Die
Menschen werfen in ihrem Alltag Unmengen weg.
Auch Gegenstände, an
denen nicht viel kaputt ist oder die man nach einer einfachen
Reparatur problemlos wieder verwenden könnte. Leider ist das
Reparieren heutzutage bei den meisten Menschen aus der Mode gekommen.
Da viele gar nicht wissen, wie man Dinge repariert. Wer jedoch solch
ein Wissen besitzt, der trägt zu einem wertvollen und praktischen
Wissensaustausch bei. So wie die ehrenamtlichen Reparateure und
Näherinnen die ab dem 10. Oktober im AWO-Elfriede
Hetzler-Seniorenzentrum (in der Zeit von 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr,
danach immer an jedem 2. Donnerstag im Monat) erstmals die Türen zu
einem Reparatur- und Nähcafe öffnen.
Hilfe zur Selbsthilfe
Entstanden
ist die Idee durch Quartiersmanagerin Andrea Hübner, die das
Gespräch zu Daniela Alze, der Seniorenbeauftragten der Stadt
Gevelsberg suchte um über sie, den Kontakt zum Gevelsberger
Senioren-Service aufzunehmen, einer ehrenamtlichen Initiative der
Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtsverbände. Für einige
Mitglieder war es direkt eine tolle Sache, da sie durch ein solch
niederschwelliges Angebot nicht nur zur Stärkung des lokalen
Zusammenhaltes beitragen; sondern auch zur sozialen Unterstützung
und zu einem bürgerlichen Engagement im Quartier.
Bei
ihrem ersten Vorbereitungstreffen am 23. September im AWO-Elfriede
Hetzler-Seniorenzentrum,
lernten sich die Organisatoren und die die
ehrenamtlichen Reparateure sowie Näherinnen schon etwas näher
kennen
und man war sofort auf einer Wellenlänge.
Die
ehrenamtlichen Mitstreiter, zum jetzigen Zeitpunkt sind es vier
Frauen und sechs Männer, verfügen über Reparaturkenntnisse und
Fertigkeiten in den Bereichen Schreinerei, Elektrik und Elektronik,
Nähkunst, etc. Durch ihr Wissen werden am Ende Gebrauchsgüter
wieder nutzbar und in Stand gesetzt. Und die Besucher des Reparatur
Cafés lernen zudem, dass Gegenstände viel häufiger und einfacher
repariert werden können, als sie vielleicht denken. „Wir verstehen
unser Angebot als einen Service von Gevelsberger Bürgern für
Gevelsberger Bürger; der ehrenamtlich und völlig uneigennützig
ist“, sagten Andrea Hübner und Daniela Alze. Dem fügten sie noch
hinzu, dass es auch für Handwerker im Ruhestand eine gute
Möglichkeit sei, zu zeigen man werde gebraucht und kann sein Wissen
weitergeben.
Wer
solch ein Reparatur Café aufsucht, der ist nicht Kunde bei einem
professionellen Reparateur. Es ist jemand, der vielleicht seine
kaputte Nachttischlampe, einen Stabmixer oder eine Jacke wegwerfen
will.Dadurch, dass diesen Menschen im Reparatur Café geholfen werden
kann, „vermeiden wir, dass sie sich etwas Neues kaufen müssen“.
Es entsteht somit auch keine Konkurrenz zu professionellen
Reparaturanbietern, sondern vielmehr zu Fabrikanten, die möchten,
dass man seine alten Dinge wegwirft und neue kauft. Gerade in der
heutigen Zeit, wo das Thema Klimaschutz eines der Knackpunkte unserer
Gesellschaft ist.
Nachhaltigkeit - ein gutes Zeichen
Dank
solch einem Angebot wie dem Reparatur Café sind Gegenstände am Ende
länger brauchbar und lan-den nicht einfach im Müll. Die Grundstoff-
und Energiemenge, die für die Herstellung neuer Produkte
erforderlich ist, wird somit gespart. Das gilt auch für die
CO2-Emissionen. Denn bei der Herstellung neuer Produkte und beim
Recycling von Gebraucht-gegenständen wird CO2 freigesetzt. Ein
solches Reparatur Café lässt einen Gegenstände auf andere Weise
wahrnehmen. Und sie ganz neu wertzuschätzen: „Von daher tragen wir
mit unseren Tätigkeiten zu einer nachhaltigen Gesellschaft bei und
leisten Hilfe zur Selbsthilfe“, berichteten die Ehrenamtler bei
ihrem ersten Vorbereitungstreffen. Schon jetzt freuen sich alle auf
den Start und hoffen natürlich, dass auch viele Bürger ins
Reparatur Café in der Kampstraße kommen. „Selbstverständlich
gilt diese Angebot auch für unsere Bewohnerinnen und Bewohner hier
im AWO-Elfriede Hetzler-Seniorenzentrum“, sagte
Einrichtungs-leiterin Kerstin Thiel abschließend. Weitere
Infos rund um das Angebot „Reparieren oder wegwerfen?“ erhält
man bei der Quartiersmanagerin Andrea Hübner unter folgender
Ruf-nummer +49 (0) 23 32 / 70 32 17 oder +49 (0) 16 2 / 2 34 33 64. André Sicks