Freitag, 27. September 2019

In Gevelsberg öffnet das erste Reparatur Café


Die Menschen werfen in ihrem Alltag Unmengen weg.
Auch Gegenstände, an denen nicht viel kaputt ist oder die man nach einer einfachen Reparatur problemlos wieder verwenden könnte. Leider ist das Reparieren heutzutage bei den meisten Menschen aus der Mode gekommen. Da viele gar nicht wissen, wie man Dinge repariert. Wer jedoch solch ein Wissen besitzt, der trägt zu einem wertvollen und praktischen Wissensaustausch bei. So wie die ehrenamtlichen Reparateure und Näherinnen die ab dem 10. Oktober im AWO-Elfriede Hetzler-Seniorenzentrum (in der Zeit von 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr, danach immer an jedem 2. Donnerstag im Monat) erstmals die Türen zu einem Reparatur- und Nähcafe öffnen. 

Hilfe zur Selbsthilfe
Entstanden ist die Idee durch Quartiersmanagerin Andrea Hübner, die das Gespräch zu Daniela Alze, der Seniorenbeauftragten der Stadt Gevelsberg suchte um über sie, den Kontakt zum Gevelsberger Senioren-Service aufzunehmen, einer ehrenamtlichen Initiative der Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtsverbände. Für einige Mitglieder war es direkt eine tolle Sache, da sie durch ein solch niederschwelliges Angebot nicht nur zur Stärkung des lokalen Zusammenhaltes beitragen; sondern auch zur sozialen Unterstützung und zu einem bürgerlichen Engagement im Quartier. 
Bei ihrem ersten Vorbereitungstreffen am 23. September im AWO-Elfriede Hetzler-Seniorenzentrum, 
lernten sich die Organisatoren und die die ehrenamtlichen Reparateure sowie Näherinnen schon etwas näher kennen 
und man war sofort auf einer Wellenlänge. 

Die ehrenamtlichen Mitstreiter, zum jetzigen Zeitpunkt sind es vier Frauen und sechs Männer, verfügen über Reparaturkenntnisse und Fertigkeiten in den Bereichen Schreinerei, Elektrik und Elektronik, Nähkunst, etc. Durch ihr Wissen werden am Ende Gebrauchsgüter wieder nutzbar und in Stand gesetzt. Und die Besucher des Reparatur Cafés lernen zudem, dass Gegenstände viel häufiger und einfacher repariert werden können, als sie vielleicht denken. „Wir verstehen unser Angebot als einen Service von Gevelsberger Bürgern für Gevelsberger Bürger; der ehrenamtlich und völlig uneigennützig ist“, sagten Andrea Hübner und Daniela Alze. Dem fügten sie noch hinzu, dass es auch für Handwerker im Ruhestand eine gute Möglichkeit sei, zu zeigen man werde gebraucht und kann sein Wissen weitergeben. 
Wer solch ein Reparatur Café aufsucht, der ist nicht Kunde bei einem professionellen Reparateur. Es ist jemand, der vielleicht seine kaputte Nachttischlampe, einen Stabmixer oder eine Jacke wegwerfen will.Dadurch, dass diesen Menschen im Reparatur Café geholfen werden kann, „vermeiden wir, dass sie sich etwas Neues kaufen müssen“. Es entsteht somit auch keine Konkurrenz zu professionellen Reparaturanbietern, sondern vielmehr zu Fabrikanten, die möchten, dass man seine alten Dinge wegwirft und neue kauft. Gerade in der heutigen Zeit, wo das Thema Klimaschutz eines der Knackpunkte unserer Gesellschaft ist. 

Nachhaltigkeit - ein gutes Zeichen 
Dank solch einem Angebot wie dem Reparatur Café sind Gegenstände am Ende länger brauchbar und lan-den nicht einfach im Müll. Die Grundstoff- und Energiemenge, die für die Herstellung neuer Produkte erforderlich ist, wird somit gespart. Das gilt auch für die CO2-Emissionen. Denn bei der Herstellung neuer Produkte und beim Recycling von Gebraucht-gegenständen wird CO2 freigesetzt. Ein solches Reparatur Café lässt einen Gegenstände auf andere Weise wahrnehmen. Und sie ganz neu wertzuschätzen: „Von daher tragen wir mit unseren Tätigkeiten zu einer nachhaltigen Gesellschaft bei und leisten Hilfe zur Selbsthilfe“, berichteten die Ehrenamtler bei ihrem ersten Vorbereitungstreffen. Schon jetzt freuen sich alle auf den Start und hoffen natürlich, dass auch viele Bürger ins Reparatur Café in der Kampstraße kommen. „Selbstverständlich gilt diese Angebot auch für unsere Bewohnerinnen und Bewohner hier im AWO-Elfriede Hetzler-Seniorenzentrum“, sagte Einrichtungs-leiterin Kerstin Thiel abschließend. Weitere Infos rund um das Angebot „Reparieren oder wegwerfen?“ erhält man bei der Quartiersmanagerin Andrea Hübner unter folgender Ruf-nummer +49 (0) 23 32 / 70 32 17 oder +49 (0) 16 2 / 2 34 33 64. André Sicks