Donnerstag, 25. Februar 2021

Jusos bringen Aktionswoche zu feministischen Themen an den Start

Der März rückt immer näher und somit auch der Weltfrauentag am 08.03.2021.
Jener Tag, der einst als Initiative sozialistischer Organisationen in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg im Kampf um die Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen sowie die Emanzipation von Arbeiterinnen entstand und erstmalig am 19. März 1911 gefeiert wurde. 

Die deutsche Sozialistin Clara Zetkin (1857-1933, hier links im Bild gemeinsam mit Rosa Luxemburg) schlug auf der 2. Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz am 27. August 1910 in Kopenhagen die Einführung eines internationalen Frauentages vor, 
ohne jedoch ein bestimmtes Datum zu bevorzugen. 

In Erinnerung an einen großen Textilarbeiterinnen-Streik in St. Petersburg, der eine große Arbeiterinnendemonstration aus-löste, wurde 1921, auf Beschluss der 2. Kommunistischen Frauenkonferenz, dann allerdings der 8. März zum Interna-tionalen Frauentag deklariert. Heute – im 21. Jahrhundert – lautet die Forderung „Chancengleichheit”, denn noch immer sind Frauen in Führungspositionen unterrepräsentiert und gleicher Lohn für gleiche Arbeit ist noch nicht erreicht. Dies sind nur zwei von vielen Gründen, den 8. März als Weltfrauentag in Ehren zu halten – für das bereits Erreichte und die noch ausstehenden Rechtegleichheiten. 
Damit es jedoch nicht nur bei diesem einen Tag bleibt, an dem die Frauen ihre Forderungen deutlich machen, werden die Jusos aus Ennepetal, Schwelm und Gevelsberg den März mit einer ganzen Woche an feministischen Themen einleiten!
Unter dem Titel „Women ́s Week“ wurde dafür ein Programm zusammengestellt, welches vom 01. bis 05. März 2021 jeden Tag ein anderes Thema der Frauen- und Gleichstellungspolitik beinhaltet. In Anbetracht der Tatsache, dass die Corona-Pandemie alle vor konkrete Herausforderungen stellt, werden die Jusos daher ihre jeweiligen Facebook- und Instagram-Kanäle nutzen, um sich so in diesen besonderen Zeiten Gehör zu verschaffen. „Gleichstellungspolitik geht uns alle etwas an“, erklärte Ann-Kathrin Limpert, die Vorsitzende der Jusos Gevelsberg. 

Themenvielfalt überwiegt 
Auf die Idee einer solchen „Women´s Week“ kam man, so erläuterte Janine Schulze (Vorsit-zende der Jusos Ennepetal), „weil es zwar erste Schritte Richtung Gleichberechtigung gibt, aber diese noch immer nicht genug sind. Und weil es Themen sind, die uns Frauen, aber auch Männer täglich begegnen.“ 
So wird es unter anderem um das Themengebiet Care-Arbeit ge-hen, die Tätigkeiten des Sorgens und Sichkümmerns, unter denen Kinderbetreuung oder Altenpfle-ge, aber auch familiäre Unterstützung, häusliche Pflege oder Hilfe unter Freunden fallen. Oder um den Begriff Catcalling, der gesellschaftlich sehr hoch in der Kritik steht. Die Anlehnung an das zu sich Rufen einer Katze empfinden Einige nämlich als zu harmlos und der Ernsthaftigkeit der Sache nicht gerecht, da es sich hierbei um übergriffige, sexuelle Äußerungen fremder Personen im öffentlichen Raum handelt, die den Körper oder das Aussehen einer anderen Person mittels pfeifen, Küsse simulieren, obszöne Geräusche machen oder sich selbst in den Schritt greifen kommentieren.
„Es gibt immer noch Sach-gebiete, wo Frauen regelrecht drum kämpfen müssen, dass hier ein öffentlicher Diskurs geführt wird. Diese Themen gelten oft auch als Tabuthemen, wir möchten damit brechen und drüber reden, was schlecht an Catcalling ist oder warum man Verhütung und Medizin Neu-denken sollte“ sagte Alina Meuser, die Vorsitzende der Jusos aus Schwelm. 
Medizin ist nach wie männlich und 80 Kilogramm schwer – was veraltet klingt, aber dennoch allgegenwärtig ist. Bis heute werden Medikamente hauptsächlich an Männern getestet und auch im Profi-Sport spielt der Zyklus der Frau erst seit Kurzem eine immer größer werdende Rolle. Warum ist das so? Fragen über Fragen, die es gilt aufzuarbeiten. 

Live-Diskussion bildet Abschluss 
Mit dieser Themenwoche wollen wir nochmal den Finger in die Wunde legen und zeigen, wel-che Themen alle für eine ge-rechte und gleiche Gesellschaft wichtig sind. Dazu gehört auch sich mit allen Bereichen des Lebens auseinanderzusetzen, sei es Arbeit oder Medizin“, erklärte Ann-Kathrin Limpert abschließend und wies gemein-sam mit ihren Mitstreiterinnen darauf hin, dass man zum Abschluss der Woche das anberaumte Thema gemeinsam in einer Live-Schaltung via Zoom diskutieren wolle. „Ab 19:00 Uhr laden wir alle Interessierten herzlich dazu ein, mit uns, Julia Klewin, Beisitzerin bei der AsF NRW und Almut Großmann, stellvertretende Bundesvorsitzende der Jusos, gemeinsam darüber zu sprechen, warum die Medizin noch heute die Frau so wenig berücksichtigt.“ 

Alle Infos (Zugangsdaten und Co.) zur Live-Diskussion am Freitag, den 05. März findet man in der Terminankündigung auf den Social-Media-Kanälen der Jusos.
„Wir freuen uns darauf, wenn viele unsere Beiträge verfolgen, kommentieren oder auch teilen!“
André Sicks