Freitag, 27. September 2019

Time to say Goodbye! - Jeco-Gelände ist bald Geschichte


Mehr als ein Jahrhundert prägte der Schmiedebetrieb Jeco Jellinghaus die Industriegeschichte von Gevelsberg.
Im Februar 2015 folgte dann das plötzliche Aus und damit verbunden der Verlust von mehr als 100 Arbeitsplätzen. Seitdem liegt das 16.000 Quadratmeter große Gelände an der Feldstraße brach. Mitte des Jahres konnte man jedoch verkünden, dass für das Areal eine neue Bestimmung gefunden sei. Rund 10.000 Quadratmeter dienen zur Errichtung eines Seniorenpflegeheimes; rund 4.000 Quadratmeter hat sich der Gevelsberger Bauverein e.G am östlichen Rand des Geländes an der Feldstraße für ein eigenes Wohnungsbauprojekt gesichert. Zudem wurde vereinbart, dass das gesamte Grundstück vom Verkäufer frei geräumt übergeben werden muss. Was bedeutet, dass die Mauern fallen werden. 

Abrissarbeiten beginnen
Gestern Nachmittag besuchten Bürgermeister Claus Jacobi, die Bauvereinsvorstände, Volker Bremer und Hans-Georg Heller, und der Aufsichtsratsvorsitzende Stefan Bierderbick das ehemalige Firmengelände um sich von Detlef Hendrich (Ingenieurgesellschaft für Geotechnik und Umwelt Consulting Terra Umwelt) sowie der zuständigen Abrissfirma, der Prangenberg & Zaum GmbH, die nächsten Schritte der Nachnutzung erläutern zu lassen. 
Diese wird bereits Anfang Oktober, getreu ihrem An-spruch „Wir schaf-fen Platz für die Zukunft", mit der Flächensanierung beginnen. Man betonte, dass da-bei der Mensch und die Umwelt geschont würden und keinen allzu großen Beeinträchtigungen ausgesetzt würden. Dies gelte vor allem für die umliegende Anwohnerschaft. Wo gehobelt wird, da fallen Späne, sagt man. Dennoch kommen bei diesem Abriss moderne, geräuscharme Baumaschinen zum Einsatz, die den aktuellen Lärm-schutzauflagen entsprechen. Und gegen Beeinträchtigungen durch Staub und Erschütterungen werden neben Berieselungsanlagen die derzeit optimalen Vorkehrungs-maßnahmen eingesetzt, um die Staubentwicklung auf möglichst niedrigem Niveau zu halten. 

Aus alt entsteht neu 
Für den Vorstand des Bauvereins war es natürlich wichtig zu erfah-ren, wie lange eigentlich solch eine Freiräumung dauert. „Der Ge-velsberger Woh-nungsmarkt sei nämlich, so sagte Volker Bremer, in nahezu allen Teil-märkten ange-spannt. Ebenso bestehe eine anhaltend hohe Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum in Innenstadtnähe. Und dafür ist das einstige Jeco-Gelände nahezu prädestiniert. Es gäbe jetzt schon eine Warteliste, verriet Volker Bremer. Aktuell plant man 40 bis 50 Wohneinheiten, die sich am Ende, so der Wunsch des Bauvereins, als ein zusammenhängendes Gebiet mit den anderen Einrichtungen präsentieren sollen. Bürgermeister Claus Jacobi freute sich über das Engagement des Bauvereins. Denn so entstehe attraktiver Wohnraum, der das stadtnahe Quartier stärke. Um abschließend noch einmal auf die Dauer der Freiräumung zurückzukommen, so soll diese Ende Februar 2020 abgeschlossen sein. Gemeinsam tauchten alle dann, bei einem letzten Gang über das Firmengelände, noch einmal ein in die Geschichte von Jeco, die 1885 in Gevelsberg begann. André Sicks


Ein kleiner Rundgang 
über das ehemalige Firmengelände des Schmiedebetriebes


Dieser Gang 
war wie eine Reise zurück in die Vergangenheit.

Im Februar 2015 stöhnte die Stechuhr von Jeco um zehn vor sechs ein letztes Mal lustvoll beim Stechen. 
Im nächsten Monat heißt es nun jedoch ... 
Time to say Goodbye - Jeco ist bald endgültig Geschichte.