Nahezu
jeder hat so eine unliebsame Begegnung schon machen müssen: Ein
falscher Tritt und der frisch geputzte Turnschuh ist wieder reif für
die Waschmaschine – ganz zu schweigen vom unangenehmen Geruch.
Einfach so liegen gelassener Hundekot kann ein Ärgernis sein. Wovon
auch die Mitglieder der „Tierhilfe Craiova – Hilfe für
rumänische Tiere e.V.“ ein Lied singen können. „Man kann sagen
es stört alle Bürger, auch die, die einen Hund haben“,
kommentierte es die Vereinsvorsitzende Christina Zett.
Gemeinsam
mit ihren Mitgliedern, und in Kooperation mit der Schwelmer
Hundeschule „Blickwinkel Hund“ von Meike Gräfe, ging man daher
am 04. November am Ennepebogen in die Offensive. Man präsentierte
nicht nur sein Wirken und Handeln als Verein, man veranstaltete auch
eine Hundekotsammelaktion, um Herrchen und Frauchen zu
sensibilisieren und geplagten Mitbürgern zu signalisieren, dass
nicht alle gleich sind. „Oftmals bekommen wir Hundebesitzer die
berechtigte Wut der Anwohner zu spüren, nur leider trifft es in den
meistens die Falschen, nämlich die Aufsammler.“ Auch wenn
vielleicht die meisten Hundehalter die vielerorts im Stadtgebiet
aufgestellten Spender mit Hundekotbeutel nutzen, es gibt leider immer
noch einige, die ihrer Säuberungspflicht nicht nachkommen und so
alle Hundehalter in Verruf bringen. Viel
schwerer wiegt jedoch, und darüber muss man sich im Klaren sein,
dass der Kot für Mensch und Tier auch gefährlich ist und
Krankheiten übertragen kann. Wenn sich dann auch noch anderer Müll
dazu gesellt, den manch einer mal eben so irgendwo im Freien
zurückgelassen hat, steigt diese Gefahr – für alle Vier- und
Zweibeiner.
Für ein gutes Miteinander, für eine saubere Umwelt
Ein
Signal das im Vorfeld auch Richtung Rathaus schallte und dort die
Ohren von Bürgermeister Claus Jacobi erreichte. Ohne lange zu
überlegen übernahm er die Schirmherrschaft für diese Aktion und
legte sogar selbst Hand an beim Aufsammeln. Auch wenn es, seiner
Meinung nach, vielleicht nur fünf Prozent solcher schwarzen Schafe
in der Stadt gäbe, mit dieser Aktion würde man auf alle Fälle
„eine gute Botschaft in die Welt“ senden. Anders ausgedrückt:
Man trug zu einem schöneren und geruchsfreieren, von der
Knochenmühle einmal abgesehen, Gevelsberg bei.
Bevor die Hundekotsammelaktion begann, informierten Christiana Zett (Tierhilfe Craiova – Hilfe für rumänische Tiere e.V. - links) und Meike Gräfe (Hundeschule „Blickwinkel Hund“) zunächst einmal Bürgermeister Claus Jacobi über ihr Wirken und Handeln.
Ausgestattet
mit Müll- und Kotbeutel sowie Zangen, die von den Technischen
Betrieben zur Verfügung gestellt wurden, und den benötigten
Einweghandschuhen nebst einem Sterillium für die Sammler, die
bereits im Vorfeld von einem anonymen Spender zur Verfügung gestellt
wurden, ging es dann auch direkt los. Geplant war eine zweistündige
Route, die vom Ennepebogen über den Radweg Richtung Haufer Park,
weiter zur Drehbank und schließlich durch die Mühlenstraße wieder
zurück zum Ausgangsort führen sollte. Wie gesagt – diese Route
war geplant.
Voll motiviert machten sich alle auf den Weg, um die Gehwege und Grünflächen von hinterlassenen Hundehaufen zu befreien. Selbstverständlich wurde auch sonstiger Müll eingesammelt, da dieser ebenfalls eine Gefahr für Mensch und Hund darstellt.
Nach
zwei Stunden war man gerade mal den Radweg Richtung Haufer Park
abgegangen und hatte bereits sechs bis obenhin gefüllte, blaue
Müllsäcke im Gepäck. Wovon der größte Teil der Menge Müll
bedauerlicherweise aus Menschenhand war. Leergut, Zigarettenkippen,
Plastik, zerbrochenes Glas, ja sogar ein Monitor lag am Wegesrand.
„All diese Gefahrenquellen konnten wir neben den doch zahlreichen
Kothaufen, natürlich nicht einfach so liegen gelassen“, sagte der
zweite Vereinsvorsitzende Wolfgang Krupke. Ein schon erschreckendes
Ergebnis, das alle einmal zum Nachdenken motivieren sollte. „Wenn
ich dort wohnen würde, dann möchte ich einen netten Ausblick aus
meinem Fenster genießen und nicht auf eine Art Müllkippe schauen“,
sagte eine Teilnehmerin. Dem fügte sie hinzu, das die vom
Bürgermeister genannten fünf Prozent an schwarzen Schafen, dann
doch überschritten würden.
Es war schon echt erschreckend, was die eifrigen Sammler am Ende ihrer Aktion so alles zusammengetragen hatten.
Im kommenden Jahr wollen die „Tierhilfe
Craiova – Hilfe für rumänische Tiere e.V.“ und die Hundeschule
„Blickwinkel Hund“ die Aktion wiederholen – dann auch erstmals
in Schwelm, so der Wunsch von Meike Gräfe. Doch bis dahin sollten
Hunde- wie Nicht-Hundebesitzer einen Satz verinnerlichen, den man auf
Ruhebänken in den österreichischen Alpen findet und der da lautet:
„Wanderer halt Rats, doch mit einer Bitt´ – nehm den Abfall
wieder mit!“ André Sicks