Blauer
Himmel, Sonnenschein, angenehme Temperaturen – es zog die Menschen
hinaus aus ihren vier Wänden.
Am 13. und 14. Juni konnten sie, auf
der für den Verkehr gesperrten Mittelstraße, mal wieder das
gesel-lige Leben genie-ßen. Als ein sichtbares
Zeichen an Solidarität für die heimischen Gastronomiebetriebe
durften diese nämlich ihre
Außen-gastronomie bis auf die Fahrbahnen ausdehnen, um so mehr
Sitzplätze anbieten zu können. Und wer die Gevelsberger kennt, der
ahnte schon im Vorfeld, dass sie trotz der noch bestehenden Pandemie
in die „Wohnzimmer der lokalen Gemeinschaft“ einkehren würden.
Kirmesgefühl der anderen Art
„Endlich
mal wieder etwas unternehmen in diesen Zeiten“, hörte man dann
auch von allen Seiten. Für viele eine Art Befreiung – ein
Loslassen können. So erging es auch der Kirmesgruppe „Pinass
Brumse“.
Sie hatte sie sich im Vorfeld bei Kai „Bombe“ Czychon
zwei Tische in seinem eigens eingerichteten Biergarten vor der VHS
reserviert, um ihr „Schiff“ mal wieder auf hohe See zu bringen.
Auch wenn man es nicht mit der Gevelsberger Kirmes vergleichen
konnte, für die Truppe war es trotzdem ein tolles Gefühl mal wieder
unter Menschen sein zu können. Dass es dafür zwischen den einzelnen
Tischen einen geforderten Mindestabstand bedurfte, man sich in
Anwesenheitslisten eintragen musste und die Bedienungen mit Maske das
Bier servierten, etwas ungewöhnlich aber „es tat der Stimmung
keinen Abbruch“, erzählten die Kirmesfreunde.
Von daher hatte das
Brumse-Schiff auch bis spät in die Nacht hinein stets Wasser unterm
Kiel. Und auch in den Restaurants waren die Tische bis auf den
letzten Platz gefüllt und die Gäste, unter
ihnen Bürgermeisterkandidat Felix Keßler,
sparten nicht an Lob für solch eine hervorragende Aktion in Zeiten
von Corona. Alle waren nur glücklich darüber, dass das Leben nach
Gevelsberg zurückgekehrt war
Vertrauen zahlte sich aus
Mit
solch einer begrenzten
Ausdehnung der Sondernutzungs-fläche zeigte die Stadt, allen voran
Bürgermeister Claus Jacobi, dass man in Zeiten wo ein unsichtbare
Virus das Leben der Menschen gänzlich auf den Kopf stellt, Mut, aber
auch Vertrauen in die Bürgerinnen und Bürger legen muss. Und die
dankten es mit Disziplin, Anstand und vor allem der Einhaltung aller
aufgestellten Regeln.
Der
ganzen Aktion war die Unterzeichnung
der sogenannten „Gevelsberger Erklärung“ voraus gegangen, die
das Stadtoberhaupt,
gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Gevelsberger Wirtevereins, Ralf
Hedtmann – Bistro Papillon, und dem stellvertretenden
Hauptgeschäftsführer von DEHOGA Westfalen, Lars Martin, kürzlich
an den Start gebracht hatte. Ein Dokument, das auf großen Zuspruch
stößt und unter dem auch schon einige politische Vertreter der
Kommunal- und Landespolitik ihre
Unterschrift gesetzt haben.
Bürgerliche Spende für teilnehmende Betriebe
Mittendrin
auf der gesperrten Mittelstraße konnte man am Samstagnachmittag aber
auch den Gevelsberger Unternehmer Moritz Schoenawa (MoSch –
Situationslösungen) entdecken.
Gemeinsam mit Bürgermeister Claus
Jacobi war dieser mit einem Bollerwagen unterwegs, um die 18
teilnehmenden Gastronomiebetrieben mit entsprechenden Hygieneartikeln
auszurüsten. Genauer gesagt, spendete er für die Gastromeile –
angefangen beim Eiscafé Concetta in der Fußgängerzone bis rauf zum
Bistro Papillon – 200 Flaschen Handdesinfektionsmittel und 200
Pakete an Tüchern zur Flächendesinfektion. Von den Gästen an den
Tischen gab es während der Verteilaktion immer mal wieder Applaus
und sie hielten das ein oder andere Pläuschchen mit den beiden
Herren. Dass ganz, ganz großes Dankeschön, dass gab es natürlich
von den einzelnen Gastronomen für solch eine großzügige Spende aus
der Bürgerschaft. André Sicks
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