Einst
schrieb Theodor Strom: „Der Nebel steigt, es fällt das Laub;
schenk ein, den Wein, den holden! Wir wollen uns den grauen Tag
vergolden, ja vergolden!“.
Und genau an diese Worte hielt man sich
am Sonntagnachmittag dann auch im Haus Maria Frieden. Denn während
es draußen heftig regnete, vergnügte man sich im Inneren des
Seniorenstifts nicht nur bei Kaffee und Kuchen, man gönnte sich auch
einen guten Tropfen Wein. Passend zur Jahreszeit feierten Bewohner,
Mitarbeiter, Freunde und Förderer gemeinsam mit vielen netten
Menschen ihr traditionelles Herbst- und Weinfest.
Ein rundum stimmiges Programm
Wohin
das Auge blickte, überall erspähte man bunte Herbstblätter und
Weintrau-ben als dekorative Elemente. Es konnte sogar passieren, das
einem zwischendrin immer mal wieder ein lebendes Weinfass über den
Weg lief. Wer wollte konnte zudem an einer Weinver-kostung teilnehmen
um für sich festzustellen, das junge Weine Spaß machen und alte
Weine eine Geschichte erzählen oder aber man versuchte sein Glück
bei der Blumen-Tombola, wo an die 500 floralen Preise auf ihre
Gewinner warteten.
„Ein
weiteres Highlight wird mit Sicherheit die Wahl unserer diesjährigen
Weinkönigin“, ver-sprach Einrichtungsleiterin Birgit Jurczyk in
ihren Begrüßungs-worten. Womit sie am Ende auch recht behalten
sollte. Denn nach einer spannenden Quizrunde wurde Christine-Maria
Schleusener in den Majestätenstand erhoben und feierlich zur
Kennerin des guten Tropfens gekrönt.
Was
die musikalische Unterhaltung an diesem Tage betraf, so schmetterten
zunächst einmal die hauseigenen PoetenKelchen einige stimmungsvolle
Lieder, darunter unter anderem den Roland Kaiser-Hit „Sieben Fässer
Wein“. Im Anschluss wurde dann bei Livemusik ausgelassen
geschunkelt, mitgesungen und hin und wieder das Tanzbein geschwungen.
Senioren und Natur
Besondere
Aufmerksamkeit schenkte man an diesem besonderen Tage der „Rollenden
Waldschule“, einer Initiative der Kreisjägerschaft Ennepe-Ruhr und
des „Förderkreises Lernort Natur e.V".
„Viele ältere
Mit-menschen haben reichlich Erfahrun-gen und Erlebnis-se aus und mit
der Natur“, berichtete Steffi Bentz-Beck-mann, „und genau an
diesem Punkt möchten wir anset-zen und Senioren dazu animieren, aktiv
zu werden um neue und alte Naturerlebnisse zu sammeln“. Die
zertifizierte Waldpädagogin präsentierte eine Landschaft mit
zahlreichen Tierpräparaten (unter
anderem einen Igel, den ihr Eugen Kauermann, Bewohner im Haus
Maria Frieden und seit über 25 Jahren Mitglied beim Hegering, an
diesem Tage schenkte) der heimischen Natur und beantwortete
Fragen über den Lebensraum und die Lebensbedingungen der Wildtiere
in den heimischen Revieren des Hegerings Gevelsberg.
Mit
von der Partie war zudem auch noch Günter Wen-makers mit seiner
amerikanischen Wüstenbussard-Dame Fine, der alle mit viel Re-spekt
begegneten. Der Parabuteo, wie er auch ge-nannt wird, war ein
typischer Greifvogel mit großen Krallen, dunklem Gefieder und einer
Spannweite von knapp 1,20 Meter. Um einen solchen Vogel überhaupt
halten zu dürfen, bedarf es daher auch einem Jagdschein, wie der
ausgebildete Falkner erzählte, bevor er Fine mit ihren täglichen
Streicheleinheiten verwöhnte.
Auch
diesmal konnte man sagen, dass das Herbst- und Weinfest ein
fröhliches Miteinander war, das für einige Stunden manch kleine und
große Alltagssorgen vergessen ließ. André Sicks