und Unterstützungsangebote, sowohl im Netz als auch
direkt vor Ort. Neben
dem bundesweiten
Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen”, bei dem man unter der
Rufnummer 08000-116 016 rund um die Uhr eine anonyme und kostenfreie
Beratung zu allen Formen von Gewalt gegen Frauen erhält, bietet
unter anderem auch das Frauenhaus.EN (+49 (0) 23 39 / 62 92), der
Weiße Ring (+49 (0) 1 51 / 55 16 47 77) sowie die Frauen-beratung EN
entsprechende Hilfen an. Die Mitarbeiter*innen sind in Schwelm unter
der Rufnummer +49 (0) 23 36 / 4 75-90 91, in Hattingen unter +49 (0)
23 24 / 38 09-30 50 und in Witten unter +49 (0) 23 02 / 5 25-96
erreichbar. In akuten Gewaltsituationen sollte man unbedingt die 110
anrufen. Die Polizei ist verpflichtet, bei häuslicher Gewalt
einzuschreiten. André Sicks