Montag, 8. Februar 2021

Corona-Impfung ist für Senioren eine große Herausforderung - AWO bietet Menschen ab 80 Jahren Unterstützung an

Trotz widriger Wetterbedingungen ist der für den heutigen Auftakt der Corona-Impfungen notwendige Impfstoff am Vormittag in Ennepetal eingetroffen.
Der Startschuss für das von der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe und dem Ennepe-Ruhr-Kreis gemeinsam getragene Impfzentrum konnte somit wie geplant um 14:00 Uhr erfolgen. Für heute sowie für die nächsten Tage haben jeweils 168 Bürgerinnen und Bürger ab 80 Jahren einen Termin bekommen. Bis 20:00 Uhr werden wir in drei Impfstraßen Stunde für Stunde 36 von ihnen impfen“, skizzierte Dr. Christian Füllers, ärztlicher Leiter des Impfzentrums, gleich zu Beginn den Fahrplan. 
Während im Vorfeld die Abläufe im Impfzentrum in den letzten Wochen dafür bereits akribisch vorbereitet wurden, sind die über 80-Jährigen, jene Prioritätsgruppe die als Erstes gegen Covid-19 geimpft werden soll, heillos damit überfordert für sich selbst überhaupt einen der raren Impftermine über Telefonhotlines und Onlineplattformen zu ergattern. Der Flickenteppich aus den unterschiedlichen Möglichkeiten zur Anmeldung sowie der Weg ins Impfzentrum stellen viele Senioren vor Probleme. Kein Wunder, dass bei vielen von ihnen irgendwann die Nerven blank liegen und sie am Ende sogar schweren Herzens ganz darauf verzichten, sich den helfenden Impfstoff spritzen zu lassen. 

Einige Ortsvereine der Arbeiter-wohlfahrt im Ennepe-Ruhr-Kreis haben es sich daher zur Aufgabe gemacht, für ihre Mitglieder die komplette Organisation eines sol-chen Impftermins – von der Buchung bis zur Fahrt ins Enne-petaler Impfzentrum – zu organi-sieren. Eine tolle Unterstützung, die nun von der AWO EN aufgegriffen wurde. Unter dem Titel „AWO-Impflotsen“ können ab sofort alle Bürger*innen über 80 Jahren ein solch kostenfreies Angebot in Anspruch nehmen. Die ehrenamtlichen Helfer sind dafür von montags bis freitags in der Zeit von 09:00 bis 15:00 Uhr unter der Rufnummer +49 (0) 23 32 / 70 04-8 00 telefonisch erreichbar. Für die entsprechenden Einzelfahrten werden AWO-Fahrzeuge zur Verfügung gestellt, dessen Fahrer zuvor einen POC-Corona-Schnelltest durch-laufen haben. 
Wir wissen nicht, mit welchem Ansturm wir rechnen müssen“, gibt Jochen Winter, Geschäftsführer der AWO, zu bedenken, „aber wir wollen zumindest diejenigen unterstützen, für die wir genügend ehrenamtliche Helferinnen und Helfer zur Verfügung haben. Weitere Impflotsen für Telefon- und Fahrdienste sind herzlich willkommen!“ Solch ein Angebot kann zudem aber auch nur unter der Prämisse ablaufen, wenn die vom Bund versprochenen Lieferungen erfolgen und ausreichend Impfstoff und somit auch Termine zur Verfügung stehen. Zurzeit sind nämlich nur Terminbuchungen möglich, sofern der erforderliche 12stellige Vermittlungscode – womit man wieder beim Thema Überforderung wäre – vorhanden ist. André Sicks