Freitag, 5. Juni 2020

Seit 40 Jahren öffentlichkeitswirksam im Dienste der Stadt - Ehrung für Petra Akin in besonderen Zeiten


Wenn man seit vier Jahrzehnten im Dienste einer Stadtverwaltung tätig ist, dann kann auch solch ein Virus wie Corona es nicht verhindern, dass man eine entsprechende Ehrung erhält.
„Normalerweise würde man solch ein besonderes Dienstjubiläum mit den Kollegen im Büro feiern“, sagte Bürgermeister Claus Jacobi, anlässlich des 40-jährigen Dienstjubiläums von Petra Akin. Doch aufgrund der momentanen Situation ist dies nicht möglich. Dennoch wollte es sich das Stadtoberhaupt nicht nehmen lassen, seiner langjährigen Vorzimmerdame persönlich die entsprechende Urkunde samt Blumenstrauß zu überreichen. Was üblicherweise in seinem Büro stattfindet, das wurde am Donnerstagvormittag in den Ratssaal verlegt. Gemeinsam mit Kämmerer Andreas Saßenscheidt, Jasmin Breer (Abteilungsleiterin vom Büro für Vielfalt und Zukunftschancen) und Michael Pfleging (Fachbereichsleiter Bildung, Jugend und Soziales) ließ Claus Jacobi die Mutter zweier Töchter und begeisterte, zweifache Oma, mit dem erforderlichen Abstand, hochleben. 
Es war ein besonderer Moment für Petra Akin (links), 
als Bürgermeister Claus Jacobi ihr am Donnerstagvormittag 
in Anwesenheit von Jasmin Breer (Büro für Vielfalt und Zukunftschancen) und Kämmerer Andreas Saßenscheidt - 
zum 40-jährigen Dienstjubiläum gratulierte.

Aus Büchern wurden Akten und Formulare 
Bevor Petra Akin am 4. Juni 1980 in den städtischen Dienst trat, machte sie erst einmal eine Ausbildung zur Assistentin für Bibliotheken und Stadtbüchereien, an deren Ende eine entsprechende Stelle in der Bücherei des Städtischen Gymnasiums stand, die sie bis zur Jahrtausendwende – mit Unterbrechung aufgrund der Geburt ihrer Töchter Annika und Elena – ausübte. Hier traf sie auch erstmals auf ihren heutigen Chef, Bürgermeister Claus Jacobi, der zur damaligen Zeit noch die Schulbank drückte. „Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich in den Räumen der Bibliothek heimlich meine Hausaufgaben gemacht habe und dies mit dem Bild von Frau Akin verbinde“, berichtete er. 2000 wechselte Petra Akin dann ins Rathaus, wo sie zunächst drei Jahre als Verwaltungs-angestellte im Vorzimmer des Ersten Beigeordneten Hans-Christian Schäfer fungierte, bevor sie dann ins Büro des Bürgermeisters – in die „Plüschetage“wechselte. Dort stand sie zunächst Dr. Klaus Solmecke zur Seite, ab 2004 dann dessen Nachfolger Claus Jacobi. Stets zuvorkommend und immer freundlich – vor allem aber mit dem Herz am rechten Fleck.

Wenn sich Petra Akin an ihre Zeit in der sogenannten „Plüschetage“ zurück erinnert, 
dann fallen ihr auch unter anderem immer wieder die Rosenmontage ein, wenn die Gevelsberger Prinzenpaare das Rathaus stürmten. 

2017 wollte die begeisterte Hobbytänzerin noch einmal etwas neues ausprobieren und wechselte zum Büro für Vielfalt und Zukunftschancen. Dieses hatte man vor dem Hintergrund der damaligen veränderten politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und der Wanderungsbewegung geflüch-teter Menschen eingerichtet. Es ist eine zentrale Anlauf- und Koordinierungsstelle für Anliegen von Menschen mit Mirgationshintergrund. Gemeinsam mit Jasmin Breer und Alexandra Konstantinopoulos ist sie Ansprechpartnerin für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, für jene, die sich für Fragen des multikulturellen Zusammenlebens interessieren und – sei es als Privatperson oder Vertreter einer Organisation – den Integrationsprozess mitgestalten möchten. Was sie auch über ihre jetzige Tätigkeit berichtete, man konnte ihr ansehen, mit welch einer Begeisterung und Freude sie dabei ist. In Erinnerung ist ihr vor allem die Eröffnung des Willkommenstreff geblieben, die viele Geflüchtete, Bürgerinnen und Bürger, ehrenamtlich Engagierte sowie Vertreterinnen und Vertreter aus verschiedenen Institutionen, Politik und der Verwaltung zusammenbrachte. 

Am 15. September 2017 wurde der Willkommenstreff 
als ein Ort der Begegnung, als Anlauf- und Unterstützungsstelle für Flüchtlinge sowie als Austausch-, Beratungs- und Schulungseinrichtung für Ehrenamtliche eröffnet. 

So etwas wie damals, das ist jetzt nicht möglich, umso mehr freue ich mich über diese intime Feierstunde in kleiner Runde“, sagte sie abschließend und verteilte an alle Anwesenden ihre selbstgemachte Erdbeertorte. Wenn die Zeiten es wieder zulassen, dann wird Petra Akin mit Sicherheit auch noch einmal die Korken knallen lassen. André Sicks