Bedingt der Tatsache,
dass der Infektionsverlauf zeitlich und regional immer wieder
schwankt, auftretende Mutationen große Sorge bereiten und bundesweit
ein unglaubliches Impfchaos herrscht, wird wohl auch weiterhin damit
zu rechnen sein, dass einige bestehende Einschränkungen noch etwas
anhalten werden. Um so wichtiger
ist es da, dass die Menschen zumindest über die digitalen Medien in
Kontakt bleiben. Ein Treffen via Internet, bei dem man daheim am
Bild-schirm sitzt und die Stimmen der anderen aus dem Lautsprecher
kommen, ist zwar nicht so schön wie ein gemeinsamer Nachmittag bei
Kaffee und Kuchen, es ist aber allemal besser als ein tristes
Alleinsein.
Dieser
Meinung waren auch die Teilnehmer*innen beim digitalen Klön- und
Bingonachmittag der AWO Ennepe-Ruhr. Über Zoom hatte sich die
interkulturell gemischte Gruppe – in einer Altersklasse bis zu 80
Jahren – am Dienstagnachmittag zusammengefunden, um endlich mal
wieder eine Möglichkeit der Begegnung sowie ein wenig Geselligkeit
zu erleben. Allein nur schon der Blick auf den Bildschirm genügte,
um zu sehen, welch innere Freude und Glückseligkeit bei allen
herrschte. Ein jedes einzelne Lächeln sprach im wahrsten Sinne des
Wortes Bände.
Großes
Thema der Klönrunde waren unter anderem die sogenannten Impflotsen,
ein neues Angebot der hiesigen Arbeiterwohlfahrt, die bei der Vergabe
und Organisation von Impfterminen helfen. Für viele ist dies nämlich
eine große
Herausforderung, bei der irgendwann sehr schnell ihre Nerven blank
liegen. Dabei ist solch ein Impftermin beson-ders für Seniorinnen und
Senioren wichtig. Nur leider haben viele von ihnen nach wie vor
keinen Inter-netzugang und sind somit mit der gesam-ten Situation
überfor-dert. Nicht nur die Buchung des Impftermines stellt für sie
eine große Hürde dar, auch die Organisation einer Fahrt zum
Impfzentrum nach Ennepetal. Und wenn es dann keine Angehörigen oder
andere Unterstützer gibt die helfen, wird schweren Herzens sogar
ganz auf eine Impfung verzichtet. Viele der Teilnehmer*innen sehen
jedoch den Funken Hoffnung in ihr, um sich bald vielleicht in Natura
wiederzusehen und um das stillgelegt gesellschaftliche Leben wieder
genießen zu können bzw. dürfen.
Zum
Spaß an der Freude wirbelten
im Anschluss ans Klönen die Kugeln durchs Rad und es kribbelte den
Teilnehmern bis zum erhofften Bingo gewaltig in den Fingern. Bingo
hat in den USA eine fast hundertjährige Tradition. Ursprünglich vom
spanischen Spiel „Beano“ abgeguckt, wurde das Spiel erstmals in
New York 1929 öffentlich veranstaltet und im Eifer des
(Gewinn-)Gefechts rief eine Spielerin lauthals „Bingo“ statt
„Beano“. Damit war der weltbekannte Name des Spiels geboren und
es erfreut sich über die Landesgrenzen hinaus bis heute allergrößter
Beliebtheit.
Während
Sabine Kowalski und Kevin Drucks in der AWO Geschäftsstelle in der
Neustraße die Kugeln rollen ließen, kribbelte es den Teilnehmern
zuhause schon ganz gewaltig in den Fingern bis zum erhofften Bingo.
Dieses
digitale Unterhaltungsprogramm, das kreisweit von der AWO EN mit
Initiative des AWO-Ortsvereins Gevelsberg angeboten wurde, war ein
voller Erfolg. Was sich zur Freude der Organisatoren daran zeigte,
dass einige Gäste die am Dienstagnachmittag erstmalig dabei waren,
direkt die Gelegenheit nutzten, um sich schon einmal für den
nächsten Termin, jeweils am letzten Dienstag eines Monats ab 15:00
Uhr, anzumelden. André Sicks