Montag, 17. Juni 2019

Ein Ort der Begegnung, ein Ort des Trostes


Auf den ersten Blick scheinen ein Quartiersmanagement und ein Hospiz ja nicht unbedingt viele Gemeinsamkeiten zu haben.
Dennoch vereint beide ein großes Themengebiet: nämlich dass der Begegnung mit Menschen, dem Leben und dem Tod. 
Vor zwei Jahren wurde im Rahmen des AWO-Quartiersprojektes „Südstadt der Stadt Gevelsberg“, in Zusammenarbeit mit dem Ökumenischen Hospiz Emmaus, den Technischen Betrieben der Stadt sowie der Friedhofsverwaltung mittels zweier Trauerbänke ein niederschwelliges Angebot geschaffen, welches auf dem Friedhof an der Berchemallee 40 zum Verweilen einlädt und zugleich auch ein wenig Ruhe und Besinnlichkeit in ein von Trauer aufgewühltes Leben bringen soll. Finanzielle Unterstützung erfuhr diese Projekt dankenswerterweise durch das AWO-Seniorenzentrum in der Kampstraße und der Sparkasse Gevelsberg-Wetter. 
Nachdem zwei Jahre vergangen sind und das Angebot einer niederschwelligen Trauerberatung seit dem 15. Mai 2019 auf dem Friedhof an der Berchemallee 40 wieder stattfindet, umwarben AWO-Quartiersmanagerin Andrea Hüber, 
Dirk Mautner (Konrektor der Hasencleverschule) und 
Erika Bühne, ehrenamtliche Trauerbegleiterin des Ökumenischen Hospiz Emmaus – vlnr, 
nun noch einmal den Ort der Begegnung und des Trostes. 

Ein echter Blickfang
Die zwei nicht zu übersehenden, bunten Sitzgelegenheiten stehen geschützt von einem Unterstand aus Holz auf einer Wiese direkt neben den Gräbern. Hier kann und darf ein jeder Hilfe erhalten, der zum Beispiel etwaige Berührungsängste hat und nicht über seinen Schatten springen kann um im Hospiz Emmaus (Hagener Straße 339) nach Hilfe zu fragen. Aus einem Loch der Trauer kommt man nämlich oftmals nicht immer alleine heraus. Betroffene brauchen Trost oder einfach nur jemandem zum Reden. Trost richtet Menschen auf und macht Mut, wieder neu ins Leben zu gehen. 
In warmen, knalligen Farben hat die freischaffende Dortmunder Künstlerin Beate Böhmke, deren Wurzeln in Gevelsberg liegen, die Bänke mit Formen bemalt, die entfernt ein wenig an Höhlenmalereien erinnern. Die Symbolik, die sich dabei mit der Realität verbindet, ist so subtil, dass jeder Betrachter die sich vor ihm ausbreitende Szenerie ganz persönlich auf sich wirken lassen kann. Man entdeckt immer wieder eine Verbindung aus dem Hier und Jetzt; eine spirituellen Ebene, welche für die Trauerbewältigung sehr förderlich sein kann. 

Angebot lebt wieder auf
Seit dem 15. Mai stehen nun wieder jeden Mittwoch in der Zeit von 14:00 bis 15:00 Uhr geschulte Trauerberaterinnen vom Ökumenischen Hospiz Emmaus einem jedem zur Seite, der ein zuhörendes Ohr, ein gutes Wort oder einfach nur eine Hand auf der Schulter sucht. Zeitgleich werden dann auch Schülerinnen und Schüler der Hasenclever-Schule, begleitet von einer Lehrkraft, auf dem Friedhof anwesend sein, um bei einfachen Grabarbeiten wie Wasser holen oder Pflanzen tragen zu helfen. André Sicks