Mehr
als ein Jahrhundert prägte der Schmiedebetrieb Jeco Jellinghaus die
Industriegeschichte von Gevelsberg.
Im Februar 2015 folgte dann das
plötzliche Aus und damit verbunden der Verlust von mehr als 100
Arbeitsplätzen. Seitdem liegt das 16.000 Quadratmeter große Gelände
an der Feldstraße brach. Mitte des Jahres konnte man jedoch
verkünden, dass für das Areal eine neue Bestimmung gefunden sei.
Rund 10.000 Quadratmeter dienen zur Errichtung eines
Seniorenpflegeheimes; rund 4.000 Quadratmeter hat sich der
Gevelsberger Bauverein e.G am östlichen Rand des Geländes an der
Feldstraße für ein eigenes Wohnungsbauprojekt gesichert. Zudem
wurde vereinbart, dass das gesamte Grundstück vom Verkäufer frei
geräumt übergeben werden muss. Was bedeutet, dass die Mauern fallen
werden.
Abrissarbeiten beginnen
Gestern
Nachmittag besuchten Bürgermeister Claus Jacobi, die
Bauvereinsvorstände, Volker Bremer und Hans-Georg Heller, und der
Aufsichtsratsvorsitzende Stefan Bierderbick das ehemalige
Firmengelände um sich von Detlef Hendrich (Ingenieurgesellschaft für
Geotechnik und Umwelt Consulting Terra Umwelt) sowie der zuständigen
Abrissfirma, der Prangenberg & Zaum GmbH, die nächsten Schritte
der Nachnutzung erläutern zu lassen.
Diese
wird bereits Anfang Oktober, getreu ihrem An-spruch „Wir schaf-fen
Platz für die Zukunft", mit der Flächensanierung beginnen. Man
betonte, dass da-bei der Mensch und die Umwelt geschont würden und
keinen allzu großen Beeinträchtigungen ausgesetzt würden. Dies
gelte vor allem für die umliegende Anwohnerschaft. Wo gehobelt wird,
da fallen Späne, sagt man. Dennoch kommen bei diesem Abriss moderne,
geräuscharme Baumaschinen zum Einsatz, die den aktuellen
Lärm-schutzauflagen entsprechen. Und gegen Beeinträchtigungen durch
Staub und Erschütterungen werden neben Berieselungsanlagen die
derzeit optimalen Vorkehrungs-maßnahmen eingesetzt, um die
Staubentwicklung auf möglichst niedrigem Niveau zu halten.
Aus alt entsteht neu
Für
den Vorstand des Bauvereins war es natürlich wichtig zu erfah-ren,
wie lange eigentlich solch eine Freiräumung dauert. „Der
Ge-velsberger Woh-nungsmarkt sei nämlich, so sagte Volker Bremer, in
nahezu allen Teil-märkten ange-spannt. Ebenso bestehe eine anhaltend
hohe Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum in Innenstadtnähe. Und
dafür ist das einstige Jeco-Gelände nahezu prädestiniert. Es gäbe
jetzt schon eine Warteliste, verriet Volker Bremer. Aktuell plant man
40 bis 50 Wohneinheiten, die sich am Ende, so der Wunsch des
Bauvereins, als ein zusammenhängendes Gebiet mit den anderen
Einrichtungen präsentieren sollen. Bürgermeister Claus Jacobi
freute sich über das Engagement des Bauvereins. Denn so entstehe
attraktiver Wohnraum, der das stadtnahe Quartier stärke. Um
abschließend noch einmal auf die Dauer der Freiräumung
zurückzukommen, so soll diese Ende Februar 2020 abgeschlossen sein.
Gemeinsam tauchten alle dann, bei einem letzten Gang über das
Firmengelände, noch einmal ein in die Geschichte von Jeco, die 1885
in Gevelsberg begann. André Sicks
Ein kleiner Rundgang
über das ehemalige Firmengelände des Schmiedebetriebes
Dieser Gang
war wie eine Reise zurück in die Vergangenheit.
Im Februar 2015 stöhnte die Stechuhr von Jeco um zehn vor sechs ein letztes Mal lustvoll beim Stechen.
Im nächsten Monat heißt es nun jedoch ...
Time to say Goodbye - Jeco ist bald endgültig Geschichte.