Mittwoch, 31. Oktober 2018

„Tierhilfe Craiova“ will ein Zeichen gegen Dreck und Ärger durch Hundekot setzen

Acht Millionen Hunde in Deutschland, 16 Millionen Kot-Haufen täglich – und die immer wiederkehrende Frage nach der Entsorgung.
Viele Hundehalter nutzen zwar das vielerorts kostenlose Serviceangebot für Hundekotbeutel oder haben selbst Mülltüten zur Beseitigung des Kotes ihrer Fellnase dabei. Dennoch scheint es immer noch einige wenige Hundehalter zu geben, die diese Säuberungspflicht ignorieren und damit auf gewisse Art und Weise alle Hundehalter in Verruf bringen. „Auch Hundebesitzer ärgern sich, wenn sie in den Kot anderer Hunde treten“, sagte Christina Zett, Vorsitzende der „Tierhilfe Craiova – Hilfe für rumänische Tiere e.V.“. 
Gemeinsam mit den Mitgliedern – allesamt selbst Hundehalter – und der Schwelmer Hundeschule „Blickwinkel Hund“ von Meike Gräfe lädt ihr Verein am kommenden Sonntag (04. November 2018, Treffpunkt ist um 14:00 Uhr am Ennepebogen) zu einer Hundekotsammelaktion ein. Diese soll nicht nur zu einem schöneren und geruchsfreieren Gevelsberg beitragen, sie soll auch ihren Beitrag zur Gesundheit von Mensch und Tier leisten. „Wir freuen uns sehr, das wir bei dieser Aktion von Bürgermeister Claus Jacobi und den Technischen Betrieben unterstützt werden.“ Letztgenannte sorgen unter anderem für entsprechende Müll- und Kotbeutel sowie Zangen. Die benötigten Einweghand-schuhe für die Sammler und ein Sterillium wurden bereits im Vorfeld von einem anonymen Spender zur Verfügung gestellt. „Selbstverständlich werden wir den anderen Müll nicht liegen lassen! Denn auch dieser stellt oftmals eine Gefahr für uns Zweibeiner und die Vierbeiner dar“, fügte der zweite Vereinsvorsitzende Wolfgang Krupke ergänzend hinzu. 

Ein Verein stellt sich vor
Wer aber ist eigentlich die „Tierhilfe Craiova“? Dieser Frage wurde am vergangenen Samstag Abhilfe geleistet. Der Verein hatte nämlich erstmals einen Infostand in der Fußgängerzone aufgebaut, damit sich die Bürger genauer über sein Wirken und Tun informieren konnten. „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, die privaten Tierschützer und eine Tierärztin im rumänischen Craiova zu unterstützen und ihnen finanziell – insbesondere was die Futter- und Medizinkosten betrifft – den Rücken zu stärken“, erklärten Christina Zett, Wolfgang Krupke und Nicole Seiler. 
An ihrem Infostand führten Nicole Seiler, Wolfgang Krupke und Christina Zett am vergangenen Samstag viele tolle Gespräche und erfuhren eine durchweg positive Resonanz für ihre Arbeit bei der „Tierhilfe Craiova – Hilfe für rumänische Tiere e.V.“.
 
Mit einer Einwohnerzahl von 295.000 gehört die Hauptstadt des Kreises Dolj zu den sechs größten Städten in Rumänien. Unlängst hatte man dort ein großes Problem mit Straßenhunden. Die Bevölkerung forderte Lösungen und die Stadtverwaltung reagierte mit dem Bau des „Breasta Shelter“, einem Tierheim außer-halb von Craiova. Dort werden all jene Hunde für zwei Wochen untergebracht und dann – sofern niemand sie herausholt – getötet, die Hundefänger einfangen und für ein honoriertes Kopfgeld abliefern. Viele Hunde leben allerdings auf dem Land rund um Craiova. Die meisten davon sind scheu und würden in menschlicher Obhut zugrunde gehen. Darum verbleiben sie auch in ihrer gewohnten Umgebung und werden von den Tierschützern mit Nahrung und Wasser versorgt, kastriert, geimpft und medizinisch versorgt. Zudem nehmen sie viele junge Welpen bei sich auf, die einfach in den Feldern zum sterben entsorgt wurden oder halb verhungert auf den Straßen umherirren. 
Diese Tierschützer kümmern sich bis zur körperlichen Erschöpfung. Finanziell sind sie überbelastet, da sie alles für ihre Schützlinge ausgeben. „Wir möchten diesen „kleinen" Tierschützern helfen damit sich ihre Situation verbessert“, berichtete Christina Zett einer Passantin; die es dann auch direkt auf den Punkt brachte: „Menschen müssen lernen, dass auch Hunde fühlende Wesen sind und dass das Halten solch eines Tieres Verantwortung mit sich bringt.“  André Sicks