Allein in Nordrhein-Westfalen stehen 55
Prozent der Schmetterlinge, 52 Prozent der Wildbienen und Wespen, 48
Prozent der Heuschrecken und 45 Prozent der Libellen auf einer roten
Liste für gefährdete Arten. Hinzu
kommt ein täglicher Flächenfraß von 18 Fußballfelder durch
Versiegelung und ein Verlust von naturbelassenem Grünland durch
Umwandlung in blütenarmes Ackerland. Um
auf diese bedrohliche Situation hinzuweisen, riefen die drei großen
NRW-Naturschutz-verbände Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND), Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt (LNU) und
Naturschutzbund Deutschland (NABU) die „Volksinitiative
Artenvielfalt NRW“ ins Leben. Bis zum 1. Juni wollten
Initiator*innen und Unterstützer*innen der Aktion möglichst viele
Unterschriften sammeln, welche später dann als Signal für
notwendige Maßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt an die von
Ministerpräsident Laschet geführte Landesregierung geschickt
werden.
Insekten retten - Artenschwund stoppen
Auch
der NABU EN und die Zukunftsschmiede Gevelsberg engagierten sich für
die „Volksinitiative Artenvielfalt NRW“ und informierten am 29.
Mai die Bürgerinnen und Bürger in der Fußgängerzone, wo
zeitgleich der Wochenmarkt stattfand, über die Aktion. „Wir wollen
damit ein eindeutiges Signal für mehr Artenvielfalt auf dem Land und
in unseren Städten geben“, sagten die beiden Vereinsvorsitzenden,
Annette Bußmann (Zukunftsschmiede) und Dr. Pit Städtler (NABU EN). Neben
wichtigen Informationen, die sie den Standbesuchern mit an die Hand
gaben, konnten diese natürlich auch den Antrag auf Behandlung der
„Volksinitiative Artenvielfalt NRW“ unter-schreiben. „Wir
erleben derzeit einen dramatischen Verlust an Tier- und
Pflanzenarten, mahnten die Akteure. Vor allem der Rückgang von
Insekten und Vögeln sei immens und „sollte uns allen vor Augen
führen, dass es dringend an der Zeit ist, in vielen Handlungs- und
Politikfeldern grundlegend umzusteuern“, erklärten sie. Als
kleines Dankeschön gab es noch ein Tütchen mit Samen für eine
Wildblumenwiese. „Solch eine Wiese hat ihren ganz besonderen Charme
und dient den Insekten als hochwertige Nahrungsquelle“, berichtete
Annette Bußmann, und dankte zugleich dem städtischen
Umweltbeauftragten Matthias Sprenger für die von ihm zur Verfügung
gestellten Samen-mischungen.
Im
Vorfeld hatte die Lehrerin der Städtischen Realschule bereits auch
schon innerhalb des Lehrerkollegiums kräftig die Werbetrommel für
die Initiative gerührt und konnte daher dem NABU EN zahlreiche
unterschriebene Anträge überreichen. „Ob Jung oder Alt; alle
müssen und sollten wir uns der Verantwortung für diese
gesellschaftliche Aufgabe stellen und handeln“, so Bußmann. Von
daher freute es sie auch, dass „Paradise
Rebooting – Climate Rescue Club“, das
Jugendforum
der Zukunftsschmiede Gevelsberg, abseits der Innenstadt auch
Unterschriften sammelten und mit den Samentütchen den Bürger*innen
ein Lächeln ins Gesicht zauberte. „Die jungen Leute, die unter der
fachkundigen Leitung von Conny Krüger und Ulrike Volf handeln, sind
engagiert und motiviert. Sie sind Klimaretter, die in Gevels-berg die
Umwelt durch Bepflanzungen, Infoständen, Recycling-Projekten und
vie-len weiteren tollen Aktionen verbessern möchten“ lobte sie
abschließend noch den Nachwuchs der Zukunfts-schmiede. André Sicks