Urban
Gardening verbindet ein Umweltbewusstsein sowie den Umgang unserer
Gesellschaft mit öffentlichen und privaten Flächen.
Es macht nicht
nur Spaß, es ist vor allem auch ein nachhaltiger Beitrag für mehr
Lebensqualität innerhalb einer Stadt und deren Stadtteile. Gärtnern
in der City ist ein Experimentierfeld mit Zukunftsthemen. Denn hier
wird etwas angesprochen, nach dem immer mehr Menschen suchen:
lebendiges Grün in einer zunehmend künstlichen Welt; den Ausgleich
zum Job und nicht zuletzt das kreative und soziale Miteinander in
einem sonst oft anonymen Umfeld.
Im
Gevelsberger Stadtteil Vogelsang bewies man bereits schon vor zwei
Jahren Eigeninitiative bei diesem Thema und errichtete für alle
Kinder, Eltern, Nachbarn, Anwohner und Interessierte des Quartiers
vier Hochbeete im Breddepark, der grünen Lunge im Osten der Stadt.
Dank einer finanziellen Unterstützung durch den Verfügungsfond des
Stadtumbau-Projektes Berge-Knapp und Vogelsang, der Zukunftsschmiede
Gevelsberg e.V. sowie vom Förderverein Bürgerhaus Alte
Johanneskirche e.V. konnten hier neben einer farbenprächtigen
Blütenpracht auch gesunde Lebensmittel wie Tomaten, Kohlrabi,
Fenchel, Pflücksalat oder Erdbeeren angebaut und somit die Natur für
einen jeden erfahrbar gemacht werden.
Gemeinsam für ein blühendes Quartier
Es
sei eine Ent-spannung vom All-tag, verschiedene Pflanzen zu säen, sie
zu gießen um später dann sei-nen Salatkopf für das Abendessen zu
ernten“, sagte Monika Göhre. Sie gehörte von der ersten Stunde an
zu den garteninteressierten Anwohnern vom Breddepark, deren Idee
solch ein
Urban Gardening im Park war. Durch
die Winterzeit und der aktuellen Corona-Pandemie stagniert derzeit
allerdings die Weitergestaltung des Projektes, dessen Ziel es ist,
die Bewohner im Quartier zueinander zu bringen und untereinander eine
Offenheit entstehen zu lassen. Von daher würde sich Monika Göhre
freuen, wenn mehr Bürger*innen ihre Leidenschaft fürs Gärtnern
ausleben würden.
Und
so rührte sie nun ge-meinsam mit Ouartiersmana-gerin Anja Steller und
Manuel Morgenstern (Leiter des Nachbarschaftstreff Berge) am
Freitagvormittag noch einmal die Werbetrommel. Man traf sich
gemeinsam mit Bürgermeister Claus Jacobi und einer kleinen Abordnung
aus dem Evangelischen Kinder- und Familienzentrum Vogelnest vor Ort,
um den Kommunikationsort für Jung und Alt noch einmal ins
Bewusstsein der ortsansässigen Bürgerschaft zu rufen. Das
Stadtoberhaupt machte dabei deutlich, dass neben nachhaltiger
Stadtentwicklung, Sortenvielfalt und gesunder Ernährung bei solch
einem Projekt in erster Linie das bürgerschaftliche Engagement eine
große Rolle spiele. Und auch in Zeiten von Corona kann man mittels
kleiner Dinge bewirken, dass am Ende für alle etwas einzigartiges
entsteht. Womit er auch Anja Steller aus der Seele sprach. Denn für
die Quartiersmanagerin steht fest, dass beim Urban Gardening die
Wurzel für ein wachsendes Miteinander in einem Hand in Hand für
ein aufblühendes Quartier liegt.
Neue Gärtner*innen sind jederzeit willkommen
Als
Überraschung hatte das Stadtoberhaupt aus seinem eigenen Garten
sogar zwei Tomatenpflänzchen und den Ableger eines Hokkaidokürbis
mitgebracht, die von den Kindern aus dem Vogelnest direkt, in die im
Vorfeld schon einmal von Anette Figge-Kinner vorbereiteten Beete, mit
Begeisterung einpflanzt und ausreichend gewässert wurden. „Wann
immer wir einen Spaziergang machen, schauen wir natürlich auch im
Breddepark vorbei und die Kinder holen sich zum Gießen Wasser aus
dem vom Bauverein Gevelsberg gesponserten Wassertank, pflücken Minze
für den Tee oder Tomaten für den Salat“, erzählte
KiTa-Einrichtungsleiterin Petra Lilie. Womit sich zeige, dass bei den
Kleinen aus dem Quartier die Mission erfüllt sei.
Den Kindern vom Familienzentrum Vogelnest machte es sichtbar viel Spaß, die Hochbeete im Breddepark mit neuen Setzlingen zu bestücken.
Umso
schöner wäre es aber, wenn noch mehr Erwachsene ein Interesse an
den Tag legen würden. Schließlich darf und kann ein jeder den
mittlerweile 45-jährigen Breddepark mit seinen Spielmöglichkeiten
und den Hochbeeten besuchen und die dortige Ruhe genießen,
appellierten alle Beteiligten. Egal ob man etwas pflanzen möchte,
die Beete gießen oder vielleicht etwas ernten will – bedingt durch
die momentane Corona-Situation und die damit verbundene Einhaltung
verschiedener Sicherheitsmaßnahmen wird um eine vorherige Anmeldung
der jeweiligen Tätigkeit gebeten. Diese kann entweder telefonisch
unter der Rufnummer +49 (0) 23 32 / 66 26 91 oder per Mail an:
anja.steller@stadtgevelsberg.de erfolgen. André Sicks