Wenn
etwas im Laufe von Jahrhunderten niemals aus der Mode gekommen ist,
dann ist es mit Sicherheit die gute alte Handarbeit.
Egal ob es sich
dabei um stricken, häkeln oder sticken handelt, der Umgang mit Wolle
begeistert nach wie vor. In der Regel ist es aber oftmals die holde
Weiblichkeit, die sich dieser entspannenden Handarbeitskunst
verschrieben hat.
So
war es auch kein Wunder, dass sich einige Freundinnen der schnelle
Nadel Ende Mai im AWO-Seniorenzentrum in der Kampstraße
versammel-ten, um dort gemeinsam einen wollig-munteren Nach-mittag zu
erleben. Getreu der alten Strickweisheit „Zwei links, zwei rechts,
eine Masche fallen lassen“, ließ man bei Kaffee und Kuchen eifrig
die Nadeln erklingen. Ob Strickprofi oder Anfänger spielte in dieser
Runde keine Rolle. Es verstand sich von selbst, dass sich die Damen
untereinander halfen, Tipps gaben und auch den ein oder anderen
wertvollen Trick verrieten.
Treff und Training in einem
Die
Idee zu solch einem Stricktreff ist zwar nicht neu, wurde jetzt
allerdings erstmalig im Seniorenzentrum zum Leben erweckt. Laut
Aussage von Quartiersmanagerin Andrea Hübner ist es in der heutige
Zeit nämlich unheimlich wichtig, dass Menschen sorgenlos älter
werden können. Für viele Senioren sei es nach wie vor ein schlimmer
Gedanke, im Alter einsam zu sein. Und deren Wunsch, so lange wie
möglich in seinen eigenen vier Wänden zu bleiben ist unbändig
groß. Von daher ist solch ein Stricktreff, der ab sofort alle 14
Tage mittwochs von 15:00 bis 19:00 Uhr stattfinden wird, für all
jene gedacht, die Interesse am Stricken haben und die innerhalb der
Gemeinschaft ein wenig Spaß haben möchten. „Unsere Türen stehen
natürlich für alle Bürger der Stadt offen, nicht nur für unsere
Bewohner“, sagte die leidenschaftliche Hobbystrickerin und fügte
hinzu, dass man mit diesem Angebot zur Förderung der sozialen
Unterstützung und zu einem bürgerlichen Engagement im Quartier
beitrage wolle. Und letzteres zeigt sich in der im Vorfeld zustande
gekommenen Kooperation mit Manuela Lindner-Pawlik. Die Inhaberin von
„Manu´s Handarbeiten“ in der Fußgängerzone (Mittelstraße 11)
erklärte sich spontan bereit, benötigte Wolle, entsprechende Nadeln
oder auch Kurzwaren den Teilnehmern (wenn gewünscht) vor Ort zum
Kauf anzubieten.
Eine
muntere Truppe an „Wollmäusen“ hatte sich Ende Mai im
AWO-Seniorenzentrum in der Kampstraße eingefunden, um bei einem
gemeinsamen Stricktreff die Nadeln zu schwingen.
Vorzugsweise standen dabei bunte Socken auf dem Plan.
Auch
Einrichtungsleiterin Kerstin Thiel schaute bei der Premiere des
Stricktreffs kurz vorbei und war auf Anhieb begeistert von den
Künsten der Damen. „Ich habe gleich mal ein paar bunte Socken in
Auftrag gegeben“, sagte sie. Zu sehen, mit welch einer Freude sich
die Teilnehmerinnen untereinander austauschten ließ erkennen, wie
viel Spaß doch das Leben im Alter machen kann. Dazu kommt aber auch
noch ein therapeutischer Zweck. Da im Alter die Feinmotorik des
Menschen oft nachlässt, möchte man dem durch das Stricken ein wenig
entgegenwirken. „Es wäre schön, wenn unser Stricktreff in Zukunft
ein Treffpunkt für alle Wollliebhaber würde; egal ob jung oder alt,
Männlein oder Weiblein, jeder kann ohne Anmeldung vorbeikommen“,
erklärte Andrea Hübner abschließend. Wer mitmachen möchte, darf
sich daher gerne an sie wenden. Fragen, Anregungen, Wünsche und
Ideen sind bei ihr ebenfalls herzlich willkommen! Weitere Infos
erhält man unter der Rufnummer +49 (0) 23 32 / 70 32 17 oder +49 (0)
16 2 / 2 34 33 64. André Sicks