kann auf zwei
erfolgreiche Jahrzehnte zurückschauen. 2004 wurde es mit dem Ziel
gegründet, die Gesellschaft für Menschen mit Demenz zu
sensibilisieren, das Thema in der Öffentlichkeit zu enttabuisieren,
aufzuklären und Informationen weiterzugeben, beschreibt
Mitbegründerin Daniela Alze das Hauptanliegen dieser „kooperativen
Gemeinschaft“, in der sich Menschen zusammengeschlossen haben, die
sich beruflich wie auch ehrenamtlich mit dem Thema auseinandersetzen.
Angeschlossen, so fügt sie ergänzend hinzu, sei man der
Selbsthilfe-Koordinationsstelle KISS EN-Süd in Gevelsberg. Hier
laufen nicht nur alle Fäden zusammen, „hier treffen wir uns auch
vier Mal im Jahr, um über Erfahrungen zu sprechen und um uns
untereinander auszutauschen“.
Gemeinsam
mit ihrer Kollegin Jutta Radel, Pia Kröger-Götze (Ansprech-partnerin
und Koordinatorin für das Netzwerk Demenz) und der ehren-amtlichen
Mitstreiterin Ursula Letter-mann ist die Seniorenbeauftragte der Stadt
Gevelsberg nun auf einer kurzen Stippvisite im Bürgerhaus „Alte
Johanneskirche“, um dort schon einmal erste Vorbereitungen für den
bevorstehenden Fachtag Demenz vorzunehmen.
Eine,
von Jan Schulte (WDR) moderierte, kostenfreie Veranstal-tung, die am
24. April 2024 von 14:00 bis 18:00 Uhr stattfinden wird und zu der
Betroffene und Angehörige, professionell Tätige, Freunde und
Ehrenamtliche sowie alle interessierten Bürgerinnen und Bürger
herzlich eingeladen sind. Der Themenschwerpunkt liegt im Spiel und
der Bewegung mit digitalen Systemen.
Pia
Kröger-Götze erläutert, dass wer das Thema hört, der frage sich
zunächst einmal, was Digitalisierung mit Demenzpatienten eigentlich
zu tun habe. Ihr Antwort darauf: „Auf den ersten Blick nichts –
doch langfristig wird mehr digitale Vernetzung nötig sein, um ein
altersgerechtes würdevolles Leben zu ermöglichen.“ Gerade in
der Digitalisierung der Sozialbranche stecke Potenzial, um Fachkräfte
zu entlasten und Betroffene sowie Angehörige im Alltag zu
unterstützen. „Ohne den Einsatz digitaler Mittel sowohl in
Einrichtungen als auch in den eigenen vier Wänden wird über kurz
oder lang die Pflegewirtschaft zusammenbrechen.“
Und
genau das möchte das Netzwerk Demenz seinen Gästen präsentieren:
Die
Vielzahl an digitale Möglichkeiten zur Förderung von Bewegung und
Freizeitgestaltung. „Unsere Mitglieder stellen Geräte, Systeme und
Spiele vor, die sie in ihren Institutionen nutzen und von den
Besuchern angeschaut und ausprobiert werden können“, so Daniela
Alze. Als Bespiele nennt sie unter anderem die Virtual Reality
Brille, die Patientinnen und Patienten in eine Virtuelle Realität
versetzen kann und ihnen ein Gefühl vermittelt, das oftmals zu
körperlicher und geistiger Aktivität animiert. Mit solch einer
Brille, berichtet sie, könne man auch auf Erinnerungen des
Langzeitgedächtnisses zurückgreifen. Ein
weiteres Highlight ist die Tovertafel, der sogenannten „magische“
Tisch. „Hierbei werden Demenzkranke aus ihrer Passivität geholt,
indem sie sie in ihrer physischen und kognitiven Aktivität
stimuliert und soziale Interaktion gefördert werden.“ Wie durch
Zauberhand erscheinen Blumen und Blätter, die bewegt und vergrößert
werden können. Reime, Sprichwörter oder auch Puzzle können
zusammengefügt werden und es lassen sich Lieder und Melodien
abspielen. „Das Gerät erkennt dabei die Bewegungen, die auf dem
Tisch vorgenommen werden und lässt diesen wie einen Touchscreen
wirken.“
Daneben
wird es auch noch Fachvorträge geben, die sich mit dem modernen
Zeitalter beschäftigen. Simone Felding, Kulturanthropologin am
Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V., referiert
über den Einsatz von Tierrobotern im Alltag von Menschen mit Demenz
im Pflegeheim und Iris Peters (Dipl. Sportlehrerin, Mitarbeiterin
StadtSportBund Dortmund e.V. und Motopädin) beleuchtet den Aspekt
Aktivität und Mobilität im Alter, nimmt die Wichtigkeit von Übungen
zu Kraft, Beweglichkeit und Koordination unter die Lupe und zeigt
zugleich praktische Möglichkeiten im Alltag auf. Zu guter Letzt
werden Andrea Gerards und Viktoria Bierhoff vom PIKSL Labor
Dortmund zu aufkommenden digitalen Fragen Antworten liefern, um jeden
Menschen zu befähigen, selbstständig die digitale Welt nutzen zu
können.
Das
Netzwerk Demenz verspricht eine Veranstaltung die jede Menge
Gelegenheit zum Austausch mit Expertinnen und Experten bietet und
einen umfassenden Einblick in die Demenzprävention leistet.
Demenzkranke Menschen begegnen einem im Alltag, in der Familie, im
Freundeskreis oder man selbst muss sich vielleicht eines Tages damit
auseinandersetzen. Täglich würde man mit dem Thema konfrontiert,
sagt Daniela Alze abschließend. „Darum möchten wir allen
Interessierten mit unserem Fachtag Hilfreiches für den Alltag mit
Demenzkranken vermitteln.“ André Sicks