Mittwoch, 11. September 2019

Fachforum der Zukunftsschmiede Gevelsberg radelte auf der Ennepe-Runde


Mit Argusaugen beobachten die Radfahrerinnen und Radfahrer im südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis momentan die geplanten und die sich in Arbeit befindlichen Projekte auf der Radweg-verbindung von der Ruhr zur Wupper zwischen Witten / Wetter – Gevelsberg und Schwelm.
Hier stehen unter anderem die Hangsicherungsarbeiten am Klosterholzeinschnitt – dritter Bauabschnittes des Elbschetal-radweges – kurz vor der Vollendung, es soll eine Sanierung der Brückenbauwerke folgen, die Durchfahrung des Silscheder Tunnels wurde in die des Landesbetriebes Straßen NRW aufgenommen und für den Radweg von Gevelsberg West nach Schwelm (Radweg unter dem Karst – Von der Ruhr zur Wupper) haben die Städte Gevelsberg und Schwelm bei der Bezirksregierung entsprechende Förderanträge gestellt. In Ennepetal möchte man zudem eine Rad- und Gehwegbrücke zwischen dem Bahnhof Ennepetal (Gevelsberg) und dem Höhlenweg konzipieren, welche zur Internationalen Garten-bauausstellung Metropole Ruhr 2027 eine bessere Anbindung der Kluterthöhle als Ankerpunkt des Geoparks Ruhr schaffen soll. Eine diesbezügliche Machbarkeitsstudie wurde bereits in Auftrag gegeben. 

Aufmunternde Worte stärkten Engagement
Bei solch spektakulären Vorhaben fühlte sich das Fachforum Radverkehr der Zukunftsschmiede Gevelsberg / Verein der Lokalen Agenda 21 auch in diesem Jahr wieder dazu verpflichtet, seine beliebte Ennepe-Runde durchzu-führen, für die man sich seit 2006 (zunächst unter dem Titel „Drei-Städte-Radrundfahrt Ennepetal – Gevelsberg – Haspe“) konstant einsetzt. „Wir wollen mit unseren Fahrten zeigen, welche Möglichkeiten es für den Radverkehr in unserer Region bereits gibt. Gleichzeitig wollen wir aber auch auf Stellen hinweisen, an denen unser Radverkehrsnetz optimiert werden muss“, sagte der Sprecher des Radforums, Georg Schäfer. 
Nachdem die radelnde Gruppe beim Start in Ennepetal erst einmal von Bürgermeisterin Imke Heymann verabschiedet worden war, nahm deren Amtskollege Bürgermeister Claus Jacobi die Fahrerinnen und Fahrer dann bei ihrem Zwischenstopp am Gevelsberger Ennepebogen in Empfang. Er hob noch einmal die wichtige Bedeutung des Fachforums hervor und lobte dessen Beiträge zu einer Verkehrswende, bei der auch der Verkehrssektor seinen Beitrag zum Klimaschutz leistet. Auch politisch seien die Mitglieder des Forums sehr aktiv, sagte das Stadtoberhaupt, da sie als sachkundige Bürger in Ausschüssen für Fachfragen zur Verfügung stünden, um stets den Blick für die Belange der Radfahrer zu schärfen. Was zur Folge hat, dass Gevelsberg im Laufe der letzten Jahre viel fahrradfreundlicher geworden ist. „Wir freuen uns über die hohe Aufmerksamkeit, die wir offensichtlich im politischen Raum genießen“, erwiderte Georg Schäfer. Nach solch aufmunternden Worten und einer gesunden Wegzehrung, ging es dann auch schon rasch weiter in Richtung Haspe, wo Bezirksbürgermeister Dietmar Thieser vor dem Torhaus auf die Gruppe wartete. 
Bei ihrem Zwischenstopp am Ennepebogen nahm Bürgermeister Claus Jacobi die radelnde Truppe in Empfang und lobte das Engagement des Fachforums Radverkehr. 
Bevor es weiter ging in Richtung Haspe, gab es natürlich noch eine kleine Wegzehrung. 

Viele Erkenntnisse gewonnen
 
Bedauerlicherweise waren es in keinem Abschnitt der diesjährigen Runde mehr als zehn Fahrerinnen und Fahrer. Ob das nun an den schlechten Wetterprognosen oder an den zahlreichen weiteren Veranstaltungen im Einzugsbereich lag, konnte man nicht sagen. Einen Vorteil hatte solch kleines Teilnehmerfeld jedoch: Es konnten an vielen Stellen intensive Gespräche rund um den Radverkehr geführt werden.
So war es für die Vertreter des Gevelsberger Fachforums Radverkehr interessant zu erfahren, dass es gute Aussichten gibt, den Enneperadweg auf Hagener Stadtgebiet bis zur Mündung fortzusetzen. Um den Radverkehr im Stadtteil Haspe soll es auch in der nächsten Bezirksvertretungsversammlung gehen. Einen sehr wichtigen Kritikpunkt gab es abschließend allerdings. Und zwar dass das neue Knotenpunktsystem des RVR keine Verbindung zwischen dem Knotenpunkt 15 (Voerde) und dem Knotenpunkt 16 (Milspe) vorsieht. „Hier muss unbedingt nachgebessert werden“, resümierte Georg Schäfer zum Abschluss der rund 23 Kilometer langen Etappe.
André Sicks