Bei dem vom Ennepe-Ruhr-Kreis bezuschussten Projekt sollen Kinder aus Zuwandererfamilien unter aktiver Beteiligung ihrer Eltern sowie der jeweiligen pädagogischen Einrichtung in ihrer Sprachentwicklung gefördert werden. Studien haben nämlich gezeigt, dass Kinder viel besser Deutsch lernen, wenn sie zunächst ihre Muttersprache gut beherrschen. Hinzu kommt, dass dieses Programm zudem auch noch weitere zahlreiche, erwünschte „Nebenwirkungen“ mit sich bringt: eine stärkere Vernetzung der Eltern in den Schulen, ein Vertraut werden mit den jeweiligen Bildungseinrichtungen, eine Förderung der Kommunikation zwischen Eltern und Schule, eine allgemeine interkulturelle Öffnung sowie ein verstärkter kultureller Austausch und die Förderung der Bilingualität von Kindern und Eltern.
Unterstützung seit einem Jahrzehnt
Dass
sich das „Rucksack“-Programm seit nunmehr einem Jahrzehnt
erfolgreich in Gevelsberg durchführen lässt, verdanken die
Einrichtungen in erster Linie auch einer stets großzügigen
Unterstützung durch den Lions-Club Ennepe-Ruhr. Dessen
Motto lautet „We serve“ (Wir dienen) und hat unter anderem die
Förderung von Kindern und Jugendlichen zum Ziel. Denn sie sind die
Zukunft der Menschheit – egal woher sie kommen oder welche
Nationalität sie besitzen. Eine Feststellung die ausschlaggebend
dafür war, dass sich die Rucksack-Gruppe der Grundschule Vogelsang
auch in diesem Schuljahr wieder über eine finanzielle Zuwendung der
„Löwen“ freuen durfte.
Und
so überreichten nun die beiden „Löwen“ Dr. Horst Kleiss und
Dr.
Gerhard Reineke
einen überdimensionalen Scheck in Höhe von 1.000 Euro an
Schulleiterin Birgit Kaiser. „Eine
großzügige finanzielle Spritze, die den Fortbestand des Projektes
an unserer Schule sichert“, sagte diese dankenswerter Weise. Dem
fügte Birgit
Antonius vom Kommunalen Integrationszentrum (kurz KI genannt) des
Ennepe-Ruhr-Kreises hinzu, dass „solch unverzichtbare Spenden für
die jeweiligen Einrichtungen eine sehr wichtige Säule seien“, was
die Finanzierung und den Fortbestand des Projektes beträfe.
Dr. Gerhard Reineke (links) und Dr. Horst Kleiss, vom Lions-Club Ennepe-Ruhr, lauschten gespannt den Ausführungen von Elternbegleiterin Cigdem Sari (mitte).
Projekt trägt erfolgreiche Früchte
Das
Geld kommt unter anderem aus dem Verkauf des beliebten
Weihnachts-kalenders der Lions. Helfen
und gewinnen – das ist die Idee, die hinter dem erfolgreichen
Konzept des Kalenders steckt, den man ab sofort für fünf Euro
erwerben kann und hinter dessen 24 Türchen sich mehr als 270 Preise
in einem Gesamtwert von über 10.800 Euro verbergen.
Gemeinsam mit
Bürgermeister Claus Jacobi und Alexandra Konstantinopoulos, vom
beglei-tenden städtischen Büro für Vielfalt und Zukunftschancen,
überzeug-ten sich Dr. Gerhard Reineke und Dr. Horst Kleiss im
persönlichen Gespräch davon, dass die Spende des Lions-Club
Ennepe-Ruhr auch sinnvoll eingesetzt wird.
Einmal
die Woche treffen sich die Mütter mit einer durch das KI speziell
für dieses Projekt ausgebildeten Elternbegleiterin in einem
Klassenraum der Grundschule, um anhand der Themenbereiche, die im
Unterricht behandelt werden, ihre Kinder in deren allgemeiner und
schulischer Entwicklung optimal zu fördern. Sie bekommen dort auch
entsprechende Materialien, die ihnen Anregungen für täglich
wechselnde Aktivitäten mit den Kindern geben sollen. „So
kann man zuhause zusätzlich noch spezielle Sprachübungen oder
Spiele machen“, sagte Elternbegleiterin Cigdem Sari.
Momentan leitet sie vier Mütter (türkischer und kurdischer
Herkunft) an und weiß aus eigener Erfahrung, dass man mit dem
„Rucksack“-Programm
eine
Basis für die weiteren Lernschritte im Leben seiner Kinder aufbauen
kann und beim Erwerb der Sprache erhebliche Fortschritte macht.
Cigdem Sari ist eine „Rucksack“-Mutti der allerersten Stunde, die
mit Freude erzählte, dass dieses Projekt
bei
ihren
Sprösslingen eine größere Wissbegierde erweckt habe und zu einer
besseren Integration geführt hätte. Dem Engagement der
Elternbegleiterinnen ist es maßgeblich zu verdanken, dass die Mütter
an den wöchentlichen Treffen regelmäßig teilnehmen und mit viel
Motivation die Übungen mit ihren Kindern zu Hause durchführen. André Sicks