Auf
den ersten Blick scheinen ein
Quartiersmanagement und ein Hospiz ja nicht unbedingt viele
Gemeinsamkeiten zu haben.
Dennoch vereint beide ein großes
Themengebiet: nämlich dass der Begegnung mit Menschen, dem Leben und
dem Tod.
Vor
zwei Jahren wurde im Rahmen des AWO-Quartiersprojektes „Südstadt
der Stadt Gevelsberg“, in Zusammenarbeit mit dem Ökumenischen
Hospiz Emmaus, den Technischen Betrieben der Stadt sowie der
Friedhofsverwaltung mittels zweier Trauerbänke ein niederschwelliges
Angebot geschaffen, welches auf dem Friedhof an der Berchemallee 40
zum Verweilen einlädt und zugleich auch ein wenig Ruhe und
Besinnlichkeit in ein von Trauer aufgewühltes Leben bringen soll.
Finanzielle Unterstützung erfuhr diese Projekt dankenswerterweise
durch das AWO-Seniorenzentrum in der Kampstraße und der Sparkasse
Gevelsberg-Wetter.
Nachdem
zwei Jahre vergangen sind und das Angebot einer niederschwelligen
Trauerberatung seit dem 15. Mai 2019 auf dem Friedhof an der
Berchemallee 40 wieder stattfindet, umwarben AWO-Quartiersmanagerin
Andrea Hüber,
Dirk Mautner (Konrektor der Hasencleverschule) und
Erika Bühne, ehrenamtliche Trauerbegleiterin des Ökumenischen
Hospiz Emmaus – vlnr,
nun noch einmal den Ort der Begegnung und des
Trostes.
Ein echter Blickfang
Die
zwei nicht zu übersehenden, bunten Sitzgelegenheiten stehen
geschützt von einem Unterstand aus Holz auf einer Wiese direkt neben
den Gräbern. Hier kann und darf ein jeder Hilfe erhalten, der zum
Beispiel etwaige Berührungsängste hat und nicht über seinen
Schatten springen kann um im Hospiz Emmaus (Hagener Straße 339) nach
Hilfe zu fragen. Aus einem Loch der Trauer kommt man nämlich oftmals
nicht immer alleine heraus. Betroffene brauchen Trost oder einfach
nur jemandem zum Reden. Trost richtet Menschen auf und macht Mut,
wieder neu ins Leben zu gehen.
In
warmen, knalligen Farben hat die freischaffende Dortmunder Künstlerin
Beate Böhmke, deren Wurzeln in Gevelsberg liegen, die Bänke mit
Formen bemalt, die entfernt ein wenig an Höhlenmalereien erinnern.
Die Symbolik, die sich dabei mit der Realität verbindet, ist so
subtil, dass jeder Betrachter die sich vor ihm ausbreitende Szenerie
ganz persönlich auf sich wirken lassen kann. Man entdeckt immer
wieder eine Verbindung aus dem Hier und Jetzt; eine spirituellen
Ebene, welche für die Trauerbewältigung sehr förderlich sein kann.
Angebot lebt wieder auf
Seit
dem 15. Mai stehen nun wieder jeden Mittwoch in der Zeit von 14:00
bis 15:00 Uhr geschulte Trauerberaterinnen vom Ökumenischen Hospiz
Emmaus einem jedem zur Seite, der ein zuhörendes Ohr, ein gutes Wort
oder einfach nur eine Hand auf der Schulter sucht. Zeitgleich werden
dann auch Schülerinnen und Schüler der Hasenclever-Schule,
begleitet von einer Lehrkraft, auf dem Friedhof anwesend sein, um bei
einfachen Grabarbeiten wie Wasser holen oder Pflanzen tragen zu
helfen. André Sicks