dass der Film „The Zone of Interest“
in Hollywood mit zwei Oscars® ausgezeichnet wurde. Der Streifen
gewann nicht nur in der Kategorie „Bester internationaler Film";
Tarn Willers und Johnnie Burn durften sich zudem auch noch über eine
Auszeichnung in der Kategorie „Bester Ton“ freuen. Vom 4. bis 10.
April flimmert dieses brillante, experimentelle Drama nun auch im
filmriss Kino Gevelsberg über die große Leinwand. Eindrucksvoll
und mit scharfem Blick ver-mittelt Regisseur Jo-nathan Glazer darin
die Banalität des Bö-sen und das Grauen des Holocausts, ohne es
explizit zu zeigen. In den Hauptrollen des komplett auf Deutsch
gedrehten Films über-zeugen Sandra Hüller und Christian Friedel als
Hedwig und Rudolf Höß. Bukolisch mutet das Leben an, das die beiden
irgendwo in der polnischen Provinz führen, wo sie mit den Kindern an
malerischen Seen baden, Geburtstag feiern, wo Hedwig den Haushalt
führt und Rudolf tagtäglich zur Arbeit geht. Weit hat es nicht,
denn direkt hinter dem schmucken Haus mit großem Garten, das die
Familie bewohnt, erheben sich die Mauern von Auschwitz. Rudolf Höß
ist der Leiter des Konzentrationslager und als solcher – wenn man
das in diesem Kontext so sagen darf und will – ausgesprochen
erfolgreich. Zwischen Mai 1940 und November 1943 war er Kommandant
des Lagers, dessen Name Synonym für die Vernichtungsmaschine der
Nazis wurde, die mindestens sechs Millionen Juden ermordete.
Sie
ist Musikerin, Poetin, Illustratorin, Pazifistin und
Bürgerrechtlerin. Und: Sie singt seit den 50er-Jahren für den
Frieden. Die Rede ist von Joan Baez, die im Zentrum der akkurat
recherchierten, informativen biographischen Doku „I am a Noise“
steht, die das filmriss Kino am 6., 7. und 10. April 2024 zeigen wird. Seit
ihrem Debüt im Alter von 18 stand die heute 83-jährige
Folk-Sängerin über 60 Jah-re auf der Bühne. Ausgehend von ihrer
Abschiedstour zieht Baez in dieser Bio-grafie eine schonungs-lose
Bilanz, in der sie sich auch schmerzhaf-ten Erinnerungen stellt. Sie
teilt nicht nur ihre Erfolge, sondern spricht offen über langjährige
psychische Probleme und Thera-pien, über Familie, Drogen, das Altern
und Fragen von Schuld und Vergebung.
Der
Film verbindet Tonbandaufzeichnungen, Briefe und Tagebucheinträge
der Künstlerin mit Interviews, jüngeren Live-Impressionen und
Konzertszenen aus dem Archiv. Eine Mischung, die es den
Filmemacherinnen Miri Navasky, Karen O'Connor und Maeve O'Boyle
ermöglichte, einen aufwendigen Dokumentarfilm zu produzieren, der
das künstlerische Wirken und Privatleben von Baez allumfassend
aufarbeitet. Und zusätzlich auch noch Raum für intime Bekenntnisse
sowie ehrliche Offenbarungen gewährt.
Am
27. April 2024 wird es schrill und bunt und das filmriss Kino
verwandelt sich in einen Revue
Palast. Dann
nämlich gastiert zum wiederholten Male die Travestie-Show von
Antonella Rossi in Gevelsberg. Seit
über 27 Jahren steht Antonino Wald-mann-Russello bereits als
Dragqueen auf verschiedenen Büh-nen. 2012 gab der Dortmunder seinen
Beruf im Einzelhandel auf und widmete sich voll und ganz seinem
Hobby. Er wagte den Schritt in die Selbst-ständigkeit. Mit Erfolg:
Denn mittlerweile ist der Travestiekünstler in Deutschland kein
Unbekannter mehr. Man kennt Antonella Rossi nicht nur von vielen
deutschen Theaterbühnen (Pulverfass Cabaret in Hamburg),
sondern
auch von vielen Fernsehformaten auf RTL, wie zum Beispiel bei Martin
Rütters „Die Welpen kommen“.
Nach ihrer ausverkauften Show im letzten Jahr, kommt die schillernde
Kunstfigur nun mit einer neuen Show nach Gevelsberg. Pompöse
Federkostüme, unzählige toupierte Perücken, viel Strass und
hochhackige Pumps werden dabei keinesfalls fehlen. Das Publikum
erlebt eine
Mischung aus Live-Gesang, Star-Parodien, Comedy und wird
zwischendurch auch mal aufs Korn genommen.
Wer schon mal bei einer Antonella Rossi-Show dabei war, der weiß wie
atemberaubend dieser Showabend sein wird. André Sicks