Vorurteile
gegenüber älteren Menschen abbauen, Empathie steigern und erkennen,
dass Generationen voneinander lernen können:
Dies sind die Ziele
einer seit drei Jahren bestehenden Kooperation zwischen der
Hasencleverschule, dem AWo-Seniorenzentrum in der Kampstraße und dem
dort ansässigen Quartiersmanagment. Viele Projekte konnte man
bereits auf den Weg bringen und immer wieder ließ sich dabei
erkennen, das „im direkten Kontakt mit den älteren Menschen die
Schüler etwaige Ängste und Vorurteile abbauen und ihre Toleranz
gestärkt wird“, sagte der stellvertretende Schulleiter Dirk
Mautner. Zudem würden die Kinder für das Leben im Alter
sensibilisiert und sie lernen die Bedürfnisse älterer Menschen
kennen.
Früchtetragende Kooperation
Sich
singend begegnen – dies war nun der Grundgedanke beim
Sommermitmachkonzert, welches am 22. Mai stattfand und an dem sich
rund 100 Schülerinnen und Schüler der Gevelsberger Förderschule,
der Chor des Seniorenzentrums unter seiner Leitung von Wolfgang
Krawczyk und
der Vicus-Treff mit dem
bekannten Musiktherapeuten und ECHO-Gewinner Professor Dr. Lutz
Neugebauer,
musikalisch beteiligten.
Man bot den Gästen und Besuchern eine Mischung aus Kinderliedern,
bekannten deutsche Volksliedern und Melodien der Neuzeit. Da ging zum
Beispiel ein Elefant in die Disco, es wurden rote Lippen geküsst,
man musste über sieben Brücken gehen und rief zum Abschluss
lautstark „Ein Hoch auf uns“.
Es
war eine Menge los beim Sommermitmachkonzert
im AWO-Seniorenzentrum
in der Kampstraße.
Singend begegneten sich dabei Generation, singend
begegneten sich Menschen mit und ohne Behinderungen.
Und schnell
wurde dabei sichtbar, dass Musik eine Brücke ist, die uns Menschen
miteinander verbindet.
Musik
kann für Kinder und Jugendliche, vor allem aber auch für Erwachsene
mit Behinderungen, Trauma-Patienten oder Menschen mit
Demenzerkrankungen, eine Hilfe sein, bei der Unterstützung und
Förderung Erlebtes zu verarbeiten. Durch
Liedtexte und Melodien entsinnt man sich an lange zurückliegende
Ereignisse. „Auf ältere Menschen hat solch ein Mitmachkonzert eine
ganz besondere Wirkung“, sagte Einrichtungsleiterin Kerstin Thiel.
Denn in den älteren Generationen hatte das gemeinsame Singen einen
viel höheren Stellenwert, es gehörte zum Alltag, sowohl in der
Schule als auch in der Freizeit. Und Musik
als Therapie bietet zudem den Menschen
die Möglichkeit, jenseits ihrer Sprache Ausdrucksmöglichkeiten zu
finden – sich gehört, angenommen und verstanden zu fühlen;
Beziehung und Kommunikation zu erleben.
Am
Ende des musikalischen Vormittags freuten sich die Verantwortlichen,
Dirk
Mautner (stellv.
Schulleiter der Hasencleverschule), Katrin Dahlke
(Einrichtungsleiterin Vicus-Treff), die Hausherrin des
AWO-Seniorenzentrums, Kerstin Thiel und Quartiersmanagerin Andrea
Hübner (vlnr) über eine gelungene Veranstaltung, deren gemeinsames
Erleben etwaige Berührungsängste abbaute.
Das
gemeinsame Erleben und Spaß zu haben baute somit nicht nur schnell
etwaige Berührungsängste ab, es schaffte zudem eine weitere Basis
für gemeinsame Projekte. „Und
das ist für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation“, resümierten
die Kooperationspartner abschließend. André Sicks