Verantwortung
füreinander zu übernehmen, ist seit jeher die wohl wichtigste
Grundlage der menschlichen Gesellschaft.
Denn nur so entstehen neue
Familien, kleine und zugleich sehr starke soziale Gemeinschaften. Wo
solch eine Gemeinschaft jedoch nicht mehr existiert, da übernimmt
oftmals die „Hans-Grünewald-Stiftung“ –
entstanden aus dem Erbe der Schmidt-Gevelsberg-Gründer – die
gesellschaftliche Verantwortung für ein gutes Miteinander, für
Lebensqualität und Menschenwürde von Jungen und Alten. Die
gemeinnützige Institution unterstützt seit 1983 eingereichte
Projekte der Städte Gevelsberg und Schwelm, der Evangelischen
Stiftung Volmarstein
sowie vom Caritasverband Dekanat Schwelm; vorrangig Projekte
die Kindern,
Jugendlichen und Senioren zu Gute kommen.
Und dafür stellen die vier Begünstigten jedes Jahr einen
Ideenkatalog zusammen und lassen diesen dem Kuratorium der Stiftung
zukommen. „Wir beschäftigen uns dann in unseren Sitzungen intensiv
mit diesen Vorschlägen und gucken ganz genau, was zu uns passt“,
erläuterte der Kuratoriums-Vorsitzender Peter Erne bei der
diesjährigen Übergabe der Förderbriefe das alljährliche
Entscheidungsprozedere.
Die
Übergabe der Förderbriefe
der Hans-Grünewald-Stiftung (vertreten
durch Gerd Westermann, Peter Erne und Axel Johannvordersielhorst -
vlnr) an die Städte Gevelsberg und Schwelm, die Evangelische
Stiftung Volmarstein und dem Caritasverband Dekanat Schwelm fand in
diesem Jahr erstmals öffentlich statt.
Wohl stiften - Freude hinterlassen
Eine
Veranstaltung die normalerweise hinter verschlossenen Türen
stattfindet, in diesem Jahr aber erstmals öffentlich vonstattenging.
Wofür es natürlich einen ganz besonderen Grund gab: Man konnte
nämlich die sage und schreibe 10.Millionen-Euro-Marke durchbrochen.
„Sie sehen, die Hans-Grünewald-Stiftung ist ein gutes Beispiel
dafür, was man mit einem Vermögen machen kann“, berichtete Peter
Erne und fügte zur Überraschung aller dann noch hinzu, dass das
Kuratorium, bestehend aus seiner Wenigkeit sowie Gerd Westermann,
Axel Johannvordersielhorst und Lars Erne, einstimmig
beschlossen hätte, alle gestellten Anträge für 2019 zu bewilligen.
Eine
großartige Sache, wenn man bedenkt, dass über 80%
der finanziellen Mittel einzig und allein durch die Gewinne der
Schmidt-Gevelsberg GmbH getragen werden, welche diese aus ihrem
versteuerten Reingewinn ab-schöpft. Von daher sei es nun einmal an
der Zeit, das die Hans-Grünwald-Stiftung all jenen Menschen ein
großes Dankeschön ausspräche, die über Jahrzehnte hinweg für das
erwirtschaftete
Geld zuständig seien – nämlich den Mitarbeiter des in Schwelm
ansässigen Unternehmens.
Im
Vorfeld hatten das Kuratorium und die Geschäftsführung (Burkhard
Frese und Torsten Huberti) überlegt, ob man zu solch einem
besonderen Anlass nicht einfach mal eine Fete machen sollte. Ein
Gedanke der allerdings rasch wieder verworfen wurde. „Denn eine
solche Feier kostet bekanntlich Geld, welches wir den Begünstigten
somit wieder abziehen müssten“, sagte
Peter Erne. Darum entschied man sich letztendlich für einen
Fototermin, bei dem nun all
die im Mittelpunkt standen, die das Geld einbringen und nicht immer
nur die, die es ausgeben. Ein solches Fotoshooting während des
regulären Arbeitsbetriebes mag gerade für eine Spedition ein
schwieriges logistischen Vorhaben sein; letztendlich war es aber
machbar und somit dann auch ein großartiges Zeichen der
Wertschätzung für einen jeden Mitarbeiter.
Dem
konnten die Vertreter der vier begünstigten Institutionen nur
beipflichten. Erste Dankes-worte kamen vom Gevelsberger Bürgermeister
Claus Jacobi. Er berichtete, das die Hans-Grünewald-Stiftung
verschiedene Projekte im Rahmen der Jugend-, Senioren und
Sozial-arbeit der Stadt Gevelsberg unterstütze, die man „im
sozialen und karitativen Bereich“ alleine oftmals nicht bewältigen
könne. Dazu gehören
unter anderem die Sanierung und Modernisierung von Spielflächen für
Kinder und Jugendliche im Innen- und Außenbereich, die Förderung
von Freizeit- und Bildungseinrichtungen wie z.B. das große
Zirkusprojekt während der Sommerferien sowie die
Mobilitätssteigerung für bedürftige Menschen.
„Sie sorgen dafür, dass wir an einzelnen Punkten, wo wir selbst an
unsere Grenzen gelangen, doch noch vieles bewerkstelligen können.”
Zugleich sei dies auch ein sichtbares Symbol dafür, das
„Marktwirtschaft und Gutes tun“ gut zueinander passen. Auch
der 1. Beigeordnete der Stadt Schwelm, Ralf Schweinsberg sowie
Ekkehard Meinecke von der Evangelischen Stiftung Volmarstein und
Dominik Spanke von der Caritas sprachen ihren Dank der Stiftung und
dem Unternehmen aus. Alle drei schlossen sie sich ihrem Vorredner an
und nannten ebenfalls Beispiele, die bisher durch die Ausschüttung
der Stiftung realisiert wurden.
Nachdem
die Mitarbeiter ihre Arbeit wieder aufgenommen hatten, gab es zum
Abschluss der Veranstaltung dann auch noch ein offizielles Foto der
Begünstigten mit dem Kuratorium der Hans-Grünewald-Stiftung und der
Geschäftsführung
der
Schmidt-Gevelsberg GmbH.
Eine Frau mit Weitblick
Sie
muss schon eine bemerkenswerte Frau gewesen sein, diese Auguste
Schmidt, die 1932 von ihrem Schwiegervater Ernst Schmidt den
Fuhrbetrieb übernahm und ihn zu einer Frachtvermittlung mit
Spedition ausbaute. Als
junge Witwe heiratete sie 1937 Hans Grünewald und gemeinsam führten
beide das Unternehmen zum Erfolg. Nach
dessen Tod errichtete Auguste Grünewald als alleinige
Gesellschafterin des Unternehmens Schmidt Gevelsberg GmbH per
Testament die „Hans-Grünewald-Stiftung“, die mit ihrem Tod 1981
dann jene Firma übernahm, die man seit vielen Jahren als Spedition
Schmidt-Gevelsberg kennt.
„Auguste
Grünewald wollte, dass ihre Mitarbeiter weiter angestellt bleiben
und sie wollte zusätzlich etwas für die Gesellschaft tun“,
erinnerte der Kuratoriums-Vorsitzende
Peter Erne
und betonte noch einmal, dass sich die erbenlose Stiftungsgründerin
bewusst dagegen entschieden habe, „alles zu verkaufen um sich ein
schönes Leben zu machen“. Somit wurde und wird auch weiterhin über
die Hans-Grünewald-Stiftung die ethische Verantwortung und das
verantwortungsvolle Handeln gegenüber Menschen innerhalb und
außerhalb des Unternehmens wahrgenommen. André Sicks