dass ein jedes Kind das Recht auf Teilhabe,
Chancengleichheit und Bildung habe, sei es traurig mit anzusehen zu
müssen, dass es hierzulande nicht allen Familien möglich ist, mal
eben so in ein Geschäft zu gehen, um zur Einschulung ihrer
Sprösslinge einen Ranzen auszuwählen, beschrieb Ariane Ibing ein
bundesweit flächendeckendes Problem. Jahr für Jahr, so fügte die
Vorsitzende
vom Gevelsberger Kinderschutzbund hinzu, könne
man sehen, wie die Schere
zwischen arm und reich immer weiter auseinander klaffe. „Auch hier
bei uns in Gevelsberg.“ Daher appellierte sie eindringlich, man
möge und dürfe bei solch einem Problem keinesfalls
die Augen verschließen.
Worte,
denen die Vertreter von 11
heimischen
Kindertageseinrichtungen nur zustimmen konnten. Auf Einladung vom
Gevelsberger Kinderschutzbund waren sie zu Gast in dessen
Kleiderladen, um dort die für sie reservierten Schulranzen
abzuholen. Denn auch in diesem Jahr wollten die heimischen
Kinderschützer mit ihrer Ranzen-Aktion Sorge dafür tragen, dass
ausgesuchten Kindern der Eintritt in einen neuen Lebensabschnitt
erleichtert wird. Gerade der erste Schultag, so sagte Ariane Ibing,
sei für jedes Kind ein unvergessliches Ereignis. Doch solch ein
besonderer Moment bedeutet für Familien mit wenig Einkommen, für
Alleinerziehende, Großfamilien und für Familien mit
Migrationshintergrund oftmals eine außerordentliche finanzielle
Belastung.
Zu
sehen, dass man mit solch einer Aktion, die völlig unbürokratisch
und ohne Stigmatisierung organisiert war, bei den Kindern der
betroffenen Familien im Nachgang ein Strahlen im Gesicht sehen würde,
sei, so die Aussage der KiTa-Leiterinnen, dass wohl größte
Dankeschön was man bekommen könnte. Im Vorfeld hatten sie in ihren
Einrichtungen zunächst
einmal geschaut, wer eigentlich in Frage käme. „Die Eltern der
künftigen Erstklässler wurden dann von uns angesprochen und
informiert.“ Letztlich, so erklärten sie weiter, hätte man dem
Kinderschutzbund einzig und allein den Bedarf an Ranzen gemeldet.
Wodurch gewährleistet war, dass die Familien nicht bekannt wurden.
Die bestehende Hürde solch eine Hilfe anzunehmen war somit niedrig
und
kam genau dort an, wo sie dringend gebraucht wurde – nämlich bei
den Kindern.
Die
37 rosa- und blaufarbenen Schulranzen stellte auch diesmal wieder
Jens Lingenberg von Lederwaren Lingenberg dankenswerterweise zu einem
äußerst attraktiven Preis zur Verfügung und der Kinderschutzbund
subventionierte sie gemeinsam mit dem Rotary
Club Gevelsberg und dem Rotary Club Ennepe-Ruhr.
Zwei Kooperationspartner, deren Vertreterinnen und Vertreter im
Vorfeld verlauten ließen, dass es das Ziel der Rotarier sei, jungen
Menschen bessere Chancen zu verschaffen. Und solch eine Förderung
müsse bereits im Kindergartenalter anfangen. André Sicks