Montag, 7. Juni 2021

Viele Gevelsberger*innen unterzeichneten die „Volksinitiative Artenvielfalt NRW“

Die Situation ist alarmierend:
Allein in Nordrhein-Westfalen stehen 55 Prozent der Schmetterlinge, 52 Prozent der Wildbienen und Wespen, 48 Prozent der Heuschrecken und 45 Prozent der Libellen auf einer roten Liste für gefährdete Arten. Hinzu kommt ein täglicher Flächenfraß von 18 Fußballfelder durch Versiegelung und ein Verlust von naturbelassenem Grünland durch Umwandlung in blütenarmes Ackerland.
Um auf diese bedrohliche Situation hinzuweisen, riefen die drei großen NRW-Naturschutz-verbände Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt (LNU) und Naturschutzbund Deutschland (NABU) die „Volksinitiative Artenvielfalt NRW“ ins Leben. Bis zum 1. Juni wollten Initiator*innen und Unterstützer*innen der Aktion möglichst viele Unterschriften sammeln, welche später dann als Signal für notwendige Maßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt an die von Ministerpräsident Laschet geführte Landesregierung geschickt werden. 

Insekten retten - Artenschwund stoppen 
Auch der NABU EN und die Zukunftsschmiede Gevelsberg engagierten sich für die „Volksinitiative Artenvielfalt NRW“ und informierten am 29. Mai die Bürgerinnen und Bürger in der Fußgängerzone, wo zeitgleich der Wochenmarkt stattfand, über die Aktion. „Wir wollen damit ein eindeutiges Signal für mehr Artenvielfalt auf dem Land und in unseren Städten geben“, sagten die beiden Vereinsvorsitzenden, Annette Bußmann (Zukunftsschmiede) und Dr. Pit Städtler (NABU EN). 
Neben wichtigen Informationen, die sie den Standbesuchern mit an die Hand gaben, konnten diese natürlich auch den Antrag auf Behandlung der „Volksinitiative Artenvielfalt NRW“ unter-schreiben. „Wir erleben derzeit einen dramatischen Verlust an Tier- und Pflanzenarten, mahnten die Akteure. Vor allem der Rückgang von Insekten und Vögeln sei immens und „sollte uns allen vor Augen führen, dass es dringend an der Zeit ist, in vielen Handlungs- und Politikfeldern grundlegend umzusteuern“, erklärten sie. Als kleines Dankeschön gab es noch ein Tütchen mit Samen für eine Wildblumenwiese. „Solch eine Wiese hat ihren ganz besonderen Charme und dient den Insekten als hochwertige Nahrungsquelle“, berichtete Annette Bußmann, und dankte zugleich dem städtischen Umweltbeauftragten Matthias Sprenger für die von ihm zur Verfügung gestellten Samen-mischungen.
 
Der NABU EN und die Zukunftsschmiede Gevelsberg freuten sich über das große Interesse aus der Bürgerschaft an der „Volksinitiative Artenvielfalt NRW“, 
für die sich die beiden Organisationen in der Gevelsberger Fußgängerzone stark machten. 


Mit gutem Beispiel voran 
Im Vorfeld hatte die Lehrerin der Städtischen Realschule bereits auch schon innerhalb des Lehrerkollegiums kräftig die Werbetrommel für die Initiative gerührt und konnte daher dem NABU EN zahlreiche unterschriebene Anträge überreichen. „Ob Jung oder Alt; alle müssen und sollten wir uns der Verantwortung für diese gesellschaftliche Aufgabe stellen und handeln“, so Bußmann. Von daher freute es sie auch, dass „Paradise Rebooting – Climate Rescue Club“, das Jugendforum der Zukunftsschmiede Gevelsberg, abseits der Innenstadt auch Unterschriften sammelten und mit den Samentütchen den Bürger*innen ein Lächeln ins Gesicht zauberte.
„Die jungen Leute, die unter der fachkundigen Leitung von Conny Krüger und Ulrike Volf handeln, sind engagiert und motiviert. Sie sind Klimaretter, die in Gevels-berg die Umwelt durch Bepflanzungen, Infoständen, Recycling-Projekten und vie-len weiteren tollen Aktionen verbessern möchten“ lobte sie abschließend noch den Nachwuchs der Zukunfts-schmiede. André Sicks