Trotz
widriger Wetterbedingungen ist der für den heutigen Auftakt der
Corona-Impfungen notwendige Impfstoff am Vormittag in Ennepetal
eingetroffen.
Der Startschuss für das von der Kassenärztlichen
Vereinigung Westfalen-Lippe und dem Ennepe-Ruhr-Kreis gemeinsam
getragene Impfzentrum konnte somit wie geplant um 14:00 Uhr erfolgen. „Für
heute sowie für die nächsten Tage haben jeweils 168 Bürgerinnen
und Bürger ab 80 Jahren einen Termin bekommen. Bis 20:00 Uhr werden
wir in drei Impfstraßen Stunde für Stunde 36 von ihnen impfen“,
skizzierte Dr. Christian Füllers, ärztlicher Leiter des
Impfzentrums, gleich zu Beginn den Fahrplan. Während
im Vorfeld die Abläufe im Impfzentrum in den letzten Wochen dafür
bereits akribisch vorbereitet wurden, sind die über 80-Jährigen,
jene Prioritätsgruppe die als Erstes gegen Covid-19 geimpft werden
soll, heillos damit überfordert für sich selbst überhaupt
einen der raren Impftermine über Telefonhotlines und
Onlineplattformen zu ergattern. Der Flickenteppich aus den
unterschiedlichen Möglichkeiten zur Anmeldung sowie der Weg ins
Impfzentrum stellen viele Senioren vor Probleme. Kein Wunder, dass
bei vielen von ihnen irgendwann die Nerven blank liegen und sie am
Ende sogar schweren
Herzens ganz darauf verzichten, sich den helfenden Impfstoff spritzen
zu lassen.
Einige Ortsvereine der Arbeiter-wohlfahrt im Ennepe-Ruhr-Kreis haben es sich daher zur Aufgabe gemacht, für ihre Mitglieder die komplette Organisation eines sol-chen Impftermins – von der Buchung bis zur Fahrt ins Enne-petaler Impfzentrum – zu organi-sieren. Eine tolle Unterstützung, die nun von der AWO EN aufgegriffen wurde. Unter dem Titel „AWO-Impflotsen“ können ab sofort alle Bürger*innen über 80 Jahren ein solch kostenfreies Angebot in Anspruch nehmen. Die ehrenamtlichen Helfer sind dafür von montags bis freitags in der Zeit von 09:00 bis 15:00 Uhr unter der Rufnummer +49 (0) 23 32 / 70 04-8 00 telefonisch erreichbar. Für die entsprechenden Einzelfahrten werden AWO-Fahrzeuge zur Verfügung gestellt, dessen Fahrer zuvor einen POC-Corona-Schnelltest durch-laufen haben.
„Wir
wissen nicht, mit welchem Ansturm wir rechnen müssen“, gibt Jochen
Winter, Geschäftsführer der AWO, zu bedenken, „aber wir wollen
zumindest diejenigen unterstützen, für die wir genügend
ehrenamtliche Helferinnen und Helfer zur Verfügung haben. Weitere
Impflotsen für Telefon- und Fahrdienste sind herzlich willkommen!“
Solch ein Angebot kann zudem aber auch nur unter der Prämisse
ablaufen, wenn die vom Bund versprochenen Lieferungen erfolgen und
ausreichend Impfstoff und somit auch Termine zur Verfügung stehen.
Zurzeit sind nämlich nur Terminbuchungen möglich, sofern der
erforderliche 12stellige Vermittlungscode – womit man wieder beim
Thema Überforderung wäre – vorhanden ist. André Sicks