Freitag, 28. September 2018

Schütt die Sorgen in ein Gläschen Wein



Einst schrieb Theodor Strom: „Der Nebel steigt, es fällt das Laub; schenk ein, den Wein, den holden! Wir wollen uns den grauen Tag vergolden, ja vergolden!“.
Und genau an diese Worte hielt man sich am Sonntagnachmittag dann auch im Haus Maria Frieden. Denn während es draußen heftig regnete, vergnügte man sich im Inneren des Seniorenstifts nicht nur bei Kaffee und Kuchen, man gönnte sich auch einen guten Tropfen Wein. Passend zur Jahreszeit feierten Bewohner, Mitarbeiter, Freunde und Förderer gemeinsam mit vielen netten Menschen ihr traditionelles Herbst- und Weinfest.

Ein rundum stimmiges Programm
Wohin das Auge blickte, überall erspähte man bunte Herbstblätter und Weintrau-ben als dekorative Elemente. Es konnte sogar passieren, das einem zwischendrin immer mal wieder ein lebendes Weinfass über den Weg lief. Wer wollte konnte zudem an einer Weinver-kostung teilnehmen um für sich festzustellen, das junge Weine Spaß machen und alte Weine eine Geschichte erzählen oder aber man versuchte sein Glück bei der Blumen-Tombola, wo an die 500 floralen Preise auf ihre Gewinner warteten. 
Ein weiteres Highlight wird mit Sicherheit die Wahl unserer diesjährigen Weinkönigin“, ver-sprach Einrichtungsleiterin Birgit Jurczyk in ihren Begrüßungs-worten. Womit sie am Ende auch recht behalten sollte. Denn nach einer spannenden Quizrunde wurde Christine-Maria Schleusener in den Majestätenstand erhoben und feierlich zur Kennerin des guten Tropfens gekrönt. 
Was die musikalische Unterhaltung an diesem Tage betraf, so schmetterten zunächst einmal die hauseigenen PoetenKelchen einige stimmungsvolle Lieder, darunter unter anderem den Roland Kaiser-Hit „Sieben Fässer Wein“. Im Anschluss wurde dann bei Livemusik ausgelassen geschunkelt, mitgesungen und hin und wieder das Tanzbein geschwungen.

Senioren und Natur
Besondere Aufmerksamkeit schenkte man an diesem besonderen Tage der „Rollenden Waldschule“, einer Initiative der Kreisjägerschaft Ennepe-Ruhr und des „Förderkreises Lernort Natur e.V".
„Viele ältere Mit-menschen haben reichlich Erfahrun-gen und Erlebnis-se aus und mit der Natur“, berichtete Steffi Bentz-Beck-mann, „und genau an diesem Punkt möchten wir anset-zen und Senioren dazu animieren, aktiv zu werden um neue und alte Naturerlebnisse zu sammeln“. Die zertifizierte Waldpädagogin präsentierte eine Landschaft mit zahlreichen Tierpräparaten (unter anderem einen Igel, den ihr Eugen Kauermann, Bewohner im Haus Maria Frieden und seit über 25 Jahren Mitglied beim Hegering, an diesem Tage schenkte) der heimischen Natur und beantwortete Fragen über den Lebensraum und die Lebensbedingungen der Wildtiere in den heimischen Revieren des Hegerings Gevelsberg. 
Mit von der Partie war zudem auch noch Günter Wen-makers mit seiner amerikanischen Wüstenbussard-Dame Fine, der alle mit viel Re-spekt begegneten. Der Parabuteo, wie er auch ge-nannt wird, war ein typischer Greifvogel mit großen Krallen, dunklem Gefieder und einer Spannweite von knapp 1,20 Meter. Um einen solchen Vogel überhaupt halten zu dürfen, bedarf es daher auch einem Jagdschein, wie der ausgebildete Falkner erzählte, bevor er Fine mit ihren täglichen Streicheleinheiten verwöhnte. 
Auch diesmal konnte man sagen, dass das Herbst- und Weinfest ein fröhliches Miteinander war, das für einige Stunden manch kleine und große Alltagssorgen vergessen ließ.  André Sicks