Montag, 16. September 2019

Der Tradition verbunden, den Menschen verpflichtet und den Mitarbeitern dankbar - Hans-Grünewald-Stiftung knackte die 10. Millionen-Grenze


Verantwortung füreinander zu übernehmen, ist seit jeher die wohl wichtigste Grundlage der menschlichen Gesellschaft.
Denn nur so entstehen neue Familien, kleine und zugleich sehr starke soziale Gemeinschaften. Wo solch eine Gemeinschaft jedoch nicht mehr existiert, da übernimmt oftmals die „Hans-Grünewald-Stiftung“ – entstanden aus dem Erbe der Schmidt-Gevelsberg-Gründer – die gesellschaftliche Verantwortung für ein gutes Miteinander, für Lebensqualität und Menschenwürde von Jungen und Alten. Die gemeinnützige Institution unterstützt seit 1983 eingereichte Projekte der Städte Gevelsberg und Schwelm, der Evangelischen Stiftung Volmarstein sowie vom Caritasverband Dekanat Schwelm; vorrangig Projekte die Kindern, Jugendlichen und Senioren zu Gute kommen. Und dafür stellen die vier Begünstigten jedes Jahr einen Ideenkatalog zusammen und lassen diesen dem Kuratorium der Stiftung zukommen. „Wir beschäftigen uns dann in unseren Sitzungen intensiv mit diesen Vorschlägen und gucken ganz genau, was zu uns passt“, erläuterte der Kuratoriums-Vorsitzender Peter Erne bei der diesjährigen Übergabe der Förderbriefe das alljährliche Entscheidungsprozedere. 
Die Übergabe der Förderbriefe 
der Hans-Grünewald-Stiftung (vertreten durch Gerd Westermann, Peter Erne und Axel Johannvordersielhorst - vlnr) an die Städte Gevelsberg und Schwelm, die Evangelische Stiftung Volmarstein und dem Caritasverband Dekanat Schwelm fand in diesem Jahr erstmals öffentlich statt.

Wohl stiften - Freude hinterlassen 
Eine Veranstaltung die normalerweise hinter verschlossenen Türen stattfindet, in diesem Jahr aber erstmals öffentlich vonstattenging. Wofür es natürlich einen ganz besonderen Grund gab: Man konnte nämlich die sage und schreibe 10.Millionen-Euro-Marke durchbrochen. „Sie sehen, die Hans-Grünewald-Stiftung ist ein gutes Beispiel dafür, was man mit einem Vermögen machen kann“, berichtete Peter Erne und fügte zur Überraschung aller dann noch hinzu, dass das Kuratorium, bestehend aus seiner Wenigkeit sowie Gerd Westermann, Axel Johannvordersielhorst und Lars Erne, einstimmig beschlossen hätte, alle gestellten Anträge für 2019 zu bewilligen. 
Eine großartige Sache, wenn man bedenkt, dass über 80% der finanziellen Mittel einzig und allein durch die Gewinne der Schmidt-Gevelsberg GmbH getragen werden, welche diese aus ihrem versteuerten Reingewinn ab-schöpft. Von daher sei es nun einmal an der Zeit, das die Hans-Grünwald-Stiftung all jenen Menschen ein großes Dankeschön ausspräche, die über Jahrzehnte hinweg für das erwirtschaftete Geld zuständig seien – nämlich den Mitarbeiter des in Schwelm ansässigen Unternehmens. 
Im Vorfeld hatten das Kuratorium und die Geschäftsführung (Burkhard Frese und Torsten Huberti) überlegt, ob man zu solch einem besonderen Anlass nicht einfach mal eine Fete machen sollte. Ein Gedanke der allerdings rasch wieder verworfen wurde. „Denn eine solche Feier kostet bekanntlich Geld, welches wir den Begünstigten somit wieder abziehen müssten“, sagte Peter Erne. Darum entschied man sich letztendlich für einen Fototermin, bei dem nun all die im Mittelpunkt standen, die das Geld einbringen und nicht immer nur die, die es ausgeben. Ein solches Fotoshooting während des regulären Arbeitsbetriebes mag gerade für eine Spedition ein schwieriges logistischen Vorhaben sein; letztendlich war es aber machbar und somit dann auch ein großartiges Zeichen der Wertschätzung für einen jeden Mitarbeiter. 
Dem konnten die Vertreter der vier begünstigten Institutionen nur beipflichten. Erste Dankes-worte kamen vom Gevelsberger Bürgermeister Claus Jacobi. Er berichtete, das die Hans-Grünewald-Stiftung verschiedene Projekte im Rahmen der Jugend-, Senioren und Sozial-arbeit der Stadt Gevelsberg unterstütze, die man im sozialen und karitativen Bereich“ alleine oftmals nicht bewältigen könne. Dazu gehören unter anderem die Sanierung und Modernisierung von Spielflächen für Kinder und Jugendliche im Innen- und Außenbereich, die Förderung von Freizeit- und Bildungseinrichtungen wie z.B. das große Zirkusprojekt während der Sommerferien sowie die Mobilitätssteigerung für bedürftige Menschen. „Sie sorgen dafür, dass wir an einzelnen Punkten, wo wir selbst an unsere Grenzen gelangen, doch noch vieles bewerkstelligen können.” Zugleich sei dies auch ein sichtbares Symbol dafür, das „Marktwirtschaft und Gutes tun“ gut zueinander passen. Auch der 1. Beigeordnete der Stadt Schwelm, Ralf Schweinsberg sowie Ekkehard Meinecke von der Evangelischen Stiftung Volmarstein und Dominik Spanke von der Caritas sprachen ihren Dank der Stiftung und dem Unternehmen aus. Alle drei schlossen sie sich ihrem Vorredner an und nannten ebenfalls Beispiele, die bisher durch die Ausschüttung der Stiftung realisiert wurden. 
Nachdem die Mitarbeiter ihre Arbeit wieder aufgenommen hatten, gab es zum Abschluss der Veranstaltung dann auch noch ein offizielles Foto der Begünstigten mit dem Kuratorium der Hans-Grünewald-Stiftung und der Geschäftsführung 
der Schmidt-Gevelsberg GmbH.

Eine Frau mit Weitblick 
Sie muss schon eine bemerkenswerte Frau gewesen sein, diese Auguste Schmidt, die 1932 von ihrem Schwiegervater Ernst Schmidt den Fuhrbetrieb übernahm und ihn zu einer Frachtvermittlung mit Spedition ausbaute. Als junge Witwe heiratete sie 1937 Hans Grünewald und gemeinsam führten beide das Unternehmen zum Erfolg. Nach dessen Tod errichtete Auguste Grünewald als alleinige Gesellschafterin des Unternehmens Schmidt Gevelsberg GmbH per Testament die „Hans-Grünewald-Stiftung“, die mit ihrem Tod 1981 dann jene Firma übernahm, die man seit vielen Jahren als Spedition Schmidt-Gevelsberg kennt. „Auguste Grünewald wollte, dass ihre Mitarbeiter weiter angestellt bleiben und sie wollte zusätzlich etwas für die Gesellschaft tun“, erinnerte der Kuratoriums-Vorsitzende Peter Erne und betonte noch einmal, dass sich die erbenlose Stiftungsgründerin bewusst dagegen entschieden habe, „alles zu verkaufen um sich ein schönes Leben zu machen“. Somit wurde und wird auch weiterhin über die Hans-Grünewald-Stiftung die ethische Verantwortung und das verantwortungsvolle Handeln gegenüber Menschen innerhalb und außerhalb des Unternehmens wahrgenommen.  André Sicks