Donnerstag, 1. November 2018

Löwen füllten den Vogelsanger „Rucksack“

Neben dem evangelischen Kindergarten Berge und der Grundschule Schnellmark zählte auch die Grundschule Vogelsang zu einer der ersten städtischen Einrichtungen in Gevelsberg, an denen das „Rucksack“-Programm erfolgreich in die Tat umgesetzt wurde.
Bei dem vom Ennepe-Ruhr-Kreis bezuschussten Projekt sollen Kinder aus Zuwandererfamilien unter aktiver Beteiligung ihrer Eltern sowie der jeweiligen pädagogischen Einrichtung in ihrer Sprachentwicklung gefördert werden. Studien haben nämlich gezeigt, dass Kinder viel besser Deutsch lernen, wenn sie zunächst ihre Muttersprache gut beherrschen. Hinzu kommt, dass dieses Programm zudem auch noch weitere zahlreiche, erwünschte „Nebenwirkungen“ mit sich bringt: eine stärkere Vernetzung der Eltern in den Schulen, ein Vertraut werden mit den jeweiligen Bildungseinrichtungen, eine Förderung der Kommunikation zwischen Eltern und Schule, eine allgemeine interkulturelle Öffnung sowie ein verstärkter kultureller Austausch und die Förderung der Bilingualität von Kindern und Eltern.

Unterstützung seit einem Jahrzehnt 
Dass sich das „Rucksack“-Programm seit nunmehr einem Jahrzehnt erfolgreich in Gevelsberg durchführen lässt, verdanken die Einrichtungen in erster Linie auch einer stets großzügigen Unterstützung durch den Lions-Club Ennepe-Ruhr. Dessen Motto lautet „We serve“ (Wir dienen) und hat unter anderem die Förderung von Kindern und Jugendlichen zum Ziel. Denn sie sind die Zukunft der Menschheit – egal woher sie kommen oder welche Nationalität sie besitzen. Eine Feststellung die ausschlaggebend dafür war, dass sich die Rucksack-Gruppe der Grundschule Vogelsang auch in diesem Schuljahr wieder über eine finanzielle Zuwendung der „Löwen“ freuen durfte. 
Und so überreichten nun die beiden „Löwen“ Dr. Horst Kleiss und Dr. Gerhard Reineke einen überdimensionalen Scheck in Höhe von 1.000 Euro an Schulleiterin Birgit Kaiser. Eine großzügige finanzielle Spritze, die den Fortbestand des Projektes an unserer Schule sichert“, sagte diese dankenswerter Weise. Dem fügte Birgit Antonius vom Kommunalen Integrationszentrum (kurz KI genannt) des Ennepe-Ruhr-Kreises hinzu, dass „solch unverzichtbare Spenden für die jeweiligen Einrichtungen eine sehr wichtige Säule seien“, was die Finanzierung und den Fortbestand des Projektes beträfe. 
Dr. Gerhard Reineke (links) und Dr. Horst Kleiss, vom Lions-Club Ennepe-Ruhr, lauschten gespannt den Ausführungen von Elternbegleiterin Cigdem Sari (mitte). 

Projekt trägt erfolgreiche Früchte
Das Geld kommt unter anderem aus dem Verkauf des beliebten Weihnachts-kalenders der Lions. Helfen und gewinnen – das ist die Idee, die hinter dem erfolgreichen Konzept des Kalenders steckt, den man ab sofort für fünf Euro erwerben kann und hinter dessen 24 Türchen sich mehr als 270 Preise in einem Gesamtwert von über 10.800 Euro verbergen. 
Gemeinsam mit Bürgermeister Claus Jacobi und Alexandra Konstantinopoulos, vom beglei-tenden städtischen Büro für Vielfalt und Zukunftschancen, überzeug-ten sich Dr. Gerhard Reineke und Dr. Horst Kleiss im persönlichen Gespräch davon, dass die Spende des Lions-Club Ennepe-Ruhr auch sinnvoll eingesetzt wird. 
Einmal die Woche treffen sich die Mütter mit einer durch das KI speziell für dieses Projekt ausgebildeten Elternbegleiterin in einem Klassenraum der Grundschule, um anhand der Themenbereiche, die im Unterricht behandelt werden, ihre Kinder in deren allgemeiner und schulischer Entwicklung optimal zu fördern. Sie bekommen dort auch entsprechende Materialien, die ihnen Anregungen für täglich wechselnde Aktivitäten mit den Kindern geben sollen. So kann man zuhause zusätzlich noch spezielle Sprachübungen oder Spiele machen“, sagte Elternbegleiterin Cigdem Sari. Momentan leitet sie vier Mütter (türkischer und kurdischer Herkunft) an und weiß aus eigener Erfahrung, dass man mit dem „Rucksack“-Programm eine Basis für die weiteren Lernschritte im Leben seiner Kinder aufbauen kann und beim Erwerb der Sprache erhebliche Fortschritte macht. Cigdem Sari ist eine „Rucksack“-Mutti der allerersten Stunde, die mit Freude erzählte, dass dieses Projekt bei ihren Sprösslingen eine größere Wissbegierde erweckt habe und zu einer besseren Integration geführt hätte. Dem Engagement der Elternbegleiterinnen ist es maßgeblich zu verdanken, dass die Mütter an den wöchentlichen Treffen regelmäßig teilnehmen und mit viel Motivation die Übungen mit ihren Kindern zu Hause durchführen.  André Sicks