Freitag, 5. Juni 2020

Hand in Hand für ein aufblühendes Quartier


Urban Gardening verbindet ein Umweltbewusstsein sowie den Umgang unserer Gesellschaft mit öffentlichen und privaten Flächen.
Es macht nicht nur Spaß, es ist vor allem auch ein nachhaltiger Beitrag für mehr Lebensqualität innerhalb einer Stadt und deren Stadtteile. Gärtnern in der City ist ein Experimentierfeld mit Zukunftsthemen. Denn hier wird etwas angesprochen, nach dem immer mehr Menschen suchen: lebendiges Grün in einer zunehmend künstlichen Welt; den Ausgleich zum Job und nicht zuletzt das kreative und soziale Miteinander in einem sonst oft anonymen Umfeld. 
Im Gevelsberger Stadtteil Vogelsang bewies man bereits schon vor zwei Jahren Eigeninitiative bei diesem Thema und errichtete für alle Kinder, Eltern, Nachbarn, Anwohner und Interessierte des Quartiers vier Hochbeete im Breddepark, der grünen Lunge im Osten der Stadt. Dank einer finanziellen Unterstützung durch den Verfügungsfond des Stadtumbau-Projektes Berge-Knapp und Vogelsang, der Zukunftsschmiede Gevelsberg e.V. sowie vom Förderverein Bürgerhaus Alte Johanneskirche e.V. konnten hier neben einer farbenprächtigen Blütenpracht auch gesunde Lebensmittel wie Tomaten, Kohlrabi, Fenchel, Pflücksalat oder Erdbeeren angebaut und somit die Natur für einen jeden erfahrbar gemacht werden. 

Gemeinsam für ein blühendes Quartier 
Es sei eine Ent-spannung vom All-tag, verschiedene Pflanzen zu säen, sie zu gießen um später dann sei-nen Salatkopf für das Abendessen zu ernten“, sagte Monika Göhre. Sie gehörte von der ersten Stunde an zu den garteninteressierten Anwohnern vom Breddepark, deren Idee solch ein Urban Gardening im Park war. Durch die Winterzeit und der aktuellen Corona-Pandemie stagniert derzeit allerdings die Weitergestaltung des Projektes, dessen Ziel es ist, die Bewohner im Quartier zueinander zu bringen und untereinander eine Offenheit entstehen zu lassen. Von daher würde sich Monika Göhre freuen, wenn mehr Bürger*innen ihre Leidenschaft fürs Gärtnern ausleben würden. 
Und so rührte sie nun ge-meinsam mit Ouartiersmana-gerin Anja Steller und Manuel Morgenstern (Leiter des Nachbarschaftstreff Berge) am Freitagvormittag noch einmal die Werbetrommel. Man traf sich gemeinsam mit Bürgermeister Claus Jacobi und einer kleinen Abordnung aus dem Evangelischen Kinder- und Familienzentrum Vogelnest vor Ort, um den Kommunikationsort für Jung und Alt noch einmal ins Bewusstsein der ortsansässigen Bürgerschaft zu rufen. Das Stadtoberhaupt machte dabei deutlich, dass neben nachhaltiger Stadtentwicklung, Sortenvielfalt und gesunder Ernährung bei solch einem Projekt in erster Linie das bürgerschaftliche Engagement eine große Rolle spiele. Und auch in Zeiten von Corona kann man mittels kleiner Dinge bewirken, dass am Ende für alle etwas einzigartiges entsteht. Womit er auch Anja Steller aus der Seele sprach. Denn für die Quartiersmanagerin steht fest, dass beim Urban Gardening die Wurzel für ein wachsendes Miteinander in einem Hand in Hand für ein aufblühendes Quartier liegt. 

Neue Gärtner*innen sind jederzeit willkommen
Als Überraschung hatte das Stadtoberhaupt aus seinem eigenen Garten sogar zwei Tomatenpflänzchen und den Ableger eines Hokkaidokürbis mitgebracht, die von den Kindern aus dem Vogelnest direkt, in die im Vorfeld schon einmal von Anette Figge-Kinner vorbereiteten Beete, mit Begeisterung einpflanzt und ausreichend gewässert wurden. „Wann immer wir einen Spaziergang machen, schauen wir natürlich auch im Breddepark vorbei und die Kinder holen sich zum Gießen Wasser aus dem vom Bauverein Gevelsberg gesponserten Wassertank, pflücken Minze für den Tee oder Tomaten für den Salat“, erzählte KiTa-Einrichtungsleiterin Petra Lilie. Womit sich zeige, dass bei den Kleinen aus dem Quartier die Mission erfüllt sei.

Den Kindern vom Familienzentrum Vogelnest machte es sichtbar viel Spaß, die Hochbeete im Breddepark mit neuen Setzlingen zu bestücken. 

Umso schöner wäre es aber, wenn noch mehr Erwachsene ein Interesse an den Tag legen würden. Schließlich darf und kann ein jeder den mittlerweile 45-jährigen Breddepark mit seinen Spielmöglichkeiten und den Hochbeeten besuchen und die dortige Ruhe genießen, appellierten alle Beteiligten. Egal ob man etwas pflanzen möchte, die Beete gießen oder vielleicht etwas ernten will – bedingt durch die momentane Corona-Situation und die damit verbundene Einhaltung verschiedener Sicherheitsmaßnahmen wird um eine vorherige Anmeldung der jeweiligen Tätigkeit gebeten. Diese kann entweder telefonisch unter der Rufnummer +49 (0) 23 32 / 66 26 91 oder per Mail an: anja.steller@stadtgevelsberg.de erfolgen. André Sicks